Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/9
I wenn Sie diese Ausgabe unseres Amtsblattes erhalten, wird die Fe- rienzeit bereits zu Ende sein, die Schule hat begonnen und auch die Sommerurlaube gehören schon wie- der der Erinnerung an. Ich hoffe, daß Sie sich gut erholen konnten und eine angenehme Ferienzeit ver- bracht haben. Der Alltag ist nun- mehr wieder eingekehrt und die verschiedensten Verpflichtungen stehen im Mittelpunkt unseres Le- bens. In der Gemeindestube haben die Vorbereitungsgespräche für die Erstellung des Budgets 1984 begon- nen. In diesem Zahlenwerk wird natürlich neben den sogenannten Pflichtausgaben Vorsorge zu treffen sein, daß die laufenden und begon- nenen Vorhaben der Stadt auch im Jahre 1984 finanziert werden kön- nen. So ist der Bau des Straßenab- stieges in den Wehrgraben bisher gut vorangekommen und der Be- trachter kann sich auch schon ein Bild über den Verlauf der Straßen- führung machen. Auch im Bereich der Kläranlage gehen die Arbeiten zügig voran und es ist damit zu rechnen, daß es auch bei diesem Großbauvorhaben zu einem ter- mingerechten Abschluß kommen wird . Einige neue Vorhaben werden noch heuer begonnen, so unter anderem die Errichtung des Turn- und Mehrzwecksaales Wehrgraben im Anschluß an die Wehrgraben- schule. Dieses Bauvorhaben wird einen Aufwand von rund 13 Millio- nen Schilling kosten, die vom Bund und der Stadt Steyr auf Grund des Anteiles der künftigen Verwendung getragen werden. Damit wird sicher ein weiterer Schritt zur Verbesse- rung der Infrastruktur und zur Re- vitalisierung des Wehrgrabengebie- tes gesetzt. Die Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen im Wehrgra- hen ist fertiggestellt und es wird in Jiesem neuen Gebäude bereits ab Die Seite des Bürgermeisters dem Schuljahr 1983 / 84 der Unter- richt aufgenommen. Am rechten Brückenkopf der Enns wird im Anschluß an die bereits be- stehende Wohnanlage ein Pensioni- stenwohnhaus entstehen; der feier- liche Spatenstich dafür ist in näch- ster Zeit vorgesehen. Dieser wird durch Bürgermeister Weiss erfol- gen. Mit der Errichtung dieser Wohnungen wird sicher einem Be- dürfnis unserer älteren Mitbürger nach altengerechtem Wohnraum nachgekommen. Die Nachfrage nach solchen Wohnungen ist nach wie vor sehr stark. Leider gab es in der abgelaufenen Zeit Probleme mit dem nunmehr geschlossenen Jugendzentrum im Gebäude der Arbeiterkammer, die mich veranlassen, dieses Thema aufzugreifen. Die Stadt Steyr hat auf Grund eines Gemeinderatsbe- schlusses vom 19. Februar 1981 mit dem für die Führung dieser Ein- richtung verantwortlichen Jugend- center-Unterstützungsverein eine Förderungsvereinbarung über ei- nen jährlichen Beitrag von 350.000 Schilling abgeschlossen. Im Jahre 1982 hat die Stadt infolge Unzu- kömmlichkeiten auf organisatori- sche Änderungen und eine Ein- schränkung der „offenen Jugendbe- treuung" gedrängt. Gleichzeitig wurde der Förderungsbeitrag auf 250.000 Schilling gesenkt. Da auch diese Änderung keine Verbesserung in der Betreuung zur Folge hatte und damit natürlich auch die Vor- aussetzungen für eine finanzielle Förderung nicht mehr gegeben wa- ren, wurde ab sofort eine weitere fi- nanzielle Unterstützung durch die Stadt eingestellt und die ursprüngli- che Förderungsvereinbarung hat damit auch ihre Gültigkeit verloren. Selbstverständlich ist damit das Problem der Jugendbetreuung nicht gelöst. Es handelt sich dabei auch nicht um eine Angelegenheit, die nur die Stadt Steyr betrifft, sondern dies ist eine gesellschaftspolitische Erscheinung, die über Stadt- und Landesgrenzen weltweit zu be- obachten ist. Es wird Aufgabe aller verantwortlichen Kräfte sein, sich dieses Problems anzunehmen und Möglichkeiten zu suchen, wie und in welcher Form diesbezüglich wei- tergearbeitet werden soll. Abschließend möchte ich noch mit- teilen, daß sich personelle Verände- rungen im Gemeinderat ergaben, weil Herr G R Herbert Schwarz und Herr GR Winfried Mausz ihr Aus- scheiden aus diesem Gremium be- kanntgegeben haben. In beiden Fällen sind es berufliche Gründe, die sie dazu veranlassen, das Man- dat niederzulegen. Ich darf im Na- men der Stadt beiden Funktionären auch auf diesem Wege für ihre bis- herige Mitarbeit herzlich danken. Heinrich Schwarz Vizebürgermeister
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