Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/8
Steyr zeigt sich auch 1983 als inter- essanter Anziehungspunkt für Kul- turveranstaltungen jeder Art. Im September besucht der „Internatio- nale Kongreß für Kunstgeschichte" unsere Stadt, um sich über den Fortschritt der Stadtbilderhaltung und der Fassadenerneuerung zu in- formieren. Eine größere Gruppe von ORF-Redakteuren aus den Un- terhaltungs- und Sportredaktionen kommt auch im September, um hier ihre betrieblichen Kontakte zu festi- gen und Gespräche mit der Stadt zu pflegen. Schon im Frühjahr 1982 konnte ich dem Moderator des „Musikanten- stadls", Karl Moik, Steyr als Veran- staltungsort empfehlen und die Vorbereitungen sind nun soweit ge- diehen, daß diese beliebte ORF- Sendung am 1. Dezember dieses Jahres live aus der Halle des Allge- meinen Turnvereines an der Renn- bahn gesendet werden kann. Die Sporthalle am Tabor hat sich dafür als zu klein erwiesen. Die neue Schule für Kindergärtne- rinnen im Wehrgraben geht ihrer Vollendung entgegen und wird mit Schulbeginn ihren Betrieb aufneh- men können. Mit einem_ _Y ertrag zwischen der Republik Osterreich und der Stadt Steyr sind Baukosten von 45 Millionen Schilling bereitge- stellt worden. Die Schule wird nun- mehr auch fünfjährig mit Matura- abschluß geführt und im Herbst of- fiziell vom Bundesminister für Un- terricht und Kunst, Dr. Zilk, eröff- net werden. Das Baugeschehen am Tunnelab- stieg Tomitzstraße - Schwimm- schulstraße schreitet programmge- mäß fort und nach Fertigstellung wird der Vorwärtsplatz wieder seine ursprünglich~. Größe erhalten. Hie- bei steht die Uberlegung im Raum, durch den Bau einer überdachten Tribüne den Bedürfnissen einer den internationalen Regeln gerechten Sportanlage zu entsprechen. In Kürze wird die Vergabe des Bau- auftrages zur Erneuerung des Renn- bahn-Sportplatzes und Umbau zu einem Leichtathletikzentrum mit entsprechenden Nebenspielfeldern erfolgen. Die Gesamtkosten dieser großen Sportanlage werden etwas über 20 Millionen Schilling errei- Die Seite des Bürgermeisters chen. Mit Zuschüssen vom Bund und vom Land Oberösterreich kann nach den bisherigen Gesprächen gerechnet werden. Die Fertigstel- lung dieses Sportzentrums wird bis 1985 angenommen, womit nicht nur den Leichtathleten, sondern auch anderen Sportzweigen, die heute noch weniger Beachtung finden, ein Sportzentrum modernster Art zur Verfügung steht. Gerade die Leicht- athletik als Grunddisziplin für alle Bewegungssportarten hat in Steyr schon große Könner hervorge- bracht, darunter nicht wenige öster- reichische Meister. Es ist zu hoffen, daß mit der neuen Anlage zusätz- lich Anreize für die Jugend erweckt werden und sich Steyr wieder zu ei- nem Leistungszentrum in dieser Disziplin entwickelt. In nächster Zeit ist die Verlegung der Wolfernstraße mit Beginn an der Seifentruheumfahrung zu er- warten. Die Planung sieht eine Fortsetzung der Kaserngasse über die Seifentruheumfahrung vor, wo- zu an der Kreuzungsstelle eine Ver- ampelung errichtet werden wird. Gegenwärtig laufen die Grundver- handlungen und sobald diese ab- geschlossen sind, ist der Baubeginn vorgesehen. Die Errichtung des Möbel- und Einrichtungshauses Lei- ner an der Seifentruhe schreitet rü- stig voran und es war in der Zeit des Erdausbaues und der Fundament- gründung sowohl für die dort be- schäftigten Bauarbeiter als auch für die Anrainer in den Wohnungen der Ersten Gemeinnützigen Woh- nungsgenossenschaft eine sehr gro- ße Umweltbelästigung gegeben. Nach Aussagen des Bauherrn hatte dieser die Absicht, durch verstärk- ten Maschineneinsatz in möglichst kurzer Zeit die Fundamentierung zu erreichen, womit im Baugesche- hen wieder etwas mehr Ruhe ein- kehrt und die Belästigung der um- liegenden Bewohner durch Abgase, Lärm und Erschütterungen in er- trägliche Grenzen gelenkt wird. Einige Beschwerden, die beim Ma- gistrat und bei mir selbst einlang- ten, nahm ich sofort zum Anlaß, den Bauherrn und die ausführende Baufirma auf diese Umstände hin- zuweisen und, so rasch es geht, die enormen Beeinträchtigungen zu be- enden. Inzwischen ist dieser Zu- stand erreicht worden und ich möchte die interessierten Bewohner am Tabor neuerdings darüber in- formieren, daß sich die Fa. Leiner von Beginn an bereitgefunden hat, beim Möbelhaus einen Fußgänger- übergang auf eigene Kosten im Interesse der Taborbewohner zu er- richten. Bauvorhaben dieser Größenordnung sind natürlich oh- ne großen maschinellen Einsatz heutzutage nicht mehr zu bewälti- gen. Unsere Erfahrungen im Stra- ßenbau mit all den unliebsamen Nebenerscheinungen für die Anrai- ner bestätigen aber, daß nach Errei- chung des Endzustandes die Zufrie- denheit der Betroffenen wieder her- gestellt ist. Aus diesen Gründen muß ich auch in diesem Fall um Verständnis für die sicherlich nicht angenehmen Randerscheinungen an der zitierten Baustelle ersuchen. Franz Weiss Bürgermeister
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