Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/8
Steyrer ~------Straßennamen______----. Fabrikinsel: Auf dieser in der Steyr gelegenen Insel befindet sich das Objekt IX der alten Waffenfabrik, welches jetzt als Wohnheim der Steyr-Werke adap- tiert ist. Fabrikstraße: Beim Gschaiderberg be- ginnend, führt sie entlang des nördli- chen Ufers des Wehrgrabenkanals und in der Forsetzung entlang der Steyr bis zur Schwarzen Brücke. 1567 wurde sie ,,Am Gries", später „Am Schaurstein" benannt. [hr heutiger Name, den sie im Jahre 1880 erhielt, leitet sich von den dort befindlichen Objekten der ehemali- gen Waffenfabrik her. Fachschulstraße: Sie führt vom Renn- bahnweg zur Rösclfeldstraße und ist nach der Höheren Techni schen Bundes- lehranstalt benannt, die früher Fach- schule für Ei sen- und Stahlbearbeitung hieß. Stefan-Fadinger-Ring: Die ringförmi- ge Verkehrsfläche östlich der Ennser Straße erinnert an den oberösterreichi- schen Bauernführer. Färbergasse: Sie verbindet die Bahn- hofstraße mit der Kompaßgasse und besitzt ihren Namen von der dort schon seit Jahrhunderten bestehenden Färbe- rei . Feldstraße: Diese Straße verläuft fast nur an Feldern entlang und erstreckt sich von der Hochstraße zur Wolfern- straße. Feldweg: Es ist damit ein kurzes Stra- ßenstück in der Reichenschwallsiedlung bezeichnet, welches den Rest des ehe- maligen Feldweges in diesem Gebiet darstellt. Josef Fellinger-Siedlung: Die neue Siedlung im Süden der Ennsleite trägt den Namen des verdienstvollen ehema- ligen Bürgermeisters und Ehrenbürgers der Stadt Steyr. Fischergasse: 1855 / 56 erbaut, verläuft sie unterhalb der Schlüsselhofgasse zum Ortskai. Sie führt zu dem ehemals „In der Grüft" benannten Viertel, welches der Wohnort der Fischer, Flößer, Schiffsleute und Vogelhändler war. Wie zahlreiche andere Straßen und Gassen erhielt auch sie im Jahre 1880 ihren heutigen Namen. Fischhub: Dies ist die Bezeichnung eines vom Umspannwerk zum Raming- bach südlich der Eisenbahntrasse ver- laufenden Weges, der seinen Namen von der ehemaligen gleichlautenden Flurbezeichnung herleitet. Es dürfte kein Zweifel herrschen, daß die Fisch- hub eine der am ersten bewohnten Ge- genden war. Spuren deuten darauf hin, daß hier wahrscheinlich einst Fischer Lebten, die an dieser günstigen Stelle ihrer Tätigkeit nachgingen, ehe noch die Ottokare ihre Burg erbauten und die Stadt sich erhob. Auch stand in dieser Gegend einst ein großer Bauernhof, die steyr „Fischhub" genannt, dessen Name schon urkundlich als „Fischehueb" im Ennsdorffe" im 13. Jahrhundert auf- scheint. Fischhubweg: Er führt von der Grenz- gasse über die Fischhub zum neuen Stadtbad. Hugo Fleischmann-Straße: Die von der Waldrandstraße in nördlicher Rich- tung abzweigende Ringstraße. Hugo Fleischmann war von 1914 bis 1945 evangelischer Stadtpfarrer in Steyr. In der Not der dreißiger Jahre, als in Steyr jeder dritte Familienerhalter arbeitslos und jeder fünfte ausgesteuert war, un- ternahm er mit Bürgermeister Sichl- rader Reisen nach Deutschland , in die Schweiz und nach Schweden und be- schaffte Geld und Bekleidung für die notleidende Bevölkerung. Forellenweg: Benannt nach dem Was- sersportverein „ Forelle" - diese Be- zeichnung stammt aus dem Jahre 1964 -, verläuft er abzweigend von der Ke- matmüllerstraße nach Westen und endet in einer Sackgasse. Förgenstraße: Der Name dieser Stra- ße am Staninger Stausee erinnert an den Förgen , den Fährmann, der die Leute über das Wasser setzte. Willi-Frank-Straße: Diese in einer Sackgasse auslaufende Straße befindet sich nördlich der Hans Wagner-Straße. Der im Jahre 1909 in Wien geborene Willi Frank war von Beruf Schlosser und gehörte nach 1938 der österreichi- schen Widerstandsbewegung an . Im Jahre 1941 flüchtete er in die UdSSR. Später meldete er sich beim Österreichi- schen Befreiungsbataillon in Jugosla- wien und fand im Verlauf eines Gefech- tes gegen einen SS-Verband im Jahre 1944 den Tod. Frauengasse: Sie verbindet die Sier- ninger Straße mit der Mitteren Gasse und leitet ihren seit 1880 existierenden Namen von der dort befindlichen Frau- enkapelle her. An der Einmündung der Frauengasse in die Sierninger Straße stand früher das Frauentor. Frauenstiege: Ebenso wie die Frauen- gasse leitet auch sie ihren Namen von der Frauenkapelle her und stellt die Verbindung von der Fabrikstral5e zur Sierninger Straße dar. Friedhofstiege: Es ist dies die Stiege von der Gleinker Gasse zum Friedhof. Friedhofstraße: Sie zweigt beim ehe- maligen Kloste r Gleink in nordöstlicher Richtung von der Gleinker Hauptstraße ab und führt zum Gleinker Friedhof. Fuchsluckengasse: Sie wurde im Jahre 1922, von der Damberggasse zur Mär- zenkellerstiege führend, nach einem dort befindlichen alten Haus benannt, welches „Fuchslucken" hieß. Eins t sol- len an dieser Stelle zahlreiche Füchse gehaust haben. Gabelsbergerstraße: Sie verbindet die Preuenhueberstraße mit der Redtenba- chergasse. Der im Jahre 1789 in Mün- chen gebo rene Franz Xaver Gabelsber- ger schuf eine weitverbreitete Kurz- schrift. Ihr System wurde auf viele Spra- chen übertragen und mit zur Grundlage der heuti gen deutschen Kurzschrift ver- wendet. Leo Gabler-Straße: In Münichholz gelegen, verläuft diese Straße westlich der Punzerstra ße zur Buchholzerstraße. Der am 11. 5. 1908 in Wien geborene Lederarbeiter Leo Gabler wurde im Verlauf der Februarkämpfe des Jahres 1934 verh a ftet und in ein Anhaltelager gebracht. 1937 ging er ins Ausland, kehrte im Ma i 1941 illegal in seine Heima t zurück und schloß sich der österreichischen Widerstandsbewegung an . Schon im Oktober des gleichen Jahres aber wurde G abler verhaftet und in das Wi ener Gcsta pogcfängnis am Mo rzinpl a tz e ingeliefert. Im Juni 1943 wurde er zum Tode ve rurteilt und im fol gende n Mo na t hingerichtet. Seine letzte Ruh es tä tte be find et sich im Wie- ner Zentralfriedho f. Gahlonzer Straße: In Gleink , und zwar im Siedlungsgebiet südlich des Meierhofes gelegen, ist sie nach den Gablon zern benannt, welche sich dort angesiedelt haben . Galileistraße: Sie führt von der Glök- kelstraße zur Keplerstraße. Der italieni- sche Naturforscher Galileo Galilei (1564 - 1642) entdeckte mit einem selbstge- bauten Fernrohr unter anderem die Phasen des Planeten Venus, die Un- ebenheit der Mondoberfläche und die Jupitermonde. Gartenbauerstraße: Die in der Land- arbeitersiedlung verlaufende Straße ist nach dem Bauernhaus „Gartenbauer" benannt. Gärtnergasse: Sie erstreckt sich von der Sierninger Straße zur Aichetgasse und erhielt wahrscheinlich ihren Namen im Jahre 1880 nach einem Gärtner, der dort gelebt hat. Gasteigergasse: Diese von der Rösel- feldstraße zur Ufergasse führende Stra- ße wurde nach dem durch sei ne Wasser- bauten berühmt gewordenen Tiroler Hans Gasteiger benannt, der im Jahre 1569 den Bau des Schiffsweges, auch ,,Roßweg" oder „Treppelweg" genannt, von Heimbach bis Hieflau übernahm. 1583 war der Bau vollendet. Gaswerkgasse: 1880 wurde ihr der Name nach dem dort 1867 eröffneten Gaswerk gegeben. Sie verbindet die Fa- brikstraße mit der Direktionsstraße. Gleinker Gasse: Sie stellt die Verlän- gerung der Kirchengasse - Roosevelt- straße dar, wobei das steile Straßenstück beim Schnallentor „Schnallenberg" heißt. 23/287
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