Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/8

Bruderhausstiege: Benannt ist sie nach dem Bruderhaus, welches urkund- li ch bereits im 14. Jahrhundert erwähnt ist. Es hieß früher Sondersiechenhaus, auch Kasten der armen Leute. Die Kir- c he zum Bruderhaus erbaute 1511 der Steyrer Bürger Hans Lueger auf seine Kosten. Die Mittel zur Erhaltung der Gebä ude und Befriedigung der Bedürf- nisse der Pfleglinge flossen aus den Stiftungen, welche Kaiser Maximilian 1. und reiche Bürger der Stadt dem Bru- derhaus machten. Hriindlplatz: Er liegt an der Sierninger Straße. Der Name stammt von einer alten Flurbezeichnung. Brunnenstraße: Führt von der Eisen- s trafk zum Jägerbergweg. Da sich in vt.:r •angcnen Zeiten im Stadtgebiet noch ii ffentliche Bru_,,menanlagen, wie zum lki spiel in der Olberggasse, in den Vor- s t:idten Steyrdorf und Ennsdorf befan- d,.: 11 , wird diese Straßenbezeichnung wahrscheinl ich von daher ihren Namen h ·11 ·itcn. Huchct: Damit ist eine Sackgasse be- tt.:ichnet, die von der Steyreckerstraßc 11 :,ch Osten verläuft. Benannt ist sie 1:1c h dem alten Ortsteil Buchet, der ,ci nerseils diese Bezeichnung von dem f', i'1h 'r in dieser Gegend vorherrschen - d i.: 11 Huchen bestand herleitet. Buchholzerstraße: Sie befindet sich in Mi111ichholz und erstreckt sich von der 1'11111.erstraße nach Westen bis zum K:111 Marx-Hof. Johann Buchholzer war Mitbeg ründer des A~!3Ö Steyr und s ta, h als Kämpfer für Osterreichs Frei- h~•it 1945 im Konzentrationslager Maut- lw use n den Gastod. ChristkindlstraHe: Sie verläuft von der Aschacher Straße zum Christkindlweg. Ihren Namen erhielt sie 1938 im Zuge lkr Eingemeindung der Ortschaft ('h ri stk indl. Die Errichtung der kleinen Kirche zu Christkindl wurde durch den kranken Steyrer Chorregenten und Tur- nermeister Ferdinand Sertl veranlal.lt , der Ende des 17. Jahrhunderts an dieser Stelle das Christkind verehrte und l lci - lung fand. Ergänzend muß noch hinzu - gefügt werden, daß der Turnermcislcr die Wache auf dem Turm der Stadt- pfarrk irche zu versehen hatte. Die Be- zeichnung „Turner" ist daher auf die Beschäftigung auf dem „Turn" (Tu rm), zu der auch das Choralblasen zu be- stimmten Tageszeiten gehörte, zurück- zuführen. Christkindlweg: Es ist dies der Prome- nadenweg entlang der Hangkrone der Christkindlleite und führt von der Red- tenbachergasse zur westlichen Stadt- grenze. Die Benennung stammt aus dem Jahre 1880. Dachsbergweg: Der Weg verläuft ent- lang der Hangkrone des Dachsberges . Er beginnt bei der Wolfernstraße und führt zur Kegelprielstraße. Noch 1787 22/286 Steyrer Straßennamen________, hieß er „Taxbergweg" . Im Jahre 1870 wurde er vom Yerschönerungsverein Steyr neu a nge legt. Dahlicngasse: Wie schon a ngefü hrt, wurden in der Waldrandsiedlung meist Blumennamen fiir die Bezeichnung der Straßen und Gassen verwendet. Die Dahliengassc ist e ine Sackgasse östlich der Ncustil'tslraf.\i.:. Gottlich-Daimlcr-Wcg: Zweigt von der Rcsthofs trafk ab . Benannt nach dem Autokons trukteur (iolllieb Daim- ler. Damhcrgga-;'ic: Sie ver liiufl von der ßahnhofs tral.k bi s ,ur Stad tgrenze bei St. Ulrich und führt 111 weiterer 1-'<ilge in Richtun, l)amher•. Ihren Namen e r- hielt sie im Jahr· 1880. l11 alten Urkun - den heil.lt der Damberg „ Danherg", „T;1mpe1eh" oder au ·h „Tanper •" . Die an >e 1111.:ssensle Bez.eichnung war jedoch ., Dammberg", denn von Stey r aus he - traehlet sieht er einem wahren Ri ·sen damm ühn li ch. Dcrninger StralSc: Sie verbindet die Dr.-Alfred - Klar-Straße mit der llan s- Wagncr-S traße . Der am 23. 2. 1900 g ·horcne Fritz Dcrflinger stellte sich a ls klasse nhewul.ller Arbeiter 1934 in den Kampf' um die Erhaltung der Erste n Rcpuhlil-. . Auch nach der Okkupation Üste11L"ichs im Jahre 1938 erlitt se in e Tnti gh·it keine llnl ·rhrechun •. Er wur- de Organi .,ator und Mitarbeiter der illc- ga lrn l"rL"1he1t sht·wl" •1111 •. Im l lerbst 1944 ve,hnftct , wurde l k1f'1111ger am 19 . April l 1 M'l 111111 l'ode veru ,t eilt und ;in, 1. Ma, h1111•t·11chl\:I . l>irl•kfiom,~frnllt-: Sie ist im Volks - mund :il, ,. l)11 ek1io nsberg" bekannt. 1889 c , ha 111 , ff1h1 t sie vom Steg über den Stcyr f'l11LI gq;, ni'lher der Fabrikinsel z.ur Sic111111gr1 St ,al.lc. Benannt ist die Stra- ß· 11ach d,, eh ·ma li gen Direktion der Waf'frnf'ah11I-. . w ·lche dort ihren Stand- 011 hattl' . Dornadu.'r StralSc: In Gle ink , und 1wa1 111 de, ehema li gen Ortschaft Dorn- ach •ekgL"n , verlüuft sie westlich der E1111ser Straf.lc . Die Namensgebung er- f1 >lg1e 1918 anlüßlich der Eingemein- dun, vo11 <ileink. Dornachs älteste Be- ·,.ei<.:hnung stammt aus dem Jahre 1310 und hieß rnittclhocbdcutsch „Dörncch", was sov iel wie Dornbusch oder Domge- strüpp bedeutet. DrahtzichcrstraHe: Sie verläuft von der sogenannte n Schwarzen Brücke zur Unlcrhimmler Straße und trägt ihren Namen se it der Eingemeindung von C hristkindl. Die Bezeichnung weist auf die in Unterhimmel gelegene Draht- und Nagelfabrik Franz Werndl's Nach- folger OHG und auf die schon vor dem Bestand dieser Fabrik in dieser Gegend arbeitenden Drahtzieher hin. Dryhuberstraße: Es ist dies eine Sack- gasse, welche von der Wolfernstraße zum Bauernhof Dryhub führt. Dukartstraße: Westlich der Enns verlaufend, führt sie vom Kollertor zur Eisenstraße. Früher hieß sie „Auf der Ennsleiten". 1874 wurde sie reguliert und 1880 nach der Direktorsgattin Elise Dukart benannt, welche im Jahre 1868 zur Vergrößerung des Bürgerspitals den Betrag von 20.000 Gulden sti ftete. Edelweißgasse: Sie befindet sich in der Waldrandsiedlung und stellt eine Ver- bindungsgasse zwischen Aslerngasse und Plattnerstraße dar. Eigenweg: Er verläuft, im Stadtteil Jägerberg gelegen, von d e r Eisenstraße zur Schlöglwiese. Sein Name leitet sich von den dort errichteten Eigenheimen ab und stammt aus dem Jahre 1935. Eisengasse: Nörd lich der Dominika- nerkirche fiihrl s ie vom Stadtplatz zum Ennskai. Einsl hieß sie „Eisenheber- gass l", auch „ Vaßlgasse", und zwar be- nannt nach den Fässern, in denen die Eisenerzeugnisse verpackt waren. Durch diese Gasse wurde das Eisen zum Eisen- floß befördert. Eiscnstrnlk: Früher hieß sie „Land- weg" oder „Landstraße" und spä ter bis 1880 „ llaupts lraße" der Vorstadt Schönau. 1868 neu angelegt, erfolgte die Umbenennung im Jahre 1880. Sie führt von der Neutorbrücke zur süd lichen Stadtgrenze und heißt in der Fortset- wng bis zur Landesgrenze Eisenbun- d ·sstraf.\e. Auf' ihr beförderte man in früherer Zeit das Eisen vom Erzberg nach St ·yr. Von dem einst regen Fuhr- werksverkeh r auf' der Eisenstraße kün- den noch heute die uralten Ei nkehrgasl- höfe in Ternberg, Losenstein , Großra- ming und Kastenreilh. Enge Gasse: Sie verbindet Zwischen- brücken mit dem Stadtplatz. Früher besaß sie die Bezeichnung „ In der Enge" und wurde bereits 1543 im Steuerbuch der Stadt Steyr erwähnt. Wie schon aus dem Namen hervorgeht, erhielt sie diese Bezeichnung wegen ih- rer geringen Breite. Ennser StraHe: Sie verläuft vom neu- en Straßenknotenpunkt Blüme lhuber- straße - Ennser Straße zur Stadtgrenze in Richtung Enns. Ennskai: Die frühere Bezeichnung lautete „Ennsan lände". Durch die ehe- malige Stadtmauer wurde am Ennskai eine Gasse gebildet, in der in früheren Zeiten der Schweinemarkt abgehalten wurde . Diese Gasse wurde daher auch „Saugassl" genannt. Der Name Ennskai stammt wie so viele andere aus dem Jahre 1880 und bezeichnet das linke Ennsufer zwischen Neutorbrücke und Zwischenbrücken. Enzianweg: Es ist dies eine in der Waldrandsiedlung befindliche, östlich der Unterwaldstraße verlaufende Sack- gasse. sit'yr

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