Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/7

Stadthaushalt 1982 mit 559 Millionen Ausgaben Der Gemeinderat genehmigte den Rechnungsabschluß 1982, der bei Einnah- men und Ausgaben mit 559,3 Millionen Schilling ausgeglichen ist. Die Gesamtein- nahmen des ordentlichen Haushaltes sind mit 466,6 Millionen Schilling gegenüber dem Vorjahr um l0,4 Millionen Schilling gesunken. Das Steuer- und Abgabenauf- kommen ist mit 327,5 Millionen Schilling um 24,9 Millionen Schilling (7,1 Prozent) niedriger als 1981. Ursache dieser Ent- wicklung ist der enorme Rückgang der Gewerbesteuer infolge Ausfall von Nach- zahlungen um 20, 1 Millionen Schilling (- 36,5 Prozent). Die Abgabenertragsan- teile verringerten sich aufgrund der gesun- kenen Einwohnerzahl um 9 auf 151 , 1 Millionen Schilling. Die Ausgaben des ordentlichen Etats betragen 458 Millionen Schilling, so daß 8,6 Millionen Schilling dem außerordentlichen Haushalt zuge- führt werden konnten. Die Personalkosten für die Dienstlei- stungen der Stadt betrugen im vergange- nen Jahr 16 1,8 Millionen Schilling, das sind 35,3 Prozent der Gesamtausgaben. Den größten Zuschußbedarf erforderten die Altenheime mit 13,8 Millionen Schil- ling und die Kindergärten und Tages- heimstätten mit 13,1 Millionen Schilling. Für Straßenrein igung wurden 11 ,8 Millio- nen Schilling aufgewendet, für die Volks- schulen l0,3 und die Hauptschulen 9,2 Millionen Schilling. Die Pflege der Park- und Gartenanlagen erforderte 6,7 Millio- nen Schilling, die öffentliche Beleuchtung 6,8 Millionen Schilling. An Landesumlage zahlte die Stadt im vergangenen Jahr 25,5 Millionen Schilling. 14,7 Millionen Schil- ling leistete Steyr als Krankenanstalten- beitrag. Die Verlustersätze für Stadtbad und Kunsteisbahn betrugen 6,2 Millionen Schilling. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushaltes in der Höhe von 92,8 Millio- nen S.chilling wurden gedeckt durch die Entnahmen von 35,8 Millionen Schilling aus den Rücklagen, durch Veräußerung von unbeweglichem Vermögen von 24,4 Mill ionen Schilling, Kap~taltransfers von 15,4 Millionen Schilling, die Zuführung von 8,6 Millionen Schilling aus dem or- dentlichen Etat und 8,4 Millionen Schil- ling Darlehen. Mit 33 Millionen Schilling umfaßt die Gruppe Dienstleistungen die größte Aus- gabenpost im außerordentlichen Haushalt. Es handelt sich hier um Kanalbauten, das Bildungszentrum Resthof, die Sanierung des Freibades, den Ankauf von Grund- stücken und den Gemeindeanteil für die Wasserversorgung des BMW-Motoren- werkes. Bei der Gruppe Straßen- und Wasser- bau, Verkehr mit 25,8 Millionen Schilling sind als größere Ausgabenposten die Hangsicherungen Lauberleite und Unterer Schiffweg, die Sanierung der Schönauer- brücke, die Unterführung- Isabellenhof und Transferzahlungen an den Bund zu nennen. In der Gruppe Kunst und Kultur mit 6,7 Millionen Schilling Ausgaben entfallen auf die Ausgestaltung des Kriegerdenk- mals 1,5 Millionen Schilling, die Restau- rierung des Alten Theaters 1,3 Millionen Schilling und auf sonstige Restaurierungs- und Fassadenarbeiten 3,9 Millionen Schil- ling. Der Wohhbau wurde mit 5,8 Millio- nen Schilling gefördert, für Wirtschaftsför- derung wurden vier Millionen Schilling zur Verfügung gestellt. Die Ausgaben der Gruppe Unterricht, Erziehung, Sport sind mit 13,4 Millionen Schilling ausgewiesen. Der größte Ausga- beposten ist hier die Errichtung der Bun- deslehranstalt für Kindergärtnerinnen mit einer Baurate von 11,9 Millionen Schil- ling. Der Schuldenstand der Stadt betrug Ende des vergangenen Jahres 317,5 Millio- Tarife für Müllabfuhr nicht mehr kostendeckend GEMEINDERAT BESCHLOSS GEBÜHREN ERHÖHUNG AB JULI DIESES JAHRES Seit der letzten Tarifregelung für die Müllabfuhr im Februar 1980 sind durch steigende Lohn- und Treibstoff- ausgaben die Betriebskosten so stark angewachsen , daß die derzeit eingeho- benen Müllabfuhrgebühren nicht mehr kostendeckend sind. Mit der Schlie- ßung der städtischen Mülldeponie in Hausleiten entstanden Mehrkosten durch den Transport des Abfalls auf die Deponie in St. Valentin und die zu entrichtende Lagergebühr von jährlich 800.000 Schilling. Würden die derzeiti- gen Gebühren beibehalten, entstünde bereits für das Betriebsjahr 1983 ein Verlust von 2,5 Millionen Schilling. Um den Abgang in Grenzen zu hal- ten, beschloß der Gemeinderat mit Wirkung vom 1. Juli 1983 folgen- de Tarifsätze : bei zweimal wöchentli- cher Abfuhr pro Quartal 351 Schilling (bisher 236 Schilling) pro Müllbehäl- ter; bei einmal wöchentlicher Abfuhr pro Quartal 177 SchiUing (118 Schil- ling) und . bei zweiwöchentlicher Ab- fuhr 99 Schilling (66 Schilling). Aus dem Stadtsenat Für Instandsetzungsarbeiten in Pflichtschulen bewilligte der Stadtsenat 806.500 Schilling. Als Gewerbeförde- rung bekommt die Bürstenfabrik Mayr ein zinsenloses Darlehen in der Höhe von 200.000 Schilling. Zum Ankauf von Vorhangstoffen für das Zentralal- tersheim wurden 36.000 Schilling frei- gegeben. 147.000 Schilling kosten In- standhaltungsarbeiten im städtischen Freibad. Für die Erneuerung des San- des in den Spielkästen auf dem Tabor wurden 29.800 Schilling bewilligt. Der Kindergarten Resthof bekommt Spiel- geräte im Werte von 46.500 Schilling. Mit einem Kostenaufwand von 316.000 Schilling wird die Niederdruckgaslei- tung in der Kammermayrstraße neu verlegt. Für den Ankauf von Feuer- wehrgeräten und Ausrüstungsgegen- ständen genehmigte der Stadtsenat 370.000 Schilling. Zur Reduzierung von Garagenmieten im Stadtteil Rest- hof leistet die Stadt einen Zuschuß von 122.700 Schilling. Schloßparkseitig wird auf der Promenade eine Straßen- beleuchtung installiert (95.500 Schil- ling). Zum Ankauf von Mähmaschinen und einem Stromerzeuger für die Stadtgärtnerei wurden 114.500 Schil- ling bewilligt. Am gemeindeeigenen Objekt Dukartstraße 23 werden Dach, Kamineinfassung, Fenster erneuert und die Fassade saniert. Die Kosten belaufen sich auf 727.000 Schilling. nen Schilling. Die Stadt leistete 1982 einen Schuldendienst in Höhe von 39,3 Millio- nen Schilling, davon sind 30,2 Millionen Schilling Zinsenkosten. Der Rechnungsabschluß weist aber auch 167, 1 Millionen Schilling an Darle- hensforderungen der Stadt aus . Allein die GWG der Stadt Steyr schuldet der Ge- meinde 147,8 Millionen Schilling. Die Verwaltungsforderungen belaufen sich auf 77,3 Millionen Schilling. Es handelt sich hiebei im wesentlichen um Stundungen oder Ratenbewilligungen für Grundkäufe, so zum Beispiel für die GWG der Stadt Steyr 50,4 Millionen Schilling, für ver- schiedene Käufer von Grundstücken in der Fellingersiedlung 7,9 Millionen Schil- ling, für Sozialhilfeersätze 4, 1 Millionen Schilling, für die Firma Sommerhuber 2,5 Millionen Schilling sowie 1,9 Millionen Schilling für die „Neue Heimat" und die Firma Musica. 40 Mill. Schilling Kommunaldarlehen Zur Finanzierung kommunaler Projekte beschloß der Gemeinderat die Aufnahme von Kommunaldarlehen in der Höhe von 40 Millionen Schilling. Das Geld wird vor allem für den Bau des Tunnels von der Tomizstraße in den Wehrgraben und den Ankauf der Schützenhafer-Gründe an der Ennser Straße benötigt. Die Darlehen ha- ben eine Laufzeit von 25 Jahren. 17 /245

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