Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/5

Eiweiterung der Pflegeabteilung des Zentralaltersheimes um 33 Betten Die seit Jahren steigende Nachfrage um Pflegebetten zwingt die Stadt Steyr zum Ausbau der Pflegeabteilung des Zentral- altersheimes. Bei einem Rundgang durch das Heim informierte Bürgermeister Weiss den Sozialreferenten des Landes Ober- österreich, Ing. Hermann Reich!, über die Erweiterung der Pflegeabteilung um · 33 Betten auf insgesamt 193. Der Ausbau soll noch heuer abgeschlossen werden. Die Investitionen belaufen sich auf 2,2 Millio- nen Schilling, die Personalkosten werden die Stadt mit zusätzlich zwei Millionen Schilling belasten . In der allgemeinen Abteilung des Al- tersheimes werden weniger Plätze benö- tigt, weil die alten Leute gerne in den Pensionistenhäusern leben und die so- zialen Dienste der Stadt, wie „Essen auf Rädern" und „Mobile l lauskrankenpfle- ge" in Anspruch nehmen . Bei länger dau- ernder Krankheit wird dann der Antrag auf ein Pflegebett im Altersheim gestellt. Aus dieser Situation resultiert die Notwen- digkeit des Aushaues der Pflegeabteilung. Für die Erweiterung bieten sich die im ersten Stock des Altbaues gelegenen Räumlichkeiten an, da sie unmille lbar an die schon bestehende Pflegeabteilung des Altbaues anschließen. Geplant sind zehn Einbettzimmer, ein Zweibettzimmer und sieben Dreibettzimmer sowie Nebenräu - me. 2,250.000 Schilling investiert die Stadt im Altersheim für die Installation einer Brandmeldeanlage. Brände in anderen Heimen zeigten die Dringlichkeit dieser Einrichtung im Interesse der Sicherheit der Bewohner des Altersheimes. Die Neu- möblierung des Altbaues, für die bereits 1,6 Millionen Schilling investiert wurden, wird heuer fortgesetzt, wobei noch 250.000 8/ 156 Schilling aufgewendet werden. Alle süd- seitig gelegenen Freiterrassen des Altbaues werden mit Terrassenmöbeln (50.000 Schilling) ausgestattet. 850.000 SCHILLING ZUSCHUSS FÜR „ESSEN AUF RÄDERN" UND ,,MOBILE HAUSKRANKENPFLEGE" Die im Rahmen der sozialen Dienste eingeführte Aktion „Essen auf Rädern" ist voll ausgelastet. Mit drei Fahrzeugen wer- den täglich 150 Essensportionen zugestellt. Ständig steigend ist auch die Nachfrage um Hauskrankenpflege. Derzeit werden täglich 20 Personen betreut. Für die zwei oben genannten Aktionen gibt die Stadt einen jährlichen Zuschuß von 850.000 Schilling. Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Seniorenpässe. 1982 wurden 5727 Pässe ausgestellt. Der dafür notwendige Auf- wand von 1,5 Millionen Schilling muß zur Gänze von der Stadt finanziert werden. Heuer ist noch mit einer beträchtlichen Erhöhung dieser Summe zu rechnen. Im Rahmen der Seniorenbetreuung übernimmt die Stadt die Transportkosten für einen dreiwöchigen Urlaubsaufenthalt von Steyrer Pensionisten in Italien, den der Lions Club Steyr für Empfänger von Mindestpensionen organisiert. Die Zahl der eingeschriebenen Mitglieder in den Seniorenk lubs stieg auf 370. Insgesamt gibt es für die Senioren zweihundert Ver- anstaltungen im Jahr. bie Kosten der Betreuung belaufen sich jährlich auf 1,6 Millionen Schilling. 320.000 Schilling kommen aus Beiträgen herein, 167.000 Schilling subventioniert das Land. Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuß von 1, 1 Millionen Schilling (!). Die Seniorenbetreuung wurde über die Klubs hinaus nun auch auf das Zentralal- tersheim ausgedehnt, wo die Heimbewoh- ner an Filmvorführungen und Bastelkur- sen teilnehmen. Die Senioren zählen zu den am besten betreuten Bevölkerungsgruppen der Stadt. Bürgermeister Weiss ersuchte Landesrat Ing. Reich! um verstärkte Förderung durch das Land beim Ausbau der Pfle- geabteilung des Altersheimes und der so- zialen Dienste in der Stadt. Landesrat Reich! stellte eine kräftige Förderung des Ausbaues der Pflegeabteilung und einer Investitionshilfe für die Brandschutzanla- ge in Aussicht und gab überdies bekannt, daß Steyr auch heuer wieder mit einer halben Million Schilling als Zuschuß für die sozialen Dienste und die Führung der Pensionistenhäuser aus dem Sozialressort des Landes rechnen könne. Reich! würdig- te das Engagement der Stadt in der Be- treuung der älteren Mitbürger als vorbild- lich in Oberösterreich. Besonders mit dem Bau von Pensionistenhäusern in den ein- zelnen Stadtteilen habe Steyr eine Pionier- tat gesetzt, der heute viele andere Gemein- den folgen. Bürgermeister Weiss kündigte an, daß mit dem Bau von vier neuen Pensionisten- häusern begonnen werde, da bereits vier- hundert Anträge auf Pensionistenwohnun- gen vorliegen. Geplant sind die Häuser in den Stadtteilen Ennsleite, Tabor und Mü- nichholz. Der vierte Standort steht noch nicht fest. Im Zuge des Ausbaues der Pflegeabteilung werden auch zehn solcher Einbettzimmer geschaffen. Im Gespräch mit den Heiminsassen konnten sich Landesrat Ing. Hermann Reich! und Frau Stadtrat Ehrenhuber überzeugen, daß sich die alten Leute gut betreut fühlen. Rechts im Bild OA R Kurt Kolb, der Verwalter des Zentralaltersheimes. Zum Bild links: Hochaktiv ist die Bastelgruppe des Altersheimes. Die alten Leute fertigen mit kunsthandwerklichem Geschick Gewürzsträuße, Spanschachteln und viele andere reizvolle Dinge. Landesrat Reich! und die Mitglieder des Stadtsenates freuten sich über die Aktivität der alten Leute. Fotos: Hartlauer swyr

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