Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/5

Steyr sammelte 335 Tonnen Altglas Für die vom Land Oberösterreich zu- sammen mit dem oö. Landesverband des Roten Kreuzes und der Lutzkyglas- GesmbH durchgeführte Altglassammlung liegt nunmehr das Sammelergebnis für das Jahr 1982 vor. Im Jahr 1982 haben die oberösterreichischen Haushalte bei dieser Umweltschutzaktion des Landes Ober- österreich insgesamt 8720,6 Tonnen Alt- glas gesammelt, das entspricht etwa 6,9 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Dies bedeutet gegenüber dem Sammelergebnis des Vorjahres eine Steigerung von 13 Pro- zent. In der Stadt Steyr wurden 1982 insgesamt 335 ,7 Tonnen gesammelt. An die Steyrer Bevölkerung ergeht daher der Dank für die Mitwirkung an der bisheri- gen Altglassammlung und die Bitte, diese Aktion auch weiterhin zu unterstützen . Die Altglassammlung ist in den wenigen Jahren seit ihrer Einführung im Jahr 1976 für die meisten Mitbürger zu einer Selbst- verständlichkeit geworden. Trotzdem soll noch einmal auf ihre Bedeutung hingewie- sen werden: Jedermann, der Altglas sam- melt und in die bereitstehenden Behälter einwirft, trägt nicht nur dazu bei, Energie und Rohstoffe einzusparen, sondern hilft zugleich, die Müllmengen und die Abwas- serbelastung zu vermindern. An di e Stey- rer Bevölkerung ergeht daher die Bitte, so wie bisher auch weiterhin aktiv an dieser Aktion mitzuwirken und das in den Haus- halten anfallende Altglas nicht in den Müllbehälter, sondern in die Sammelbe- hälter einzuwerfen. Es möge besonders darauf geachtet werden, Weiß- und Bunt- glas entsprechend den Beschriftungen auf den Behältern zu trennen ; Deckel und Verschlüsse von den Flaschen und Glä- sern zu entfernen; keinesfalls Abfälle in die Sammelbehälter zu werfen. Bei der Überfüllung der Behälter wird die Bevölkerung gebeten, den Magistrat oder direkt das Umweltschutzinstitut beim Amt der oö. Landesregierung (Tel. 0 73 2 / 584 - 33 00 bzw. 24 61) zu verstän- digen, damit möglichst umgehend eine Abholung des Altglases veranlaßt werden kann. Zur Veranschaulichung der gesam- melten Mengen sei noch angeführt, daß die Sammelmenge des Jahres 1982 von 8,720.600 Kilogramm bei einem Durch- schnittsgewicht der Glasflasche von rund 250 Gramm einer Menge von zirka 35 Millionen Flaschen entspricht, die die Oberösterreicher bei dieser Aktion gesam- melt haben. Nach Angaben der Fachlite- ratur wird pro Kilogramm verwertetes Altglas bei der Erzeugung neuen Glases 160 Gramm Heizöl eingespart. Das Sam- melergebnis 1982 bedeutet daher eine Heizöleinsparung von rund 1400 Tonnen, was beim derzeitigen Preis von Heizöl schwer einen Betrag von rund 5 Millionen Schilling ausmacht. Hochbetrieb im Jugendamt Wie dem Jahresbericht 1982 zu ent- nehmen ist, betreut das Jugendamt der Stadt Steyr rund 800 Mündel und 425 Kinder, für welche als Kurator einge- schritten wird. So konnten im vergan- genen Jahr 10,800.000 Schilling an Ali- menten hereingebracht werden , womit die Führung von 160 Exekutionen und Einbringung von 61 Strafanzeigen bei Gericht notwendig war. 26 oft langwie- rige Prozesse wurden im Namen von minderjährigen Kindern geführt. Ein besonders arbeitsintensiver Auf- gabenkreis sind die 425 Fälle von Un- terhaltskuratelen. Es handelt sich hie- bei überwiegend um Kinder aus ge- schiedener Ehe, deren Väter oder auch Mütter zahlungsunwillig, oder um au- ßereheliche Kinder, deren Mütter be- reit und in der Lage sind, aufgrund des modernen Familienrechts die Vor- mundschaft selbst zu führen, jedoch der Unterhaltseinbringung für ihre Kinder durch ständige Mahnungen, Nachforschungen nach häufig wech- selnden Arbeitgebern der Väter, Exe- kutionen und Antragstellung auf Un- terhaltsvorschüsse selbst nicht gewach- sen wären. Sobald ein staatlicher Un- terhaltsvorschuß aus Bundesmitteln bezahlt wird, ist das Jugendamt gesetz- lich verpflichtet, Rückersätze von den Unterhaltspflichtigen einzubringen. In diesem Zusammenhang · konnte das Stadtjugendamt Steyr im Jahr 1982 insgesamt 1,253.849.94 Schilling für das Oberlandesgericht Linz an gewährten Unterhaltsvorschüssen rückerstatten. Die Zahl der Unterhaltsvorschußfälle hat sich in der Stadt Steyr seit Inkraft- treten des Unterhaltsvorschußgesetzes im November 1976 von 109 auf 461 im vergangenen Jahr erhöht. Der Perso- nenkreis der A_nspruchsberechtigten ist durch den Gesetzgeber immer mehr erweitert worden, insbesonders können nunmehr auch alle Kinder, deren Vä- ter oder Mütter eine längere Haftstrafe zu verbüßen haben, Unterhaltsvor- schuß beziehen, der ihren Lebensun- terhalt ausreichend sichert. Eine besonders schöne und positive Aufgabe des Jugendamtes ist die Ver- mittlung von Kindern auf Adoptivplät- ze, aufwendig die Erledigung der damit verbundenen Formalitäten. Derzeit gibt es mehr adoptionswillige Ehepaare als Kinder, die sich für eine Adoption eignen und hiefür von ihren Eltern 408.000 SCHILLING FÜR HANGSI- CHERUNG. In einem Antrag an den Gemeinderat befürwortet der Stadtsenat die Freigabe von 408.000 Schilling für die freigegeben werden. Das Jugendamt des Magistrates Steyr hat in 30 Fällen ausländischen Behörden in aller Welt Amtshilfe geleistet. Während die geschilderten Aufga- ben von nur vier Mitarbeitern im Refe- rat Amtsvormundschaft durchgeführt werden, haben die fünf Sozialarbeite- rinnen des Magistrates Steyr Aufgaben auf anderen Gebieten zu bewältigen. 7166 Besuche konnten in den städti- schen Mutterberatungsstellen verzeich- net werden, ca. 1400 Hausbesuche wur- den im Rahmen der Pflegeaufsicht ge- macht. Dazu kommen 545 Hausbesu- che in Krisenfällen verschiedenster Art, d. h., wenn schwierige Probleme inner- halb der Familie auftreten, Jugendliche schwer straffällig werden, Kindermiß- handlungen vorkommen oder aus anderen Gründen Kinder plötzlich ei- ner Betreuung in einem Heim oder einer Pflegefamilie bedürfen. Zum Jah- resschluß 1982 wurden 88 Kinder und Jugendliche aufgrund eines Gerichts- beschlusses im Rahmen der gerichtli- chen Erziehungshilfe betreut. In 119 Fällen mußte Jugendgerichtshilfe ge- währt und in 125 Fällen von Eheschei- dungen mußten Stellungnahmen über Zuspruch der Kinder an einen Eltern- teil oder zur Besuchrechtsregelung ab- gegeben werden. Auch die in Steyr nunmehr angelaufene Unterbringung von Kindern bei Tagesmüttern bedarf der Mitarbeit des Jugendamtes, da die interessierten Pflegemütter vorher durch geschulte Sozialarbeiterinnen auf ihre Eignung zur Übernahme eines Kindes während der Berufstätigkeit der Mutter geprüft werden müssen. Anträge von studierenden Müttern, die keinen Anspruch auf gesetzliches Karenzgeld haben und denen unter bestimmten Voraussetzungen vom So- zialreferat des Amtes der oö. Landesre- gierung Beihilfen gewährt werden, können beim Jugendamt eingebracht werden. Es würde zu weit führen, die geschilderten Zahlen mit den Erfolgs- ziffern der Jugendämter der übrigen Bezirksverwaltungsbehörden Ober- österreichs zu vergleichen. Das Jugend- amt Steyr steht diesbezüglich jedenfalls an der Spitze. Der Aufgabenkreis wird immer größer, was zum Teil mit der kinderfreundlichen modernen Gesetz- gebung, zum Teil mit der schwieriger gewordenen Wirtschafts- und Arbeits- marktlage zusammenhängt. Sanierung der Konglomeratwände an der Fabrikstraße und Blumauergasse sowie die Hangsicherung beim Paddlerweg. 35/183

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2