Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/5

Wachsende Begeisterung für das Radfahren Die alte Eisenstadt ist durch ihre Lage an den Terrassenstufen und seine damit verbundenen Höhenunterschiede der ver- schiedenen Stadtteile für den Radsport nicht geradezu prädestiniert. Trotzdem isl der Radsport seit langer Zeit heimisch . Doch in den letzten zwei Jahrzehnten geriet_diese Sportsparte beinahe in Vcrgcs- senhe1l, bis aus der Not eine Tugend gemacht wurde. Der sportfördcrndc Vater Heilmut Seilinger, der zwar nie den Renn - sport betrieben halle, nahm sich um sei - nen Sohn Gernol und seine radelnden Freunde intensiv an und organisierte /\us- f~hrten. So kam es , daß die l lobhyfahrcr sich vorübergehend dem R(' Christkindl anschlossen. Vorerst wurden mit großem Eifer die Leiber! teils mit Filzstiften be schriflel, teil selber bedruckl. l)er Z11s1ro111 war ~~ grof.l , daf.l die Radseklion hei111 ARBO wiederum reakliviert w111de . So wurde llellmut Seilin •er, ler spütcr a11d1 Landesvorsitzender des Sportausschussl'S der Hobbyfahrer von Oberösterreich wur de, zum Begründer des RC /\RBÜ Sleyr Hobby- und Radsportclubs. Heute umfaßt der Klub 20 Mitgliedcr mit 14 Liz.enz.fahrern, d. h., daß der Fahrer mit einem Rennrad ohne Licht fahren darf, was von der Polizei toleriert wird . Neben dem Trainingsfleiß muß der Fah- rer für sein „1 leiligtum", sein Rennrad, zwischen 7000 bis 25.000 Schilling ausle- gen. Das Rad wiegt zwischen 8.50 bis 10 kg, die Reifen sind mit 8 bis 11 atü Luftdruck glashart aufgepumpt. ,,Ich 26/174 schau1.: darauf, daß keiner seinen Lenker anbohrt, was gefährlich ist!", sind die h111ktio11ärc auf die Gesundheit der Fah- rer bedacht. Rennidol Edi Merckx hat nlimlich, um Gewicht einzusparen, minde- stens 10 Löcher in den Lenker gebohrt. Nur hat er die Lenker wie die Socken gcwcehsclt, was sich kein Jugendlicher leisten kann. Soba ld der Schnee im Frühjahr schmilzt, beleben die Radler die Aus- f"ahrtsstraf.len von Steyr. Jeden Dienstag sind gemeinsame Trainingsausfahrten. Das Zil.!I hängt immer vom Wind ab. Die Route wird nämlich so gewählt, daß bei der I leimfahrt der Wind auf den Rücken bläst. Die ca. 70 bis 80 km langen Fahrten werden bei einem Schnitt von 30 bis 35 km/h gebolzt. Die Hobbyfahrer beschrän- ken sich auf kürzere Distanzen. Jährlich werden ungefähr 16 Rennen beschickt. Einer der l löhepunkte ist der Ausflug zum Großglockner. Dort wird von Ferleiten zum Fuscher-Törl der Glockner mit 1283 m Höhenunterschied bezwungen. Da ist der Steyrer Bergkönig Manfred Pötz stets in seinem Element. Dreimal schaffte er den Großglockner freihändig und hängte dabei seine Vereinskollegen weit ab. Mit seiner Steyrer Rekordzeit von 59:27 Minu- ten liegt er hinter dem Rekord von Wech- selberger mit 55 Minuten sehr gut. Pötz, der in letzter Zeit zum ARBÖ Kneuer/ Leonding übersiedelte, hält auch den Damberg-Rekord von St. Ulrich zum Gasthof Schoiber in 11: 12 Minuten. Im Ziel, eine Touristik-Gruppe bei Aus- fahrten mit normalen Rädern zu gründen, ist die Breitenentwicklung des Radsports Der Stevrer Berg- könig Manfred Pötz. verankert. Steyr verfügt auch über eine Radsektion des MSC Steyr, die 1980 ins Lebe_n gerufen wurde. Mit 33 Mitgliedern 1st dieser Klub zahlenmäßig stärker. In- nerhalb der beiden Steyrer Vereine gibt es Jedoch kein neidisches Konkurrenzstre- ben . Beide arbeiten bestens zusammen un~ führen ihre Trainingsausfahrten ge- meinsam durch. An der Spitze radeln die beiden C-Fahrer Alfred Steinwendner, der auch Stadtmeister ist, und Manfred Him- melfreundpointner, der Landesmeister wurde und im Vorjahr über l0.000 Trai- ningskilometer strampelte. Mit zwei Rennen zeigt der Klub seine Aktivitäten. Am 15. Mai steigt das Rennen Fortsetzung Seite 27 links unten Stadtmeister A ![red Steinwendner. Fotos: Steinhammer

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