Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/5

Vielfältige Aktivitäten des Steyrer Komitees für Städtefreundschaften Bei der Generalversammlung des Vereines „Komitee zur Förderung von internationalen Städtefreundschaften" am 12. April im Festsaal des Rathauses konnte Bürgermeister Weiss als Ver- einspräsident darauf hinweisen, daß die Pflege von Städtefreundschaften in weiten Kreisen der Bevölkerung ein positives Echo finde und auch im ver- gangenen Jahr wieder zu vielfältigen Aktivitäten geführt habe. Das Steyrer Komitee zählt bereits 160 Mitglieder. Als besonders engagierte Mitarbeiter würdigte Weiss die Geschäftsführerin des Komitees, Frau Reg.-Rat Annelie- se Clar, den Veranstaltungsreferenten Dipl.-Ing. Erwin Rollett und GR Dkfm. Helmut Zagler als Finanzrefe- rent. Höhepunkt der Beziehungen mit der Schwesterstadt Kettering in Ohio war im vergangenen Jahr der Besuch der Stadtkapelle bei den amerikanischen Freunden. Mit einer ausführlichen Bildreportage haben wir darüber im Amtsblatt der Stadt Steyr berichtet. Der Name Steyr wurde mit dem Auf- tritt der Stadtkapelle durch Zeitungen, Radio und Fernsehen nicht nur im Bundesstaat Ohio bekannt, sondern durch die Monatszeitschrift „Stadtse- kretäre" überall in den USA und durch die in Washington erscheinende Zeit- schrift „Schwesterstädte International" praktisch in a ller Welt. 16 Jugendliche aus Kettering wurden im Sommer von Stcyrer Gastfamilien liebevoll betreut. Ein fröhlicher Gesell- schaftsabend im Casino rür Gastgeber und Gäste war wie immer der Höhe- punkt des Jugcndhcsuchcs. Im Juni zeigte der Ma lcr und Kunstprofessor Bernhard Plogman aus Dayton eine Ausstellung im Bummcrlhaus. Das ganze Jahr über gab es Besucher au_s Kettering, während der Sommerzeit fast jede Woche, die teilweise bei Fa- milien, teilweise auch in Stcyrcr I lotcls woh nten und von Mitgliedern des Steyrer Schwesterstadt-Komitees be- treut wurden. Für besonders rege und vielfältige Austauschaktivitäten verlieh die Zeit- schrift „Das Beste" den Städten Kette- ring/Ohio, Steyr und Kettering/Eng- land eine Auszeichnung, die im Rah- men der jährlichen Schwesterstadtkon- ferenz in Kansas City vor Delegierten von siebenhundert Städten überreicht wurde. Das Engage~_ent der Stadt Steyr wird auch vom Osterreichischen Städtebund als vorbildlich bezeichnet. Die Kontakte zwischen Steyr und der Partnerstadt Plauen in der DDR 16/164 bewegen sich vorwiegend auf kommu- naler Ebene. Im Juni 1982 besuchte eine Gemeinderatsdelegation das Spit- zenfest in Plauen. Aus diesem Anlaß fanden eine Ausstellung von Arbeiten aus Kursen der Steyrer Volkshochschu- le und ein Konzert des Mandolinenver- eines „Arion" in Plauen statt. Heuer ist die Einrichtung eines „Steyrer Stü- berls" im Plauener Rathaus geplant sowie der Besuch einer aus Gemeinde- rats- und Vereinsmitgliedern bestehen- den Gruppe beim Spitzenfest in Plau- en, verbunden mit einer Besichtigung von Meißen und Dresden. Beim Stadtfest 1982 präsentierte sich der Verein mit einem eigenen Stand. Der Ertrag von 15.000 Schilling wurde für Aktivitäten des Jugendaustausches verwendet. Die Vereinsmitglieder ver- bindet vielfach persönliche Freund- schaft. Der gemeinsame Besuch kultu- reller Veranstaltungen, verbunden mit geselligem Beisammensein, stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Heuer wird eine Gruppe von sechzehn Jugendlichen aus Steyr, darunter elf Kinder der vorjährigen Gastgeber, unter der Lei- tung von Magister Frühstück vom BRG Steyr eine mehrwöchige Reise in die USA antreten. Für den Frühling 1984 ist ein Autobus voll Ketteringer zum Besuch in Steyr angesagt, im ~.om- mer kommt eine Jugendgruppe. Uber Einladung der Stadt Kettering wird der Steyrer Künstler Karl Mostböck im Mai dieses Jahres im dortigen Rathaus eine Gemäldeausstellung veranstalten. Der Verein plant heuer eine Kultur- fahrt in die DDR, die Mitglieder wol- len sich auch wieder aktiv am Stadtfest beteiligen und gemeinsam eine Wan- derung unternehmen. Die Aktivitäten des Vereines werden von der Stadt finanziell maßgeblich unterstützt. Aus Firmenspenden, Mit- gliedsbeiträgen und den Erträgen aus der Mitwirkung am Stadtfest brachte der Verein im vergangenen Jahr 45.000 Schilling auf. Bürgermeister Weiss dankte mit herzlichen Worten den akti- ven Mitgliedern für ihre Arbeit und den vielen Gönnern für die hochherzi- gen Spenden. Frau Anneliese Clar schloß ihren Geschäftsbericht mit der Feststellung: „Wir haben das gute Gefühl, da wir zum Kreis derer gehören, die nicht nur über die Notwendigkeit der Völkerver- ständigung und der Begegnung von Menschen verschiedenster Weltan- schauung reden, sondern mit gutem Willen und Verständnis auch etwas dafür tun." D ie Nationalratswahl 1983 zeich- nete sich durch die Zunahme der wahlwerbenden Parteien auf insge- samt sechs und durch die höchste Zahl von Wahlberechtigten seit 1945 aus. Die SPÖ erreichte mit 63,9 Prozent und einem Verlust von 4,4 Prozent zwar nicht das Ergebnis von 1979, aber mit 16.529 Stimmen wie bisher eine deutliche Mehrheit. Die ÖVP erreichte 25,5 Prozent der gültigen Stimmen und verzeichnet einen Zuwachs von 1,2 Prozent bei 6589 Wählern. Der FPÖ fielen 1380 oder 5,3 Prozent der Stim- men zu, ein Rückgang um 0,7 Prozent. Die KPÖ erhielt 362 Stimmen oder 1,4 Prozent bei einem minimalen Stim- menverlust von 0, l Prozent. Relativ günstig schnitten die ~eu kandidieren- den Parteien, die VGO mit 2,6 Prozent und die ALÖ mit 1,3 Prozent ab. Umgel~gt auf den Gemeinderat würde die SPO die Zweidrittelmehrheit mit 24 Mandaten behalten, die ÖVP und die FPÖ mandatsgleich bleiben und an- stelle der KPÖ, die das Mandat verlie- ren würde, ein Vertreter der VGÖ in den Gemeinderat einziehen. Nachdem aber Nationalratswahlen und Gemein- deratswahlen stets von anderen Vor- aussetzungen und Umständen ausge- hen, handelt es sich hier lediglich um. eine Vergleichsrechnung. In allen 73 Wahllokalen verlief die Wahl ord- nungsgemäß und ohne Störungen. Die Stimmenauszählung erfolgte korrekt und wurde von allen Kommissionen durch Unterschrift bestätigt. Als Vor- sitzender der Bezirkswahlbehörde Steyr-Stadt legte ich am Wahlsonntag, 24. April, um 21 Uhr der Bezirkswahl- behörde die Ergebnisse zur Beschluß- fassung vor, welche auch unverändert vollzogen wurde. Zur reibungslosen Wahlabwicklung danke ich allen Lei- tern der Sprengelwahlkommissionen sowie den Beisitzern und Vertrauens- personen, ebenso wie den Mitarbeitern im Magistrat, die für die Vorbereitung, Abhaltung und den raschen Abschluß der Wahlhandlungen sorgten. Die stark überhandnehmende Plaka- tierung bei dieser Wahl ohne Rücksicht auf das Stadtbild wird sicher ein Anlaß sein, die Parteien aufzufordern, bei künftigen Wahlen ein übereinkommen zu schließen, worin Standorte, Art und Weise der Werbung festgehalten wer- den. Gleichzeitig ergeht die Empfeh- lung an die Parteien, so rasch wie möglich die Beseitigung der restlichen Wahlwerbemittel zur Nationalratswahl 1983 durchzuführen. Franz Weiss Bürgermeister

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