Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/5
Ehrenring der Stadt Steyr für Magistratsdirektor Dr. Eder In Würdigung seiner Verdienste um die Stadt Steyr als Magistratsdirektor, im be- sonderen um seine langjährige aktive Mit- gestaltung der Stadtentwicklung und die stets vorbildliche Leitung der Verwaltung verlieh der Gemeinderat Magistratsdirek- tor Obersenatsrat Dr. EDER den Ehren- ring der Stadt Steyr. Bürgermeister Weiss überreichte in der Festsitzung des Ge- meinderates am 5. Mai die Auszeichnung an Dr. Eder. Obersenatsrat Dr. Eder wurde am 14. April 1923 in Gmunden geboren, wo er auch seine Jugend verbrachte. Er besuchte dort in den Jahren 1929 bis 1932 die Volksschule und anschließend das Real- gymnasium Gmunden, an welchem er auch die Reifeprüfung ablegte. Im Jahr 1940 wurde er zum Arbeitsdienst und dann zur Deutschen Wehrmacht eingezo- gen und leistete bis 1945 seinen Kriegs- dienst an verschiedenen Fronten. Zu Ende des Krieges geriet er in englische Kriegs- gefang_enschaft. Aus dieser zurückgekehrt, absolvierte er m den Jahren 1946 bis 1948 das Jusstudium an der juridischen Fakul- tät der Hochschule Innsbruck und promo- vierte dort am 23. Oktober 1948 zum Doktor der Rechte. Nach seiner Gerichts- praxis am Bezirksgericht Gmunden führte ihn seine Berufswahl, die vom Anfang an darauf gerichtet war, im öffentlichen Dienst der Allgemeinheit zu dienen, nach Steyr. Am 1. Dezember 1948 trat Dr. Eder b~im · B_undespolizeikommissariat Steyr semen Dienst als Verwaltungsjurist an und stellte damit die Weichen für seine weitere Berufslaufbahn. Bereits in diesem Wir- kungsbereich kam seine hohe Rechtsauf- fassung und seine unbedingte Loyalität zum Rechtsstaat und zur Demokratie zum Tragen. Am 1. Juni 1955 trat Dr. Eder zum Magistrat Steyr über und wurde der Magistratsdirektion zugeteilt, welcher er vorerst bis 30. September 1959 angehörte. Vom ersten Tag an stellte er sich uneinge- schränkt in den Dienst der Stadt und identifizierte sich vollkommen mit den ihm jeweils übertragenen Aufgaben. Mit 1. Oktober 1959 wurde er als Leiter zur Magistratsabteilung IX (Kulturamt) ver- setzt und mit deren Neuorganisation be- traut. In diesem Arbeitsgebiet kam ihm seine humanistische Bildung und seine Aufgeschlossenheit allen kulturellen Fra- gen gegenüber besonders zustatten. In die Zeit seiner Leitung fallen zum Beispiel die Neugestaltung und Modernisierung der Volksschule, der Ausbau des Theater- Gastspielbetriebes und die Errichtung der städtischen Zentralbücherei in der Bahn- hofstraße. Am 1. Juli 1966 kehrte Dr. Eder unter gleichzeitiger Bestellung zum Magistrats- direktor-Stellvertreter in die Magistratsdi- rektion zurück und bekleidete diese Funk- 12/160 Bürgermeister Weiss gratuliert Dr. Eder zu der vom Gemeinderat verliehenen A uszeich- nung: ,,Mit Dr. Eder_ scheidet ~in B~a'!1ter aus dem Dienst des Magistrates, der mehr getan hat als nur seine Pfl1ch1, der ein Be1sp1el gegeben hat, wie man es macht, wenn man sich mit einer Aufgabe voll idenlifiziert." Fotos: Hartlauer tion bis zum März 1973 bis zum Übertritt von Magistratsdirektor OSR Dr. Enzel- müller in den dauernden Ruhestand. Am 15. Juli 1973 erfolgte seine definitive Er- nennung zum Magistratsdirektor. Magistratsdirektor Obersenatsrat Dr. Eder beschränkte sich als erster Beamter des Magistrates Steyr nicht nur auf eine vorbildliche Leitung der Verwaltung, son- dern wurde über einen langen Zeitraum zum aktiven und entscheidenden Mitge- stalter der Stadtentwicklung. Er war im Beamtenkontakt unermüdlich bei Bund und Land um erhöhte Förderungen zur Realisierung der vielfältigen kommunalen Vorhaben vorstellig und engagierte sich für alle städtischen Probleme in gleicher Wiese, ega l welchem Bereich sie zuzuord- nen waren. Als Geschäftsführer der Ge- meinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr setzte er sich um die zügige Fortführung der verschiedenen Wohnbau- vorhaben ein, im besonderen stets um die Flüssigmachung der dafür erforderlichen Mitte( der Wohnbauförderung des Landes Oberösterreich. Seine Gedanken waren immer in die Zukunft gerichtet und so wurde er auch zum entscheidenden Ver- fasser des zukunftsweisenden Entwick- lungskonzeptes für die Stadt Steyr und deren Umlandregion. Er war auch maß- geblich an den Vorbeitungsarbeiten zur 1000-Jahr-Feier, einem Glanzpunkt in der wechselvollen Stadtgeschichte, beteiligt und stets um die Verwirklichung der Be- schlüsse des Gemeinderates im Geiste echter Zusammenarbeit mit den politi- schen Entscheidungsträgern der Stadt be- müht. Er erfreute sich ob seiner stets verständigungsbereiten Art uneinge- schränkter Wertschätzung aller Kreise. Dr. Eder ist mit 1. Mai dieses Jahres in den Ruhestand getreten. Mit herzlichen Worten würdigte Bürger- meister Weiss das Wirken von Dr. Eder, der mit seinen Ideen an allen Weichenstel- Bürgermeister Weiss prach im Festsaal des Rathauses vor dem Gemeinderat und den Repräsentanten von Amtern und Behörden die Laudatio für Dr. Eder und Rechnungs- direktor Stary.
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