Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/4

Neue Bilche Die Welt der Bildhauer Gina Pisd1 ·I: .,G ROSSE WELTGE- SCI I ICI ITE DP.R SK lJ Ll'TLJ R." 740 S ·it ·n , 450 farbige und 100 schwa rzwc ifk /\bbildun- gcn, Format 20,5 X 7,7 ·m. L ·i ncn, DM 128 . , SÜDWl'.ST VERL/\G . Mit dieser l /111vc1salges ·hr ·hte der Bild- hauerkunst hat (irn;r l'i s ·h ·I ein weiteres Standardwerk [\l'St haff c rr . Von den /\nl1ingcn menschlicher K11lt111 bis ,.ur Mode rne steht die Sku lptur gl ·1ch1a11!-!,i • 11 ·ben den anderen Ausdrrrchfor 1llt·11 de, bild enden Kunst Die Autorin 1111.lt uu~ l'lltl' I 1:0 11 · hochinteressan- ter Einzdda ,~tdl11ng ·n c 1n 0hcrschaubares Panorama c11t~ tche11 1>1e Stilrnerkmale, die angewand ten Tcd111 1k · 11 , d1 · hcvorzugten Materia li en wcrd ·n ebenso verständlich ge- macht wie di · j ·weil,'· z ·it lrchc und räum- liche Umwelt. In 5:50 rn ·rst farhigen Abbil - dungen sind das Wes ·n der plastischen Dar- stellung an ei npr!lgsa nr ·n n ·ispiclen ein- drucksvo ll • ·zeigt und die Wellgeschichte der Skulptur in V ·rhindun 9 von Bild und komponentem Text so deutlich •c111acht wie nie wvor. 1) ·r Bli ·k auf da s lnhallsver1.eich- nis zeigt die •a n:r.c Spannweite der Themen, die auch die aul\crcuropliischcn Kulturen des alten China. O:r.eanicns, Afrikas und Altame- rikas in den weltweiten Zusammenhang ste l- len . Ein ausf0hrlid1es Stm1dort- und Mu- scu msrc istcr erhl\ h t den Informati onswert des Werkes, in d ·m si ·h die prachtvolle /\usstallung mit der Qualität des Inha lts glllck Iich vcrci n t. D,c Autorin : (iina l'i schel , Mailand, Stu- dium der Kunst •cschichte in Mailand ; von 1910 bis 1948 betreute sie die Aufstellung der Kunstinventare bei den Denkmalämtern in Trient und Ma il a nd . Sie hat an Gymnasien unterrichtet und war fünfzehn Jahre lang Dozentin flir künstlerische Erziehung beim „Cen tro formazione meccanici" der Firma OJivclli in lvrea, wo sie reiche Erfahrungen in der Hinführung junger Menschen zur Kunst sammeln konnte. Sie hat zahlreiche Riicher veröffentlicht, darunter ihre hekannte und erfolgreiche „Große Kunstgeschichte der Welt" , die in Europa und in den Vereinigten Staaten große Verbreitung fand (die deutsche Ausgabe ist im Südwest-Verlag erschienen). Appell an die Vernunft Jean Amery: ,,WEITERLEBEN - ABER WI E?" - Essays 1968 - 1978. 300 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, S 261.- . Verlag K LETT-COTTA. .. Es geht um die, die nach uns kommen. Denen können wir nicht unsere Erfahrungen vermitteln. Jedoch, wir können dank eben dieser Erfahrung, unter der Voraussetzung, daß wir sie rational verarbeitet haben, ihnen ein paar Ratschläge erteilen . Dazu sind wir 20/140 imstande. wenn wir unseren Zorn bändigen (was nicht heißt : ihn e rsticken!) Er darf, er wird flammen , e r so ll es aber nur in unserer je persönlichen Erlebnis- und Erinnerungs- welt. Im Augenblick, wo wir öffentlich hinaustreten vor die jüngeren Generationen, muß er schon verwande lt sei n in radikale Vernunft Vermag er diesen Prozeß nicht durchzumachen. wird er verra uchen, und nichts wird se in a ls e in s ti ckiger Geruch von ges tern und vorgestern ." Dies sind die lct1.tcn Sätze des letzten /\uf.~atzes. den Jean /\mcry 1.u Lebzeiten absch loß. im ll crhst 1978. Diese Sätze sind l:inc -1\n Vernliichtni, an das kleine Hä uflein in der nachwach,c ndcn Generation. das noch 1111111cr vo rr der Übe r1cugun, ni cht lassen wil l. dal.l die Ver 1111nft de, Menschen und ,l' 1ll Sinn lur die /.ukunft dem erdrückenden 1-r, ·he1nun •,bi ld der Welt wie-sie-ist wenig- sten, e 111 v ·, n ·hrnharc, ..Tro!l:dcm" cntgc- •en1.u,c11cn hat. (iesehrichcn von einem i\,tcrrei ·lmch jüdischen Emigranten, der es mit ( i ründen blieb. ci n,.ig behaust in se ine r bescheidenen kleinen Ra ndexis tenz-Wo h- nung in Brüssel. nachdem l litlcrs erzwunge- ner Ös ter re ich-Anschluß 1938 ihn de r l lei - mat verwiesen und e r in zwei Jahren KZ- 1 laft se in G rundve rtrauen in die Menschlich- keit der Menschen e in für allemal eingebüßt hat. Die Verwandlung radikaler Skepsis, ra- dikalen persönlichen Zorns auf die historisch gesehen geradezu lächerliche Wiederholung immer derselben absurd zukunftsb linden Machtmecha nismen realer Weltpolitik in ra- dikale Vernunft - das ist, in Variationen, das einzi ge Thema dieser Essay-Sammlung: diese nun von der a nderen Seite her schon wieder absurde Unbeirrbarkeit, den tatsächlichen Vcrhültnissen ins We iße im Auge zu sehn, die ,.ugcgebenc rmaßen Züge des guten alten Don Qu ij o tc trägt. Aber auch Don Quijote hatte Gründe. gegen die Windmühlenflügel , u kämpfen . Wer e in Mensch bleiben will , hat keine andere Wa hl. Im Vogelflug über die Sahara Alain Sebe: ,,moula - moula." 220 Sei- ten , 140 Fotos , Format 33 X 33 cm, Leinen, DM 98.-, Verlag Karl SCHILLER, Frei- burg. Alain Sebe gelangen bei seinem Flug über die Wüste Farbbilder von seltener Schönheit. Die vom Wind geformten Dünen in der endlosen Weite des Sandmeeres; die Oasen der Sahara: Palmen auf einem Kreisbogen von fast tausend Kilometer Länge; der me- tallische Widerschein der Felsen des Hoggar- gebirges im vollen Licht; die Wirkung des Regens auf eine totgeglaubte Vegetation ; die einfachen Wohnungen der Menschen, die das unaufhörliche Spiel des Lichts verzau- bert; die mozabitische Stadt als Symbol des Gleichgewichts, entsprungen aus dem Bestre- ben, jedem seinen Anteil an Sonne und Intimität zu garantieren; die vom ewigen Wechselspiel zwischen Sand und Wasser ab- hängige Vegetation - Strukturen von zauber- hafter Schönheit, völlige Harmonie zwischen Materie und Form. Alain Sebe sagt zu seinem Flug über die Sahara: ,, ... Das Überfliegen in niedriger Höhe weckt Empfindungen, die man sich auf der Erde nicht vorstelJen kann. Diese Entdek- kungen, diese Enthüllungen hoffe ich in ,,moula - moula" dem Betrachter zu vermit- teln. Es handelt sich nicht um eine Aufzäh- lung geographischer Gegebenheiten, viel- mehr . . . um den Versuch, einige Bilder, die mich am meisten beeindruckt haben, wieder- zugeben. Unter ihnen ist es der Große West- liche Erg mit seinen langschwingenden Dü- nen , die wir drei Stunden lang überflogen haben. Immer wieder zwingt er mich mit seiner Leere und Unendlichkeit zu Fragen. Während der Hoggar durch seine Monumen- talität und der Tassili n Ajjer durch eine Mischung von Sanftheit und Kraft beein- drucken, sind es die Harmonie der Wehrdör- fer des Ksours in der Saoura oder die außer- ordentliche Humanität der ibhaditischen Ar- chitektur, die mich fesselten. Diese unge- wöhnliche Vision aus der Höhe hinterläßt tiefe und dauerhafte Eindrücke. Besessen von der Leidenschaft, den Augenblick fetzuhalten und mir keine der kostbaren Minuten der Verzauberung entgehen zu lassen, bin ich mir erst am Schluß unseres Unternehmens der Schwierigkeiten bewußt geworden, die sich für den Piloten aus den Anforderungen erga- ben, die ich ihm für die fotografischen Auf- nahmen stellte . . ." Die Qualität der Bilder und ihre Präsenta- ti o n im Druck stehen auf höchstem Niveau. Es ist ein Buch, das man immer wieder zur (l a nd nimmt. Schätze der Weltkunst Boris P. Piotrovskij : ,,DIE EREMITAGE." 2 16 Seiten mit 434 Abbildungen in Farbe. Leinen mit Schuber, 26 X 32 cm, DM 168.-. BELS ER-Verlag. In diesem Band begleitet ein hervorragen- der Experte den Leser bei der Entdeckung der Schätze, die in einem der größten und bedeutendsten Museen der Welt gehütet wer- den: der Eremitage in Leningrad . Nach einer allgemeinen Einführung wird über die wechselvolle Geschichte des Mu- seums berichtet und die Eremitage als archi- tektonisches Monument gewürdigt, a n dessen Erbauung so hervorragende italienische Ar- chitekten wie Quarenghis. Rastrelli und Ri- na ldi sowie auch deutsche und russische Architekten mitgewirkt haben. In sieben Kapiteln werden die sieben Mu- seumsabteilungen beschrieben: Primitive Kulturen . Ant ike Welt, Orientalische Zivili- sation. Westliche Kunst. Russ ische Kultur, Numismatik und Arsenal. Zugleich bietet sich die Ge legenheit. sich nicht nur den berühmten Meis terwerken von Leonardo da Vinci . Rembrandt. Rubens, Mo net und Pi- casso zu nähern . sondern sich auch mit wenig bekannten archäologischen Funden und Bilddokumenten der antiken Kultur Urartus und der Skythen bekannt zu machen. Mit Hilfe des informativen Textes und über vier- hundert Fotografien ist es möglich , zusam- men mit der Geschichte des Museums von se iner Gründung im „aufgeklärten" Peters- burg des späten 18. Jahrhunderts bis heute auch die Entwicklung der menschlichen Kul- tur von den prähistorischen Gräbern Sibi- riens bis zur figurativen Revolution des Ku- bismus detailliert zu verfolgen. Den informativen Text von Boris P. Pio- trovskij, einer der größten sowjetischen und internationalen Autoritäten auf dem Gebiet der Archäologie geht ein Vorwort von Giulio Argan voraus: Es unterstreicht die Bedeu- tung der Eremitage im Kontext der europäi- schen Kulturgeschichte. Eine weiterführende Bibliographie sowie ein Personen- und Orts- register vervollständigen den Band. Wunderbare Lebensformen Les Line: ..WÄLDER." 246 Seiten, davon 208 in Farbe, Format 24,5 X 32 cm, DM 128.-. SCHULER-Verlagsgesellschaft.

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