Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/3

ten jährlich Aufträge jenseits der Milliar- dengrenze für unsere Produktion verge- ben. Viele Abschlüsse wurden bereits getä- tigt, in vielen Fällen laufen die Gespräche sehr positiv. Da die BMW AG darüber hinaus für die Fahrzeugproduktion in Deutschland zunehmend in Österreich einkauft - 1982 um 700 Millionen Schil- ling - wird es in Zukunft mehr als doppelt so viele BMW-Exporte geben als Importe. Dies ist eine gute Bilanz für uns in Öster- reich. BMW beschäftigt in Österreich di- rekt und indirekt mehr als 4000 Men- schen. In direkter Form hier in Steyr, bei unserer Vertriebstochter in Salzburg, bei den österreichischen Händlerorganisatio- nen und im Bereich der Zulieferindustrie. In unserer kurzen, aber intensiven Un- ternehmensgeschichte haben wir den Standort Steyr sehr zu schätzen gelernt. Das liegt auch daran, daß wir im Bereich der Facharbeiter wertvolle Voraussetzun- gen vorfanden. Der kapitalintensive Ar- beitsmarkt verlangt zumeist eine hohe Qualifikation der Mitarbeiter. So ist es nicht verwunderlich, daß weit mehr als die Hälfte unserer Arbeitnehmer Metallfach- arbeiter sind. Trotz allem war die Auswahl unserer Mitarbeiter ein schwieriger Vor- gang. Zunehmende Arbeitslosigkeit einer- seits und zunehmender Mangel an Spezia- listen auf dem technischen und kaufmän- nischen Sektor existieren nebeneinander. Konkret meine ich Facharbeiter, die unse- re Maschinen bedienen können, genauso wie fi-emdsprachenkundige Entwicklungs- techniker oder Fachleute für die Daten- verarbeitung bzw. für das Controlling. Diese Tendenz in der wirtschaftlichen Ge- genwart sollte zu denken geben. Wir spre- chen von der Schaffung neuer Arbeitsplät- ze und wecken damit Hoffnungen. Auf- grund unserer konkreten Erfahrungen möchte ich vor einer allzu lokalen und quantitativen Betrachtung dieser so positi- ven Möglichkeit abraten. Selbst in der heutigen Situation wird es nicht einfach sein, die benötigten Mitarb<;iter mit aus- reichender Qualifikation zeitgerecht und Slt')'l' Gewerkschaftspräsi- dent Anton Benya freut sich über die neuen Arbeitsplätze in Steyr. Links im Bild BMW-Gene- raldirektor Eber- hard von Kuenheim. Mitte 1979 erfolgte aufdem 180.000 Quadratmeter gro- ßen Fabriksgelände der erste Spaten- stich für den Bau der Fabrik. Die Montage der Motoren erfolgt in einer zweigeschossigen Halle mit 20.000 Quadratmeter Grundfläche. Bei der Konzeption der Montagelinie wurde die Arbeitsplatzgestaltung besonders sorgfältig geplant. Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze erlauben einen opti- malen Zugriff zum Werkstück. Am Ende der Montagelinie wird je- der einzelne Motor am Prüfstand (im Bild links oben) einem genau- en Test unterzogen. Werkfotos/ Kranzmayr 9/85

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