Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/3

Dr. Roher/ Bü c h e lhofer, Vorsitzender der Geschäflsführung der BMW Motoren- gesellschaji : ,. In unserer kurzen, aber inten- siven Unlernehmensgeschichte haben wir den Slandorl Sleyr sehr zu schätzen gelernt. Das lieg/ auch daran, daß wir im Bereich der Facharheiler wertvolle Voraussetzungen vo,fanden." Eberhard von Ku e n h ei m , Vorsitzender des Vorstandes der BMWAG:,, Wir sind nicht nur mildem Verstand, sondern auch mit dem Herzen hier in Steyr. Wir wün- schen uns, daß diese Kombination auch fiir unsere Mi1arbeiler gilt; heute 1000 und bald schon 1800, vielleicht 2000." Pro Arbeitsplatz fünf Mill. S investiert Der Vorsitzende der Geschäftsfiihrung, Dr. Robert BÜCHELHOFEJ~t gab in seiner !Jq,riilJungsansprache einen Uberblick über die Slruklur und die bisherigen Aktivi/äten des Unternehmens und sagte u. a.: „Zu unserer heutigen Werkseröffnung begrüße ich Sie sehr herzlich im Namen der Geschäftsführung. Ich danke Ihnen , daß Sie zu uns gekommen sind. Alle Mitarbeiter der jungen BMW Moto ren- Gesellschaft haben diesen Tag mit Freude erwartet. In diesem Sinne sind wir auch alle heute angetreten . Alle, das sind nahe- zu 1000 Kolleginnen und Kollegen, die Sie gleichfalls herzlich willkommen heißen . Erlauben Sie, daß ich zur Darstellung unseres Unternehmens an den Beginn zu- rückkehre. Als anteilsgleiche Koopera- tionsgesellschaft zwischen der SDP AG und der BMW AG erfo lgte vor vier Jahren die Eintragung in das Handelsregister. Im Frühjahr 1982 übernahm BMW alle An- teile und ist heute Alleingesellschafter. 1m Mai des vergangenen Jahres setzte auf den Tag genau die Serienproduktion ein . Die Fabrik wurde im wahrsten Sinne des Wor- tes auf die grüne Wiese gebaut. Bei all der eindrucksvollen Technik, die wir Ihnen vorführen dürfen, war es die menschliche Leistung, die der Aufbauarbeit zugrunde liegt. Diese ist in den Mittelpunkt zu rücken, wenn wir vom Erfolg sprechen können. Die Aufgaben dieses jungen österreichischen Unternehmens bestehen darin, technisch hochwertige Motoren zu entwickeln. Wir tragen die Verantwortung für die wirtschaftlich industrielle Ferti- gung, und wir sind in der Verpflichtung, für den Absatz unserer Produkte zu sor- 6/82 gen. Den Anforderungen ist eines gemein- sam : sie haben zum nachhaltigen wirt- schaftlichen Erfolg beizutragen. Als Vor- aussetzung für die Sicherheit der Arbeits- plätze und um tatkräftig Innovation be- treiben zu können. Dazu stehen uns er- freulicherweise hochmoderne Anlagen zur Verfügung. Darauf möchte ich näher ein- gehen : Von 180.000 Quadratmetern verfügba- rer Grundfläche haben wir rund 85.000 Quadratmeter verbaut. Mit dem For- schungs- und Entwicklungszentrum haben wir begonnen und, wie Sie sich vielleicht erinnern, im Oktober 1980 den Betrieb aufgenommen. Diese Priorität unter- streicht die Bedeutung von Forschung und Entwicklung. Seither arbeiten dort bis zu 150 größtenteils hochqualifizierte Techni- ker am Thema Dieselmotor der Zukunft. An die Leistungsfähigkeit österreichischer 1ngenieure werden somit - nicht zuletzt aufgrund einschlägiger Geschichte - hohe Erwa rtungen geknüpft. Gerne füge ich auch hinzu, daß wesentliche Teile der Forsch ungseinrichtungen österreichisches Know-how darstellen. Nun zur Produktion der Motoren. In diesem Werk können derzeit pro Jahr 150.000 Motoren gebaut werden. Das be- deutet, daß pro Arbeitstag 600 Aggregate die Werkshallen verlassen müssen. Dazu sind die vorhandenen Maschinen im Zweischichtbetrieb in der Lage. Die Moto- renproduktion erfolgt in zwei Gebäude- komplexen. Seit 17. Mai des vergangenen Jahres haben wir auf diesen Anlagen bis heute 16.105 BMW-Benzinmotoren ge- baut. In BMW-Autos sind sie nahezu in Franz Weis s , Bürgermeister der Stadt Stey r: ,, Wir hoffen, daß es in der nächsten Ausbaustufe gelingen wird, den Anteil der in Stey r wohnhaften Mitarbeiter zu erhöhen, denn letztlich sind auch wir von der Ge- meinde den Bürgern verantwortlich fiir jene Mittel, die wir hier zum Ausbau beitragen." der ganzen Welt unterwegs. Made in Steyr, Austria. Eine Besonderheit unserer Ferti- gungsanlagen liegt darin, daß wir auf einem Großteil ein und derselben Anla- gen sowohl Diesel, als auch Ottomotoren produzieren können. Wir sprechen von der Verbundfertigung. Für uns ein wichti- ger Beitrag zur Flexibilität und Produkti- vität. Der Bau dieser Fabrik erfolgte im Rah- men eines Planungsauftrages durch die BMW AG. Die Gesamtinvestition dieser Baustufe wird fünf Milliarden Schilling betragen. Davon wurden Aufträge im Ausmaß von zwei Milliarden Schilling an österreichische Firmen vergeben. An die- ser Stelle darf ich im Namen aller Mitar- beiter den verantwortlichen Planern der BMW AG sowie Herrn Prof. Riedl und seinem Büro für die Bauleitung unseren aufrichtigen Dank aussprechen. Dies gilt auch für alle Firmen und deren Mitarbei- ter, die am Bau dieses Werkes mitgearbei- tet haben. In dieser Stunde fühle ich mich verpflichtet, auch Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister Weiss, sehr herzlich zu danken. Wir konnten die Behörden der Gemeinde Steyr von der besten Seite kennenlernen. Die oftmals recht kompli- zierten Aufgaben wurden zügig und un- kompliziert abgewickelt. Auch die tatkräf- tige nachbarschaftliche Hilfe durch die Steyr-Werke möchte ich mit Dank und Anerkennung betonen. Seitens des Bun- des, des Landes Oberösterreich und der Gemeinde Steyr wurden für die Errich- tung dieser Baustufe dankenswerterweise öffentliche Förderungen bereitgestellt. Ich weiß aus vielen Gesprächen mit den ver- antwortlichen Herren, daß die positive Wirkung dieses vertretbaren Einsatzes au- ßer Streit steht. Der aktuelle Einfluß auf den Arbeitsmarkt ist heute genauso Tatsa- che, wie unsere Aufträge im Rahmen dieses Aufbaues. Auf die langfristig wirk- samen positiven Einflüsse möchte ich im folgenden eingehen . Noch in diesem Frühjahr werden wir den IOOOsten Mitar- steyr

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