Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/3

Gediegene Leistung des Musikfreunde- Orchesters Das Konzert der Gesellschaft der Mu- sikfreunde Steyr, am 5. März gemeinsam mit dem Kulturamt im Stadtsaal veran- staltet, wurde zu einem beachtlichen musi- kalischen Ereignis . Schon die Programm- wahl versprach einen geschlossenen Ab- lauf; er wurde durch eine gediegene musi- kalische Darbietung bestätigt. MD Prof. R. Nones hat in gewohnter Weise präzise einstudiert und den 25 Musiker umfassen- den Klangkörper zu einer respektablen Einheit werden lassen. Die spürbare Ein- satzfreude aller Mitwirkenden und die hörbare Genauigkeit, Differenzierung bei der Interpretation der einzelnen Werke wurde für die Zuhörer zu einem schönen Erlebnis . Carl Ditters von Dittersdorf ( 1739 - 1799), gebürtiger Wiener, Hofmusik.mei- ster bei Maria Theresia, schnell- und viel- schreibender Komponist verschiedenster Werke für Konzertsaal und Bühne, Ver- treter der galanten höfischen Musik und bedeutendster Meister des Wiener Sing- spieles, ist als Sinfoniker heute fast verges- sen . Besonders . erfreulich war daher die Wiedergabe seiner Sinfonie in C „Die vier Weltalter" zur Eröffnung des Abends . Die dynamische Steigerung von Satz zu Satz gelang vorzüglich, das Orchester fand da- bei die beste Gelegenheit, sich warm zu spielen. Es folgte das bekannte Konzert für Vio- loncello und Orchester in D-Dur, HV VII b/ Nr. 2 von Joseph Haydn, 1783 kompo- niert. Als Solist war Andreas Pözlberger zu hören. Von Kremsmünster stammend, vä- terlicherseits musikalisch geprägt, derzeit noch in Ausbildung, zeigte der Zwanzig- jährige alle Vorzüge, die einem Künstler eigen sein sollen : enorme Musikalität, fun- damentale technische Brillanz, feinstes Einfühlungsvermögen in das Werk sowie überzeugende Gestaltung in allen Phasen, vor allem in den solistisch vortrefflich gespielten Kadenzen . Der warme Ton sei- „ Wir stärken die Wettbewerbsfähigkeit der gewerblichen Wirtschaft" Solisten beim Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde Steyr waren Maria Landerl (Bildmitte) und Elisabeth Baumgartner. MD Prof Nones dirigierte. nes guten Instrumentes erlaubte einen liedmäßigen Vortrag. Das Orchester, exakt begleitend, wirkte im gesamten allerdings zu schwer; die passende Leichtigkeit, der schwebende Ton des Streicherensembles wurde vermißt. Diese gewünschte Lockerheit im Be- gleitorchester erfüllte sich dafür im Kon- zert für 2 Flöten und Orchester in G-Dur von Domenico Cimarosa (1749 - 1801). Der Neapolitaner, Schöpfer geistlicher Werke und instrumentaler Musik, erwarb seine musikgeschichtliche Bedeutung als Meister der Opera buffa (,,Die heimliche Ehe" 1794). In seinem Flötenkonzert herrscht die italienische Leichtigkeit und heitere Melodik in liebenswerter Weise vor. Elisabeth Baumgartner und Maria Landerl, beide an Musikschulen als Leh- rer tätig, erfüllen als Solisten alle Wün- sche, die man haben konnte. Ihr klanglich homogenes, technisch ausgereiftes und im Vortrag überaus einheitliches Zusammen- spiel wurde zur ungetrübten Freude der Zuhörer. Den Abschluß des Konzertes setzte das Orchester mit der Wiedergabe der Sinfo- nie Nr. 85 (,, La reine"), HV 1/85 von J . Haydn . Sie gehört in die Gruppe jener 6 Sinfonien , welche 1784 vom Conte c'Ogny für die „Concerts de Ja Loge Olympique" bei Haydn bestellt wurden . Als Pariser Sinfonien bezeichnet, erreicht hier der Meister bereits seine individuell schöpferi- sche Höhe im sinfonischen Bereich. Das Orchester, zielstrebig von seinem Dirigen- ten geleitet, interpretierte das Werk vor- trefflich und überzeugend. Der eindrucks- volle Abend wurde mit reichem, herzli- chen Beifall bedankt, welcher vor allem den jungen Solisten galt. J. Fr. Glück des Augenblicks Die „Fotogalerie 7-Stern" am Stadtplatz zeigt bis 31. März die sehenswerte Ausstel- lung „Bilder quer d urch 60 Jahre" von Josef Drausinger. ,,Ich erstrebe mit mei- -nen Fotos keine künst lerische Aussage, ich sichere mir mit den Bildern das augen- blickliche Daseinsglück", sagte der über 80 Jahre alte Autor bei der Eröffnung der Ausstellung. Drausingers Bilder atmen die Schönheit der Natur, sie berühren mit ihrem Stimmungsgehalt. Sie sind von ihrer Aussage her „Gaben des Herzens", ent- sprechend dem gleichnamigen Prosabuch aus dem Ennsthaler-Verlag, in dem Drau- singer das Geschaute im Wort einbringt: Ich bin mir selber genug! / Was soll mir der Menschen Gezänk? / In einsamer Weite, / von Winden umkost, / in des Lichtes warm- umhüllender Flut, / traumverloren im Him- melwärtsjliehen / heiterer Wolken des Frühlings, / bin ich Erleben und Lust! Zinssatz: 8¼ % Besonderer Vorteil: Variable und individuelle Ausnützung des Kreditrahmens Kredithöhe: 1,000.000 Schilling Laufzeit: 5 Jahre, erstes Jahr tilgungsfrei Kreditzweck: Finanzierung von Investitionen, die von bisherigen Förderungen ausgenommen sind Bei jeder Volksbank- 480mal in Österreich WIRTSCHAFTS FÖRDERUNGS KREDIT steyr 4 1/ 117

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2