Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/3

Die ausbezahlten Lohnsummen ergeben eine monatliche zusätzliche Kaufkraft von rund 300 Millionen Schilling in Steyr und den benachbarten Orten. Auf Dauer werden Sie die positiven Ausstrahlungen dieses Werkes auf Ober- österreich ebenso bemerken, wie es die Niederbayern mit dem Werk Dingolfing erfahren haben. Eine Region, die sich eine gesunde mittelständische Industriestruktur schaffen und erhalten -will, braucht fast notwendigerweise auch größere Werke. Diese sind Auftraggeber, mehr noch : sie geben Impulse für Neugründungen, sie vermitteln damit Know-how, sie locken qualifizierte Arbeitskräfte an, sie initiieren in der Regel ein verstärktes Ausbildungs- angebot gerade für handwerkliche und industrielle Facharbeiter. Für die Region Steyr bedeutet dies eine deutliche Stär- kung der Leistungskraft der mittelständi- schen Industrie- und Handelsbetriebe. BMW plant, wie Ihnen bekannt ist, ein neues Werk zur Montage von Automobi- len in Regensburg. Wenn wir uns im Herbst letzten Jahres dafür entschieden haben, unser sechstes Werk nicht im fer- nen Ausland, sondern in Süddeutschland zu errichten, dann geschah dies unter anderem im Hinblick auf die Tatsache, daß im hiesigen voralpenländischen Raum eine hervorragende mittelständische Zu- lieferindustrie existiert. Sie ist deshalb her- vorragend, weil sie selbständig ist, beweg- lich, verläßlich und in bemerkenswerter Weise innovativ. Unseren Zulieferanten gegenüber gilt das gesprochene Wort von der Partner- schaft. Wir entwickeln gemeinsam, wir planen gemeinsam. Die früher in der Öf- fentlichkeit vieldiskutierten Ängste der Kleinen gegenüber den Großunterneh- men, die sie zu knebeln, an die Wand zu drücken und aufzukaufen drohen - diese Ängste sind ausgestanden. Zumindest BMW wird eher eine Verringerung der eigenen Fertigungstiefe als eine Ausdeh- si.t'yr In der mechani- schen Fertigung, ei- ner eingeschossigen Halle, stehen auf einer Fläche von 40.000 Quadratme- tern modernste Transferstraßen und Fertigungseinrich- tungen zur Produk- tion von Motortei- len. Moderne und zum Teil vollauto- matische Prüfstatio- nen überprüfen und steuern den Produk tionsprozeß. Denn die hohen Ansprü- che erfordern um- fangreiche Maß- nahmen zur Quali- tätssicherung. Die Anlagen werden von speziell geschulten Fachkräften be- dient. 14 Prozent al- ler Beschäftigten des Unternehmens arbeiten direkt an der Qualitäts- sicherung. Werksfotos/ Kranz- mayr 11/87

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