Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/2

' ein wesentliches Kriterium der saube- ren Umwelt ist die reine Luft. Diesbe- züglich besteht in Oberösterreich eine eigene Unterabteilung für Immis- sionsschutz bei der Landesbaudirek- tion, die laufenden Prüfungen der Luftqualität durchführt. Eine Beein- trächtigung dieser findet üblicher- weise in den Ball ungszentren durch eine Verdichtung von Industrie- und Fahrzeugabgasen statt. Tm Raum Steyr ergeben die Meßwerte derart günstige Ergebnisse, daß wir mil Fug und Recht von hochwertigen Luftver- hältnissen sprechen können. Bei ei- nem zugelassenen Höchstwert von 0,20 Schwefeldioxyd werden bei uns lediglich 0,03 erreich t. Der Staubge- halt beträgt 0,04 bei einem zugelasse- nen Wert von 0,20. Stickstoffdioxyd, Kohlenmonoxyd, Kohlenwasserstoff, Stickstoffmonoxyd und Schwefelwas- serstoff sind einem Nullwert ausge- wiesen. Auf Grund dieser Untersuchungen der Unterabteilung für Immissions- schutz steht fest, daß wir in Steyr hochqualifizierte Luftwerte besitzen, wozu sicher auch die günstigen Indu- striestandorte, das hohe Angebot an Wasserflächen und einige andere Fak- toren mitbestimmend sind. Eine rege Tätigkeit entwickelt der Verein für Internationale Städte- freundschaft. Tm August 1982 besuch- te die Stadtkapelle Steyr auf Einla- dung unserer Partnerstadt Kettering/ USA, um dort einige viel beachtete Konzerte zu geben. In Durchführung unseres laufenden Jugendaustausch- programms liegt schon wieder eine Einladung vor, heuer eine Jugend- delegation nach Kettering zu entsen- den. Die bisherigen Teilnehmer an diesem Jugendaustausch waren immer sehr beeindruckt von der Freundlich- keit ihrer Aufnahme, und sie erhielten dabei auch Gelegenheit aus privater Sicht das Leben eines Amerikaners im Familienbereich zu erleben. Nach mehrmaligen Aufforderungen der Stadtverwaltung an die Wasser- rechtsbehörde bei der oö. Landesre- gierung, den Wehrgrabenbescheid mit Zuschüttungsauftrag aufzuheben, ist nun Bewegung in diese Materie ge- kommen. Die Wasserrechtsbehörde verlangt vom Bundesdenkmalamt eine Stellungnahme, bis wann der Wehr- grabenkanal mit Bescheid als denk- malges~hützt erklärt wird, da vorher keine Anderung in der Rechtslage ein- Die Seite des Bürgermeisters treten kann. Kürzlich fand in dieser Sache eine Verhandlung der Magi- stratsdirektion mi t der Wasserrechts- behörde und der Flußbauleitung statt, in der gleichfalls das offene Problem Wehrgrabenkanal eingehend bespro- chen wurde. Wie ich einer gesonder- ten Mitteilung des Bundesdenkmal- amtes entnehme, besteht von dort her auch d ie Absicht, das gesamte Wohn- gebiet Eysnfeld unter Denkmalschutz zu stellen. Die Steyr-Werke als Haupt- eigentümer der Liegenschaften wurde von dieser Absicht in Kenntnis gesetzt. Die Schließung des innerstädtischen Verkehrsringes wird nun endgü ltig durch Entscheidung des Gemeinde- rates mit einer Tunnellösung von der Tomitzstraße in den Wehrgraben er- folgen. Interessenten an diesem Pro- jekt können sich die Pläne und ein ei- gens angefertigtes Modell im Foyer des Rathauses, 1. Stock, besichtigen. Nach letzten Auskünften ist der vor- aussichtliche Baubeginn im Mai zu er- warten, die Kosten liegen zwischen 55 und 60 Millionen Schilling. Entschei- dendes Merkmal dieser Tunnellösung ist die Erhaltung der Oberflächen- landschaft, wenig Inanspruchnahme privaten Eigentums und d ie vollstän- dige Erhaltung der sogenannten „gel- ben" Häuser in der Tomitzstraße, die sich im Eigentum der Ersten Gemein- nützigen Wohnungsgesellschaft Steyr befinden. Noch im März wird mit dem Bau der Fußgängerunterführung am unteren Ende des Blümelhuberberges begon- nen. Die Bauzeit ist mit vier Monaten veranschlagt, die Kosten werden um drei Millionen Schilling liegen. Mit dieser Unterführung wird die Ver- kehrssicherheit für Fußgänger und Fahrzeuglenker im stark befahrenen Verkehrsbereich Ennstalbrücke - Blü- melhuberberg wesentlich erhöht wer- den. Die Arbeitsmarktlage hat sich zwar nicht den Befürchtungen gemäß ent- wickelt, aber immerhin befinden sich im Arbeitsamt-Bezirk Steyr 2099 ge- meldete Arbeitslose. Die milde Witte- rung im Jänner wirkte sich in der Bau- wirtschaft günstig aus. Trotzdem ist in dieser Sparte die höchste Zahl von Ar- beitslosen mit 465 zu verzeichnen. 426 Arbeitsuchende vermerkt die Metall- wirtschaft, davon 47 Frauen. Nicht unerheblich sind auch die Angestell- tenberufe betroffen, die mit 186 Vor- gemerkten aufscheinen, davon 143 Frauen. Große Beachtung muß auch die Zahl der Lehrstellensuchenden finden, die mit 40 Burschen und 60 Mädchen aufscheinen. ZtJsammenfas- send gesehen, kam die milde Witte- rung in den letzten beiden Monaten der Beschäftigungslage sehr zugute und es ist zu hoffen, daß keine starken Einbrüche mehr eintreten. In den letzten Tagen fanden auch Ge- spräche bei der oö. Landesregierung über weitere Förderungsmaßnahmen für das BMW-Werk in Steyr statt. Der vorstehende Bericht ist An laß genug, um jeden Arbeitsplatz zu erhalten, wobei man nicht nur die Förderungs- mittel je Arbeitnehmer umlegen darf, sondern die dadurch ausgelösten ho- hen Investitionskosten und die in der Folge erwarteten volkswirtschaftlichen Erträge in Vergleich setzen muß. In dieser Blickrichtung kann es daher gegenwärtig keine wichtigere Aufgabe geben, als die Arbeitsbeschaffung mit atlen möglichen Mitteln zu betreiben. Die Stadt Steyr muß aber Wert darauf legen, daß dort, wo sie mit öffent- lichen Mitteln einzelne Hetriebe för- dert, auch Arbeitnehmer, die in Steyr wohnhaft sind, Beschäftigung finden . Dies ist eine legitime Forderung und sie ist auch bereits deponiert. Ihr Franz Weiss Bürgermeister

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