Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/2

D aß Tischtennis in Steyr sehr gefragt und eine erfreuliche Aufwärtsbe- wegung besonders bei der Jugend feststellbar ist, beweist das Rekordergebnis mit 115 Teilnehmern und 406 Nennungen bei der Steyrer Stadtmeisterschaft. Die große Überraschung lieferte der 38jährige Günther Matich mit seinem 4. Stadtmei- stertitel gegen den 24jährigen favorisierten August Gumpinger. Matich kam nach 14 Jahren(!) wiederum zu Meisterehren. Der Damentitel wurde wegen zu geringer Be- teiligung nicht vergeben. Mit insgesamt sieben Institutionen, die im Steyrer Raum Tischtennis anbieten, ist das Angebot sehr groß . Insgesamt 200 Steyrer nehmen dies auch in Anspruch . Den zahlenmäßig stü rksten Raum nimmt Union Steyr mit sieben Mannschal'lcn und 50 aktiven Mitgliedern ein. /\SV Bcwe gung verfügt mit 40 /\ktiven 1iher fünf Mannschaften. Die Regionalklassenmann schaft liegt zur Zeit an crs t ·r Stcllc und hofft auf den /\ufsticg in dic Landcsklasse. Union ist der ürgste llival e, liegt um einen Punkt dahinter und peilt ebenfalls dieses Ziel an. Die Spielgemeinschaft /\TSV Steyr/Neuzeug verfü 1 t über die größte Spielstärke und ist in der Landesliga ver- treten. TfC' /\SKÖ verfügt über drei Mannschaften vor (,FM mit zwei. Der Magistratsverein nimmt am Meister- schaftsbetrieb nicht teil. In drei VHS-Kur- sen wird für viele der Grundstock für den Übergang zur Wettkampfausübung gelegt.. Steyr nahm in se iner wechselvollen Tisch- tennisgeschichte nie eine Spitzenstellung ein, sondern huldi gte stets dem Breiten- sport. Vor dem Krieg existierte bereits eine Sektion bei Amateure Steyr. Die Wirren des Krieges ha ttc jedoch keine einzige Platte überlebt. So begannen 1946 Josef L.ichtenberger und Gustav Kando beim OTSV Steyr mit dem Wiederaufbau. Vor- erst mußten von einem Tischlermeister vier Platten gezimmert werden. Einige Bälle hatten den Kricg überstanden, die mit Azeton immer wieder zusammenge- flickt wurden. Überdies hatte der amerika- nische Stadtkommandant einige Dutzend Bälle aus den Militärbeständen zur Verfü- gung 1 estelll. Meist s tand nur ein Paar Turnschuhe pro Verein zur Verfügung, so daß sie dauernd gewechselt werden muß- ten . Die l lolzschläger wurden mit Glaspa- pier überzogen. Nach der mühevollen Be- scha f'fu ng des Materials begannen 25 Spie- ler in der Sportbaracke im Werndlpark den Spielbetrieb. Bereits ein Jahr später wurde die erste Stadtmeisterschaft mit drei Bewerben ausgetragen. Es siegten im Her- ren-Einzel Karl Sensenberger, im Doppel Lang/Lichtenberger und bei den Damen 1-lcrmine Beichler. Zur gleichen Zeit ge- lang der Einstieg in die oberösterrei- chische Landesliga. Während man in die nahegelegenen Orte wie Kremsmünster und Enns mit den Fahrrädern strampelte , fuhr man nach Linz per Auto, mit Planen- wagen, die mit eingelegten Sitzbrettern versehen waren. In weiterer Folge kam es zu Neugründungen vom Polizeisportver- ein, Blau-Weiß und der Union. Des öfte- ren wurden Städtekämpfe gegen Linz und Wels ausgetragen. Höhepunkt war d ie Durchführung des Länderkampfes Öster- reich gegen Belgien im vollen Casino-Saal. 26/66 A ur, us t G1111111i11g<'r g1•1w11111 mit Neuhauser die Stadtmeisterschaft im Doppel. Großes Interesse für Tischtennis Vizebürgermeister lleinrich Schwarz überreicht Stadt- meister Günther Matich den Sieger- poka/. In der Bild- mitte Josef Lichten- berger, einer der Pioniere des TT- Sports in Steyr. Fotos: Steinhammer sieyr

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