Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/12
m Rahmen der zivilen Landesverteidi- gung und des Katastrophenschutzes gewinnen die Schutzraumpla!)-ung und der Schutzraumbau auch in Osterreich zunehmend an Bedeutung. Um überhaupt Erfahrungswerte in Gebieten mit größerer Bevölkerungsdichte zu bekommen, wurde im Jahre 1980 in Zusammenarbeit von Bautenministerium, Land und Stadt Steyr die wissenschaftliche Bearbeitung des De- monstrations- und Forschungsprojektes ,,Sammelschutzräume im Raum Steyr" durch Univ.-Prof. Dr. Panzhauser von der TU Wien begonnen. Ergebisse dieses For- schungsprojektes wurden nun vorgelegt. Es umfaßt alle im Stadtgebiet Steyr bestehenden Stollenanlagen, die noch aus den Kriegszeiten stammen. Diese Unter- suchung gibt einen genauen Bericht über die Schutzraumsituation jedes einzelnen Hauses in Steyr, wo Mangel herrscht, in welchem Zustand sich die Räume und Stollen befinden und wie und mit welchen Mitteln eine Adaptierung möglich ist. Das Ergebnis zeigt, daß die Stadt Steyr schon jetzt fast 80 Prozent der Tagesbevölkerung 10/454 . , - .. ' . ),-,1',!). ~. V- • 1 1 :·l \ (,J ,,..,., ;· I , , , ;: k .. · . 'II .,'· ~ : . Der Taborstollen ist nach der Panzhauser- Studie für die Bevorratung vorgesehen. Fotos: Hartlauer von rund 62.500 Personen behelfsmäßig auf Schutzplätzen unterbringen könnte. Bei sachgerechter Zuweisung der Personen in sogenannte Aufnahmesprengel wäre jetzt schon ein behelfsmäßiger Schutz für 90 Prozent der Bevölkerung Steyrs erreich- bar. Die Untersuchung kommt zu dem Schluß, daß bei entsprechender Adaptie- rung der vorhandenen Anlagen und dem Neubau von zwei Sammelschutzanlagen eine Volldeckung des Schutzpla tzbedarfes für die Gesamtbevölkerung der Stadt Steyr möglich ist. Die Kosten dafür wer- den mit rund 75 Millionen Schilling ange- geben. Den Großteil der Kosten dieser Unter- suchung, etwa 1,2 Mi llionen Schilling, hat das Land getragen, 300.000 Schilling wur- den als Bundeszuschuß gewährt. Eine schwedische Delegation von Zivil- schutzexperten und Experten des Bundes- denkmalamtes informierten sich in Steyr über Zivilschutzeinrichtungen und besich- tigten den „Taborstollen" bei der Tabor- stiege. Dr. Reinberg und Dr. Schmeiß vom Amt der oö. Landesregierung referierten über das Steyr „Pilotprojekt" der generel- len Schutzraumplanung. Die schwedi- schen Experten - ilu Land ist im Schutz- raumbau führend - äußerten sich sehr anerkennend über die Aktiv_itäten in Steyr. Frau Dr. Maria Schmeiß vom Amt der oö. Landesregierung erläutert die Schutzraumplanung für Steyr. Im Bild die Mitglieder der schwedischen Delegation (v. !. n. r.): Ministerialdirigent Hendrik Westmann, Ministerialrat Kurt Kihlfors, Generaldirektor Gunnar Gustafsson, Leiter des Schwedischen Reichsamtes ftir Zivilschutz, Ministerialdirigent Lars Danarö, Leiter der Koordinationsabteilung für Totalverteidigung im Verteidungs- ministerium, Ministerialrat Dr. Richard Bayer vom Bundeskanzleramt in Wien .
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