Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/11
Kulturkontakte Amstetten -- Steyr Die Kulturkontakte Amstetten - Steyr in der Woche vom 14. bis 20. Oktober 1982 wurden mit einem festlichen Konzert im Alten Theater Steyr am 15. Oktober eröffnet. Die Bürgermeister Franz Weiss und OSR Josef Freihammer wiesen in kurzen Ansprachen auf das Entstehen die- ses Vorhabens hin und sprachen dabei die Hoffnung für weitere intensive Zusam- menarbeit aus. Der Abend wurde gestaltet vom „Liederkranz 1862" Amstetten, ei- nem gemischten Chor von rund 30 Mit- gliedern, einem Instrumentaltrio der Mu- sikschule Amstetten sowie dem MGV „Sängerlust" Steyr, der mit 57 Sängern die Verbundenheit der beiden Städte doku- mentierte. Die Chorgemeinschaft der Gäste eröff- nete unter Prof. Josef Biberauer das Kon- zert mit dem burgenländischen Volkslied „Es steht ein Baum im tiefen Tal" im Satz von Stefan Kocsis. Schon hier konnte der Chor seine Vorzüge zeigen: gute Dekla- mation, reine Intonation und homogenen Klang zwischen den Stimmen, wobei die 18 / 426 Frauen, nicht nur zahlenmäßig, hörbar leicht dominierten. Die sparsame, dezente Zeichengebung des Chorleiters strahlte Ruhe .und Sicherheit aus . Es folgten die Chorlieder Nr. 4 und 3 aus op. 59 von F. Mendelssohn-Bartholdy, ,,Die Nachtigall" (Goethe) und „Abschied vom Walde" (Ei- chendorff), beide recht ansprechend vor- getragen. Mit dem Lied „Ich fand die Lerche nicht" (Fritz Steiner) legte der Chorleiter ein Zeugnis seines eigenen kompositorischen Könnens ab . Im folgenden Trio für zwei Flöten und Violoncello in C-Dur, HV. IV /1 von J. Haydn konnten sich Renate Futterknecht, Jutta Peham und Ulrike Peham von der Musikschule Amstetten durch reizendes Spiel und gediegenen Vortrag auszeich- nen . Daß sich die Amstettner Sänger im Haydn-Jahr mit dessen Chorwerken aus- einandersetzten , ist besonders zu würdi- gen. Neben zwei Liedern erklangen zwei Chöre aus den beiden großen Oratorien, Die Bürgermeister Franz Weiss und Josef Freihammer wünschen sich als Initiatoren der Kulturkontakte auch künftig intensive Begegnung der Bürger beider Städte. ·,,Komm, holder Lenz" (1. Teil der „Jah- reszeiten") und „Vollendet ist das große Werk" (Schlußchor des 2. Teiles der ,,Schöpfung"). In diesem Abschnitt be- währte sich Mag. Günther Steinböck als hervorragender Begleiter am Klavier. Der MGV „Sängerlust" beschloß den eindrucksvollen Abend. Der „Nachtge- sang im Wald" mit Klavierbegleitung durch Chormeister Gerald Reiter und „Die Nacht" waren Huldigungen an Franz Schubert. Das „Gebet" von Jakov Gotovac folgte i~ ausgezeichneter Inter- pretation. Das „Osterreichlied" von Otto Strobl (Text Anton Wildgans), eine Stey- rer Erstaufführung, wurde zum würdigen Abschluß. Der herzliche Beifall der froh- gestimmten Zuhörer für alle Mitwirken- den war verdienter Dank. J . Fr. Beschwingte Matinee im Stadttheater Steyr Die zweite musikalische Veranstaltung innerhalb der Kulturkontakte Amstetten - Steyr fand am 17. Oktober als Matinee im Stadttheater statt. Es wurde ein Kontrast- programm geboten, das jedem Konzert- besucher etwas zu bieten hatte, da den verschiedensten Neigungen der Zuhörer Rechnung getragen wurde. Eröffnet wurde das Konzert von der Big-Band des Musikvereines Amstetten. Das Ensemble, mit sechs Saxophonen, drei Posaunen, fünf Trompeten, einer Hammondorgel, einer Gitarre und dem Schlagwerkblock besetzt, bestätigte sich als hervorragender Klangkörper. Es wurde ausgezeichnet musiziert, präzise zusam- mengespielt, bot reichlich eindrucksvolle Klangeffekte, beherrschte souverän Dyna- mik und Rhythmik und vermied dabei jede Art von Übertreibung. Der Band- leader Robert Pussecker, als Saxophon-, Klarinetten- und Flötenbläser ebenfalls im Einsatz, führte seine Gruppe mit dezenter Gestik überaus souverän. Das anspruchs- Der Männergesangverein „Sängerlust" Steyr, am Klavier Chorleiter Gerald Reiter.
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