Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/10a

Veranstaltungen der Volkshochschule Fahrten: Samstag, 16. Oktober: Heima tkundliche Fahrt : AUGUSTI- NER-CHORHERREN STIFT HER- ZOGENBURG - Auss tellung „BIE- DERMEIER UND VORMARZ IN ÖSTERREICH" (Vom Wiener Kon- greß zur Revolution), Österr. Zinnfi- gurenmuseum Schloß Pottenbrunn. - Leitung: SOL. Helmut Lausecker. ~ Fahrpreis (einschl. Führungen): S 185.- . Dienstag, 19. Oktober: Heima tkundliche Fahrt STADTMU- SEUM NORDICO, Linz - GE- WÄCHSHÄUSER DES BOTANJ - SCHEN GARTENS, Linz. - Lei- tung: Helene Möstl. - Fahrpreis (einschl. Führungen ) S 90.-. Mittwoch, 8. Dezember: Adventfahrt: ADVENTSINGEN im Linzer Brucknerhaus (Großer Saa l). - Fahrpreis (einschl. Eintrittskarte): S 220.- . - Leitung: SOL. Helmut Lausecker. - Anmeldungen: Ra t- haus , 2. Stock vorne , Zimmer 208 . Vortr~gsreihe: SKANDINAVIEN - Geographie und Völkerkunde: Drei Farblichtbildervorträge geben ein Bi.ld des europäischen Nordens. Sonnenuntergänge, Wälder, Seen , Einsamkeit. Umfassende Landes- kunde, Reisetips. SOL. Helmut Lausecker spricht zu fol genden Ein- zelthemen: Samstag, 6. November: Dänemark, Norwegen, Südschweden Samstag, 13. November: Schweden, F innland Samstag, 20. November: Lappland Die Vorträge finden an den genann- ten Tagen jewei.ls um 17 Uhr im Volkshochschulhaus, Promenade 9, 1. Stock, statt. - Reihenkarten : S 60:- Erwachsene, S 30.- Schüler. - Ein- zelkarten: S 25 .- Erwachsene, S 15.- Schüler. Anmeldungen für die gesamte Vor- tragsreihe: a) Rathaus, 2. Stock vor- ne , Zimmer 208 ; b) jeweils vor Be- ginn des ersten Vortrages im VHS- Haus. Ein großer Interpret: Horst Matthaeus. Meister des Impressionismus Im Rahmen der Veranstaltungen „Brucknerfest im Land", ein Beitrag des Landes Oberösterreich zum Internatio- nalen Brucknerfest 1982, fand im Alten Theater Steyr am 25. September ein Klavierabend statt, der vom Kulturamt betreut wurde. Solist war Prof. Horst Matthaeus, Lehrer am Bruckner-Kon- servatorium Linz. Das Programm war dem Impressionismus gewidmet, also jener Musikrichtung, welche den Be- reich des Innenlebens, dessen Empfin- dungen und Emotionen in besonderen Klangstrukturen und Tonbildern nach- zuempfinden und musikalische Deu- tungen zu finden sucht. Diese französi- sche Stilrichtung hatte in Cl. Debussy und M. Ravel ihre Begründer, Haupt- vertreter und Vollender. Proben ihrer Werke bildeten auch den Schwerpunkt des Programms. Prof. Matthaeus, zum dritten Male Gast in Steyr, hat diesmal · eine Seite seines Künstlertums enthüllt, welche den Zuhörern Staunen, Bewun- derung und Begeisterung abnötigte. Eine Wertung im einzelnen ist überaus schwierig, da alles exzellent, präzise und intensiv gespielt wurde. Da wäre einmal das phänomenale Gedächtnis des Soli- sten für das umfangreiche, überaus schwierige Programm zu vermerken. Nicht weniger faszinierend wirkte die vollendete Meisterschaft im differenzier- ten Anschlag, der besonders bei Ravel geradezu geschichtet vorgeschrieben wird . Die für alle Werke geltende sensi- ble Interpretation mit spürbarem Tief- gang setzte eine geistig-psychisch-physi- sche Konzentration höchsten Maßes · voraus, die vom Künstler in bewun- dernswerter Weise den ganzen Abend hindurch anhielt. Die stupende Technik bedarf dabei keiner besonderen Erwäh- nung. Der Abend wurde eingeleitet mit drei Preludes von Olivier Messiaen, 1908 in Avignon geboren. Seine Nähe zum Im- pressionismus ist unüberhörbar, obwohl er neben seiner Lehrtätigkeit am Pariser Konservatorium als Organist zu St. Tri- nite der sakralen Musik näher steht. Claude Debussy (1862-1918), dem sein Werk Weltruhm einbrachte, schrieb Douze Preludes in 2 Büchern 1910 und 1913, von denen der 2. Zyklus auf dem Programm stand. Ihre Wiedergabe wur- de zu einem musikalischen Erlebnis höchsten Ranges. Maurice Ravel (1875-1937) schrieb s.eine Miroirs-Spie- golbilder 1905 am Ende seiner ersten Schaffensperiode. Großartig konzipiert und brillant komponiert, tragen die fünf Stücke ebenso viele Widmungen an Freunde des Meisters. Prof. Matthaeus war ein würdiger, den Werken adäqua- ter Interpret. Franz Liszt (1811-1886) schrieb seine zwei Franziskus-Legenden 1872 in Rom. Die überaus gegensätzlichen Werke be- eindrucken vor allem durch die Ver- schmelzung klaviergerechter Passagen mit orchestralem Aufschwung, glocken- ähnlichem Vogelgezwitscher und stür- mischem Brandungsgewoge. Das Publi- kum zeigte seine Begeisterung im stür- mischen Beifall für den außerordent- lichen Abend. Der Künstler dankte dafür mit drei Zugaben aus den Images von Cl. De- bussy aus dem Jahre 1907. Ihre Titel: Der Schleier -:- Der Gärtner im Regen - Mondschein, als Claire de lune weithin bekannt. Als besonders dankenswert sei noch das Beiblatt zum Programm er- wähnt, welche dem Zuhörer gute Ein- blicke in die vorgetragenen Werke er- möglichte. J . Fr. 57/405

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