Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/10a

' drei Jahre sind seit der letzten Gemeinderatswahl abgelaufen, ein Zeitraum der dazu berechtigt, die Leistungen der Stadtverwal- tung der Öffentlichkeit zu präsen- tieren. Mit dem Vertrauen des Gemeinderates ausgestattet, habe ich als Bürgermeister in dieser Zeit versucht, in den Grenzen der finanziellen Möglichkeiten und nach den Maßstäben der heutigen Lebensart die Geschäfte so zu führen, daß alle Steyrerinnen und Steyrer ohne Unterschied ihrer :gesellschaftlichen Einordnung und ihrer persönlichen Bedürf- nisse in das Netz der städtischen Leistungen eingebunden werden. Hunderte Millionen Schilling sind in diesen Jahren umgesetzt worden; die Pflege des Stadtbil- des , der Ausbau der Wirtschafts- kraft und der sozialen Sicherheit, die Verbesserung der Verkehrs- einrichtungen und insbesondere der Umweltschutz durch großräu - mige Entsorgungseinrichtungen wie Kanäle, Pumpstationen und andere Maßnahmen sind dabei zu nennen. Wer das heutige Steyr objektiv beurteilt, muß zum Er- gebnis kommen, daß es sich hier wohnen läßt. Dieser Halbzeitbe- richt in einer Sonderausstattung des Amtsblattes soll aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, daß zur Wohlstandsentwicklung, zu einer angenehmen Wohn.weit und damit zum Wohlbefinden der Bewohner auch ein gutes Nach- barverhältnis gehört. Rücksicht- nahme und Toleranz müssen sich hier einpendeln. Ein Leistungs- nachweis dieser Art läßt aber auch erkennen, daß fleißige Ar- · beit, eine positive innere Einstel- lung zur eigenen Lebenshaltung wichtige Voraussetzungen für das Die Seite des Bürgermeisters heutige Erscheinungsbild der Stadt Steyr sind . Die Vorsorge für die verdiente ältere Generation im international proklamierten Seniorenjahr sind Verpflich- tungen, denen wir uns immer ger- ne unterziehen. Die Sorge um eine gute Ausbildung und um die Beschäftigungsplätze unserer Ju- gend finden in allen Diskussionen ihren positiven Niederschlag. Die richtige Einschätzung unserer hi- storischen und baulichen Kunst- werte finden ihre Berücksichti- gung in der Denkmalschutzak- tion, die wesentlich auf die Erhal- tung der historischen Stadtland- schaft unter Aufwendung von Millionenbeträgen abzielt. Die Kulturlandschaft unserer Stadt wurde nicht nur in der Pro- grammgestaltung bereichert, son- dern auch in der Bereitstellung eines qualitativ hochwertigen und umfassend abgestuften Saalange- botes. Die Bildungseinrichtungen haben einen Höchststand mit sechs maturaführenden Schulen und einer Ausweitung im Pflicht- schulbereich erhalten. Im Wege der Studienförderung setzt die Stadt hohe Beträge dafür ein, Steyrer Studenten geeignete Heimplätze oder für die nebenbe- rufliche Weiterbildung Unterstüt- zungshilfen zu vermitteln. Eine besondere Bedeutung hat in die- ser Zeit die Errichtung einer neu- en Motorenfabrik erlangt, deren Personalstand ständig wächst und somit ein wertvoller Ausgleich für Schwankungen in anderen Be- reichen sein kann. Die Konzen- tration von Wirtschaftsbetrieben und Arbeitsplatzangeboten macht die Stadt Steyr zu einem Zentral- punkt des gesamten Bezirkes und erweitert den schon bisher großen Einzugsbereich der Ar- beitspendler. Unter diesen Gesichtspunkten können also der Gemeinderat und die Stadtverwaltung gemein- sam auf eine erfolgreiche Arbeit in der ersten Hälfte der Gemein- deratsperiode 1979/85 hinweisen. Die Einflüsse der internationalen Wirtschafts- und Arbeitsmarkt- entwicklung werden künftighin uns allen mehr Einsicht in finan- ziellen Fragen abverlangen. Die Bewältigung der nächsten drei Jahre mit allen Sorgen der Ar- beitsplatzsicherheit, der wirt- schaftlichen Entwicklung, der Be- wältigung von Umweltproblemen und der Abdeckung sozialer Be- dürfnisse sind daher zunehmend auch nach finanziellen Möglich- keiten abzuwägen. Nur wer sich dieser Probleme bewußt wird, er- kennt auch den Meßwert der öf- fentlichen Verantwortung. Der „Tag der offenen Tür" am Samstag, dem 23. Oktober, ist ein geeigneter Anlaß, sich von den Fortschritten auch in jenen städti- schen Bereichen zu informieren, die man nicht täglich aufsucht und die einem nicht immer zu- gänglich sind. Ich darf Sie herz- lich einladen, die gebotenen Mög- lichkeiten zu nützen und verblei- be wie immer Ihr Franz Weiss Bürgermeister

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