Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/9

Veranstaltungen der Volkshochschule Samstag, 18. September: STUDIENFAHRT NACH WIEN (Technisches Museum fü r Industrie und Gewerbe - Planetarium) . - Lei- tung: An ton Hauser. - Fahrpreis (einschl. Planetariumsführung) : S 210.-. Freitag, 24. September, 17 Uhr, VHS-Haus , Promenade 9: EINFÜHRUNGSVORTRAG (mit Farblichtbildern) ,,Salzburg und sei- ne Landesauss tellung 1982 - Maria Plain" fü r di e Studienfahrt am 2. Oktober 1982 nach Salzburg. Es spricht SOL. Helmut Lausecker. Freitag, 8. Oktober, 17 Uhr, VHS-Haus, Promenade 9: EINFÜHRUNGSVORTRAG (mit Farblichtbildern) ,,KIRCHE UND KLOSTER GARSTEN". Es spricht: SOL. Helmut Lausecker. Samstag, 9. Oktober: Führung GARSTEN . - Leitung: SOL. Helmut Lausecker. - Füh- rungsgebühr: S 20.-. Um Anmel- dung wird gebeten. Dienstag, 12. Oktober, 19 Uhr, VHS-Haus, Promenade 9: EINFÜHRUNGSABEND zu den Thea teraufführun gen „SCHLAF- ZIMMERGÄSTE", Komödie von Alan Aychborn , und „DRAUSSEN VOR DER TÜR" von Wolfga ng Borchert. Dr. Helga Ripper gibt an- hand von Textbeispielen eine Ein- führun g zu den beiden Stücken und über die Autoren . Samstag, 16. Oktober: Heimatkundliche Fahrt AUGUSTI- NER-CHORHERRENSTIFT HER- ZOGENBURG - Auss telluD:g „BIE- DERMEIER UND VORMARZ IN ÖSTERREICH" (Vom Wiener Kon- greß zur Revolution), Ös terr. Zinnfi - gurenmuseum Schloß Pottenbrunn. - Leitung: SOL. Helmut Lausecker. - Fahrpreis (einschl. Führungen): S 185.-. Eduard CLA UCJG an der Orgel der Pfarrkirche S t. Michae l. Foto: Kranzmayr Glanzvoller Orgelabend in der Michaelerkirche Seit einiger Zeit ist es üblich gewor- den, das Spiel auf dem königlichen Instrument konzertmäßig zu aktivieren. Orgelfeste an den verschiedensten Orten und zu beachtlichen Anlässen haben erfreulich zugenommen. Den vielen her- vorragenden Organisten steht dazu eine überreiche, jahrhundertealte Literatur zur Auswahl bereit, vom Zeitalter der Niederländer bis zur Modeme. Es ist daher besonders dankenswert, daß sich das Kulturamt der Stadt Steyr im Rahmen des „Musikalischen Som- mers 1982" bemühte, auch in unserer Stadt Orgelkonzerte durchzuführen. Das zweite dieser Art fand am 20. August in der Pfarrkirche St. Michael statt. Solist des Konzertes war Eduard Claucig, von Waidhofen/Ybbs gebürtig und derzeit als Korrepetitor, Kapellmei- ster und Kirchenchorleiter in Linz tätig. Neben einer großartigen Technik be- herrscht der Organist vor allem die Kunst des stilechten Registrierens, eine überaus geschmackvolle Ausnützung des gesamten Orgelwerkes und über- zeugt besonders durch sein großartiges Pedalspiel'. Sein Programm brachte Werke aus vier Jahrhunderten und wurde eröffnet mit dem „Salve Regina", einem sechs- teiligen Werk des Salzburgers Paul Hof- haimer (1459- 1537), dem größten Or- gelmeister seiner Zeit, der sein bewegtes künstlerisches Leben als Domorganist in Salzburg beendete. E. Claucig traf wun- derschön den Stil der dritten Niederlän- der-Generation. Es folgte Präludium und Fuge g-Moll des Hamburger Orgel- meisters Vincent Lübeck (1656-1740). Dieses Stück, festlich und machtvoll angelegt, erfuhr eine meisterliche Inter- pretation. In zwei Orgelwerken von J o- hann Sebastian Bach (1685-1750), der Canzone d-Moll, BWV 588 und Tocca- ta, Adagio und Fuge C-Dur, BWV 564, beide 1709 in Weimar komponiert, hatte der Solist Gelegenheit, prachtvolles Pe- dalspiel und technische Prägnanz voll zu entfalten. Vom zweiten Sohn des Tho- maskantors, Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), war anschließend die So- nate Nr. 5 in D-Dur zu hören. Nach 25jähriger Tätigkeit als Kammercemba- list bei Friedrich II . in Berlin kam er als Nachfolger seines Paten G . Ph. Tele- mann nach Hamburg als Kirchenmusi- · ker. Seine Sonate weist bereits in die Bahnen der Wiener Klassik. Abschluß des Orgelkonzer tes war die Wiedergabe der 1. Sonate f-Moll , op . 65 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der Kompo- nist schrieb sie 1844/ 45 mit weiteren fünf, welche er einem Dr. F. Schlemmer aus Frankfurt widmete. Der mächtige 1. Satz bringt in seinem zweiten Teil den Choral „Was mein Gott will, gescheh' allzeit", im Andante wird man an die Lieder ohne Worte erinnert, was durch das As-Dur bestärkt wird . Der 3. Satz ermöglicht zwischen den Rezitativen das machtvolle Aufrauschen des vollen Or- gelwerkes in C, während der Schlußsatz in F-Dur das eindrucksvolle Werk gran- dios abschließt. Der Organist spielte meisterlich. Der Beifall zeigte dies , den die begeisterten Zuhörer spendeten. J. Fr. 33/345.

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