Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/9

' in Vertretung von Herrn Bürgermei- ster Franz Wei ss, der derzeit seinen wohlve rdienten Urlaub absolviert, darf ich diesmal über einige Steyrer Probleme berichten. Die Hauptur- laubsze it ist ausgelaufen und wir kön- nen als Steyrer mit Genugtuung fest- stell en, daß sich während der Ferien- mona te wieder vie le Gäste aus dem In- und Ausland in unserer.Stadt aufgeha lten haben . In Einzelgesprä- chen wird von diesen immer wieder darauf hingewiesen, wie sehr ihnen unsere Stadt gefällt und es gibt nich t weni ge unserer Gäste, die Steyr in ih rer Urlaubszeit einen regelmäßigen Besuch abstatten. In diesem Zusam- menh ang darf ich darauf hinweisen, daß am 10. September das neue Ibis- Hotel an der Eisenbundesstraße eröff- net wurde' und dadurch sicher auch im Sinne des Fremdenverkehrs unsere r Stadt ein zusä tzliches Bettenangebot gegeben is t. Leid er hat in den abgelaufenen Mona ten die allgemeine wirtschaft- liche Entwicklung dazu ge führt , daß auch in den Steyr-Werken Arbeits- kräfte freigese tzt werden mußten. In schwierigen Verhandlungen zwischen der Belegschaftsvertretung und der Betri ebs leitung ist es gelungen, die Anzah l der ursprünglich vo rgesehe- nen Kündigungen wesent li ch zu re- duzieren. Natürli ch trifft der Verlust eines Arbeitsplatzes jeden, der dies zu spüren bekommt, besonders hart und es muß in unser a ll er In teresse li e- gen, a ll es zu tun. um wirtscha ftli che Schwierigkeiten gemeinsam zu mei- stern . Bereits jetzt stellt sich hera us, wie wichti g die Errichtung des BMW- Motorenwerkes in Steyr ist, werden doch damit in der nächsten Zeit mehr als 1500 Arbeitsplä tze für unser Ge- bi et geschaffen . Wir hoffen alle, daß es ge lingt, durch gemeinsame An,- strengungen die derze it sicher nicht einfache und problemlose Situa ti on der Wirtschaft zu verbessern. Es ist j a nicht unbekannt , daß die kriti sche Lage weltwei t gegeben ist und eine pos iti ve Einflußnahme aus dem loka- len Bereich nur in einem sehr be- Die Seite des Bürgermeisters schränkten Maß Erfo lge bringt. So- we it es aber im Bereich der Stadt Steyr gelegen ist, wird alles ge tan, Aufträge für die heimische Wirtschaft zu erhalten. Dazu gehören natürlich die notwendi gen Verh andlungen mit den zuständigen Bundes- und Landesstellen, auf die unser Bürger- meister bereits in seinem letzten Be- richt ausführlich hingewiesen ha t. So wird durch eine Beteili gung am Son- derwohnbauprogramm der Bundesre- gierung eine zusätzliche Beschäfti- gung der Bauwirtschaft mögli ch sein, wie auch Großaufträge im Bereich des Kana l- und Straßenbaues dazu beitragen , die Beschäftigungslage in der Bauwirtschaft aufrechtzu erhalten. Natürlich treten auch immer wie- der besondere Probleme auf, und ich darf hi er kurz auf die in der letzten Ze it wieder aufgefl ackerte Diskuss ion über die Tierhaltung ei ni ges aufze i- gen. Dieses Problem tritt jä hrli ch während der Urlaubs- und Ferienzeit in besonderem Maße in Erscheinung, da durch die erhöhte Freizeit unserer Jugendlichen und Kinder während der Ferien natürlich auch die Freiflä- chen in wesentlich größerem Maße benützt werden als in den übri gen Jahreszeiten. Dadurch ergeben sich in manchen Bereichen na turgemäß Konfliktsituationen mit Tierhaltern und es kommt nicht selten zu Be- schwerden . Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, daß eine Tierhal- tung in Mietwohnungen nicht immer problemlos ist. In Wohngebieten, in denen in einzelnen Häusern mehrere Parteien leben, ist eben eine Gemein- scha ft vorhanden und eine gegenseiti- ge Rücksichtnahme erforderlich. Um eine gewisse Ordnung aufrechtzuer- halten, wurden bestimmte Regeln in einer Hausordnung zusammengefaßt und u. a. ist darin die Tierhaltung in Wohnungen der GWG geregelt und aufgrund dieser Festlegungen ist die T ierhaltung in GWG-Wohnungen grundsätzlich untersagt; Ausnahmen bedürfen der Zustimmung der Haus- verwaltung. Beschwerdeführer beru- fen sich natürlich immer wieder zu Recht auf diese Bestimmungen der Hausordnung und es wird seitens der Hausverwaltung in j edem Einzelfall versucht, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Gegensei tiges Ver- ständnis kann viel zur Vermeidung solcher Konflikte beitragen. Ich möchte auch darauf hinweisen, daß Steyr zur Errichung des Tierheimes einen nicht unwesentlichen finanzie l- len Beitrag ge leistet ha t und auch zur jährlichen Erhaltung Beiträge ge- währt. Außerdem subventioniert die Stadt die Sterilisierung der Hunde. Dazu kommen natürlich auch die er- höhten Reinigungskosten in vielen Gebieten unserer Stadt. Die eingeho- bene Hundesteuer reicht bei weitem nicht aus, die obigen Angaben finan- ziell zu decken. Abschließend möchte ich noch kurz ein Problem anfü hren, das für viele Kraftfahrer ein Ärgern is darge- stellt ha t. In manchen Bereichen un- sere r Brücken und Straßen, besonders bei Steigungen, hat sich eine starke Abnützung der Fahrbahnoberflächen ergeben und es war aus diesem Grund notwend ig, umfangreiche Re- paraturarbeiten bzw. Belagserneue- rungen vorzunehmen. F ür das in die- sem Zusammenhang aufgebrachte Verständnis der Verkehrsteilnehmer danke ich herzli ch. Diese Arbei ten dienen ja letztlich der Sicherheit auf unseren Straßen. In der Hoffnung, daß während der Urlaubsze it auch Sie Ge legenheit ha tten, sich zu erholen, verbleibe ich als Heinrich Schwarz Vizebürgermeister

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