Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/8

Heimathaus Steyr Grünmarkt 26 Heimatkundliche Sammlungen; Spezialsammlungen: Sensenhammer, Nage_lschm!ede, Bauernschmiede, Peterman,dl'sche Messersammlung, Steinparz sehe Vogelsammlung, Lamberg sehe Krippensammlung. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 9.30 bis 12 Uhr Dienstag und Donnerstag: 14.30 bis 17 Uhr Montag und Feiertage geschlossen. Volksroman aus dem alten Steyr Enrica von Hande l-Mazze tti: ,, DIE ARME MARGARET." Unve ränderter Nachdruck der Erstausgabe 1910, 232 Seiten, Linson geb ., S 220.-, Verlag Wililelm Ennsth a ler. Soeben ist im Ennsthaler-Verl ag das wohl bedeutendste Werk der Enrica von Handel- Mazze tti in e in er Neuauflage erschienen . Der bekannte Literaturhis to riker Prof. Moritz En- zinge r schrieb über dieses Werk: ,,Die arme Margaret ist das straffs te und geschl osse nste Buch Enrica von Handel-Mazze tti s, dessen fast männlich e Wucht sie später nicht mehr erreicht hat. Es ist wie ein Drama gebaut - klar und zie lstrebig. Pappenheimer werden nach Steyr ve rleg t, nachdem der Bauernauf- stand von 1626 niedergeschlagen ist, die Fü hre r verurteilt, gehängt ode r gevierteilt worden sind , unter ihnen a uch der Mann der Margaret Mayr, der Kantor an der Schulkir- che und Gemeindeschreiber wa r. Margaret wohnt in der Gleinker Gasse in einem klei- nen Häuschen . Die übermütige Sold a teska macht sich breit. Der junge Leutnant Herli- berg will sich an der Witwe ve rgehen , sie aber verhindert das im letzten Auoenblick ind em sie ihm sein Skapuli er vor Augen hält '. Erschöpft wird s ie mit ihrem Kind a uf ihrer Flu cht von Jakob Zettl aufgefunden und zur Pflege ins Bruderhaus gebracht. Er, der Vier- telmeister, besteht nun darauf, daß Herliberg der Prozeß gemacht wird. Das 6. Kapitel bringt a ls Höhepunkt die Er hebung der Ank lage und die Verhaftung des Tä ters. Pausenlos roll t nun a ll es weitere in drei Tagen ab , oh ne j ede überflüssige, nur ausma lende Episode. Daß de r katho li sche Pappenheimer se in er Strafe nicht entgeht , steyr dafür so rgt der Kath o lik Zell i, der die ver- suchte Untat an der protestantischen WiLwe Margare t zu einer Ange legenheit chri stli chen Denkens macht. Tro tz ihrer F ürbitte wird Herliberg ve rtJrteilt und durch Spießruten- lauf hinge ri chtet. Das Ha upt des Ste rbenden bettet sie in ihre Arme : ,, ... und den gerich- teten Gewa lllä ter hä lt das Weib, das er begewaltigen wo llt e, tot im Arm ." Die Entstehung der nachantiken Statue Chri stia n Beutl er: ,,STATUA." 294 Seiten mit 154 Abbildungen . PRESTEL-Verlag. Eine rä tse lh a fte Steinfigur, deren Datie- rung in de r Forschun g um 300 Jahre schwankt , bildet den Anlaß zu einer weit a usgreifenden kunstgeschichtlichen Untersu- chung, die die Gebu rt der e uropä ischen Skulptur a ls Wiedergeburt a us dem Erbe der Spätantike zum Inhalt ha t, und die damit zu den Anfängen ei ner Form von menschlich e r Selbstd a rstellung vorstößt , in der sich de r europäische Individualismus bis in di e Gegenwa rt geä uße rt hat. Ob es sich um die vielschichtige Persönlichkeit Ein ha rds, des Biographen Karls des Großen, eine dubios- abenteuerli che Reliquienentführung, die Aachener Mirabilien, das stat uenre iche Rom der Spätantike oder die bildnisleere Welt der Germanen hand e lt - a ll e hi e r beschworenen Epochen und Gesta lt en we rden durch Zeug- nisse, Gedichte und Briefe mit Leben erfü llt. Ein a ufregender Beitrag zur Kuns tforschung gerä t zu einer faszinierenden Darstellung der Anfänge europäischer Selbste rkenntnis. Der Au tor lehrt a n der Hochschule für bild ende Künste in Hamburg. Se ine Veröf- fentlichungen zur karol in gischen Kunst ha- ben internationales Aufsehen erregt und das Bild d ieser Epoche entsche idend verändert. Darstellung der Bewegung ,,TOULOUSE-LAUTREC-ZElCHNUN - GEN." 83 Tafeln , davon 20 farbig , 23,5 X 30,5 cm, Leinen, DM 48.-, Verlag Werner DAUSIEN . Wer in das Wesen des Künstlers Henri de Toulouse-Lautrec eindringen und sein Werk ve rständnisvoll begreifen will, der sollte bei den Zeichnungen beginnen. Hier e rkennt man das Grundelement seiner Kunst: die Darstellung der Bewegung. Hier erklärt sich sein Erfolg als Plaka tkünstler, und hier ver- steht man den subtil en Reiz seiner Ka rikatur. Die Schärfe seines Blicks und die Sicherheit des Strichs führten ihn zu Weltruhm. Sein körperliches Gebrechen, seine Absonderung von der Familie führten ihn in di e Trinker- heil anstalt, doch keinem ist es so gelungen wie ihm, das Pariser Milieu der „ Belle Epo- che" darzustellen. Noch bei der a bstoßend- sten Häßlichkeit konnte er Schönheit sichtbar machen. Der Kunsthistoriker Jan Polasek, e in intimer Kenner der Kunst La utrecs, geht der alles beherrschenden Lust am Zeichnen nach. So wie ma n Lautrecs Schaffen von se inem tragischen Lebensschicksal nicht tren- nen kann , ebensowenig da rf man seine Zeichnungen und Farbskizzen a ls selbs tänd i- gen, für sich abgesch lossenen Teil seines Werkes ansehen , sie sind mit sein en Gemä l- den und Grafiken eng verbunden. 8 Besuchen Sie unser Goldschmied eate li er für e igene Schmuckkreationen und kleine Skulpturen, Pfarrgasse 1 Schmuck Friedrich Schmollgruber 25 / 305

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2