Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/8

Ein kräftiges Lebenszeichen gaben die Amateure-Leichtathleten bei den ober- österreichischen Landesmeisterschaften in Linz. Ihre ausgezeichneten Plazierungen sind umso höher zu werten, da Steyr im Hinblick auf die moderne Kampfstätten- entwicklung im Hintertreffen ist. War Steyr in den Vorkriegsjahren und in der Kriegszeit zu einem oberösterreichischen Bollwerk geworden und bis in die fünfzi- ger Jahre mit der Durchführung v.on Mei- sterschaften und internationalen Veran- staltungen tonangebend im Lande ob der Enns, gab es in der Eisenstadt in den letzten Jahren keine nennenswerte Veran- staltung mehr. Ausschlaggebend war der Vormarsch der Kunststoffbahn. So durften in den letzten Jahren auf dem Amateure- Platz mit der altherkömmlichen, inzwi- schen völlig überholten Schlackenbahn nicht einmal mehr Schülermeisterschaften abgehalten werden. Man mußte sich daher nur auf ganz kleine Abendmeetings be- schränken, um überhaupt noch existent zu sem. Die Laufbahnen von Linz, Vöcklabruck, Traun, Ebensee und Ulrichsberg wurden mit Kunststoff ausgestattet. Besonders die vier erstgenannten Orte sind zum Mittel- punkt der oberösterreichischen Leich tath- letik geworden. Dort werden auch jegliche Meisterschaften und auch internationale Topmeetings durchgeführt, wo Weltre- kordler und Olympiasieger stets Zugnum- mern sind . Stadtsportreferent und Vizebürgermei- ~ Hoffnung für -~ die Steyrer t -Leichtathletik Teddy S1einmayr erreichte bei der Landesmeister- schaft mit 6,82 m einen dritten Platz. Fotos: Steinham- mer derung der Leichtathletik in Steyr als Grundlage aller Sportsparten als vorran- gig hingestellt. Durch viele Jahre war an einen Ausbau des Amateure-Platzes nicht zu denken , da der Bund die Planungen für den Ausbau der HTL nicht fertigstellte. Inzwischen wurde die Rennbahn als neue Leichtathletikanlage vorgesehen. Aber- mals trat durch die Sportplatzlage eine kurzfristige Verzögerung ein, da die Sport- platzachse nicht in der gewünschten Nord- Süd -Richtung liegt. Zum Trost: nicht ein- mal das Linzer Stadion weist diese inter- national geforderte Lage auf. In einer Vorbesprechung wurde mit den LA-Ex- perten die Schaffung einer kompletten LA-Anlage konzipiert: 6 Laufbahnen, Hindernisgraben, alle Wurfmöglichkeiten und die Austragung des Hammerwurfes im Augebiet der Enns. Landessportdirek- tor Mahringer, der als ehemaliger Hand- baller und Leichtathlet oftmals in Steyr startete, sieht den LA-Ausbau in Steyr ebenfalls als vorrangig an. Im Herbst sind Gespräche zwischen der Stadt und der Landesorganisation über die Finanzierung der Anlagen vorgesehen. Triste ist jedoch der momentane Stand. Es gibt keine Hürdenläufer, da das Trai- ning auf der Schlackenbahn ganz andere Voraussetzungen erbringt, wie sie dann bei der Meisterschaft auf Kunststoff erfor- derlich sind. Auch der Stabhochsprung wurde eingestellt, da eine Aufspru!,)gmatte fehlt. Die Werfer ha ben keinerlei Ubungs- möglichkeit. Den Sprintern - die blauwei- ßen StaffelJäufer mischten stets im öster- reichischen Spitzenfeld mit - fehlt der Anreiz durch gute Zeiten, die nur mehr auf der Kunststoffbahn erfolgen. Nur die Sprungbewerbe können durch Rollmatten einigermaßen gut durchgeführt werden; die Erfolge stellten sich auch bei der Meisterschaft ein. Nur die Mittel- und Langstreckler weichen, betreut vom oft- maligen Staatsmeister Peter Lindtner, in das Gelände aus. Daß trotzdem die Leicht- Fortsetzung auf Seile 28 ster Heinrich Schwarz hat daher die För- Start zum 100-m-Lauf im Rahmen des Heinz-Mayr-Zehnkampfes. 20/300 Steyr

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