Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/7

Vorwärts wieder in Österreichs zweithöchster Spielklasse Hochstimmung im Steyrer Fußballager. Vorwärts hat es geschafft! Vorwärts ist wiederum in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs, ist somit in das Rampenlicht des österreichischen Interesses getreten und hat an die große Steyrer Fußballtradi- tion angeschlossen. Der Fußballsamstag wird ab nun erneut in der Eisenstadt eine gewichtige Rolle spielen und Ballungszen- trum der Sportinteressenten sein, ist doch der Vorwärtsplatz für prächtige Stimmung und Enthusiasmus bekannt. Vorwärts kann auf ein äußerst erfolg- reiches Meisterschaftsjahr zurückblicken, wurde doch eine Reihe von oberöster- reichischen Rekorden durch die große Überlegenheit in der oberösterreichischen Landesliga erzielt. So wurde ein oberöster- reichischer Punkterekord mit 46 Zählern erreicht. Außerdem bedeutet die 56-Tore- Differenz und die ! !-Punkte-Differenz eine noch nie dagewesene Höhe. Der Tormann brauchte nur zehnmal hinter die Torlinie zu greifen, was ebenfalls Bestmar- ke ist. Vorwärts stellt auch in Manfred Rathner mit 18 Treffern den oberöster- reichischen Torschützenkönig. Ein Husa- renstück lieferte die „U-23"-Mannschaft. Um die Kampfmannschaft für die wichti- gen Aufstiegsspiele zu schonen, lief beim oberösterreichischen Cupfinale in Vöckla- markt die Ersatzmannschaft aufs Feld und siegte ganz überraschend 2: 1. Dann galt es, Nerven zu bewahren für die Qualifika- tionsspiele in die 2. Division . Schon beim ersten Heimspiel gegen Spittal wurde mit einem 2:0-Erfolg soviel Selbstvertrauen getankt, daß aus dem Auswärtsma tch gegen Voitsberg ein Punkt gerettet werden 30/266 konnte und durch den 2: !-Auswärtssieg gegen Spittal der endgültige Einzug in die 2. Division geschafft wurde. Das letzte Heimspiel wurde daher nur zu einer be- deutungslosen Formsache, wobei jedoch die Zuschauer in Freudenstimmung ihre Verbundenheit mit Vorwärts bekundeten. Voitsberg wurde mit 5:0 Toren geschla- gen. Die Ziele für die kommende Meister- schaft sind bereits abgesteckt. Von Erfolgs- trainer Rudi Stadlbauer, ehemals langjäh- riger Vorwärtsspieler, wird mit seiner Mannschaft der zehnte Tabellenplatz er- wartet. Sollte sich nämlich die 16er-Liga der 1. Division nicht bewähren, so daß man eventuell sechs Mannschaften aber- mals in die 2. Division zurückschickt, will Vorwärts aus dem Gefahrenbereich sein. Gestützt auf bestes Teamwork im engeren Vorstand, auf vollstes Vertrauen zu Trai- ner Stadlbauer und eine starke Mann- schaft, wo vor allem auf Kameradschaft großer Wert gelegt wird, will man dieses gesteckte Ziel erreichen . Für das errech- nete 1,5-Mill.-Einnahmen-und-Ausgaben- budget ha t man einen Zuschauerschnitt von 2000 errechnet, was bei guten Lei- stungen keinesfalls zu hoch gegriffen ist. Im abgelaufenen Jahr betrug der Schnitt 1312, bedenkt man jedoch, daß in den letzten Spielen das Interesse abflaute, da Spannung fehlte und Vorwärts schon als Meister feststand . Für die Spieler wurde eine ftxe Punkteprämie und Steigerung festgesetzt. Das Mannschaftsgefüge bleibt völlig un- verändert. Eine Verstärkung wird der 3 ljährige Mittelfeldspieler und Spielma- cher Farkas aus Kosice sein. Ihn zeichnen 25 Teamberufungen und die Teilnahme der WM-Vorbereitung in der Tatra aus. Sollten die sportlichen Anfangserfolge ausbleiben, so hat man sich überdies den defensiven Mittelfeldspieler Radimac, ebenfalls von Kosice, gesichert. Außerdem sind Bemühungen um einen Sponsor im Gange. Zur Zeit gibt es am Sportplatz bauliche Veränderungen. Durch den Aus- bau des inneren Stadtringes wird der Platz um 5 Meter verschoben. Anstatt des be- kannten „Vorwärtshügels" wird eine fünf- stufige Stehplatztribüne für 1800 Zuschau- er geschaffen. Im Winter wird auf der gegenüberliegenden Stirnseite eine drei- stufige Stehplatztribüne für 400 Leute er- richtet. Am Wunschzettel steht eine über- d"achte Sitzplatztribüne, denn die beiden Steyrer Vereine Vorwärts und Amateure sowie Donau Linz sind die einzigen Ver- eine in der Landesliga, die über keine Überdachung verfügen. Abschließend sei die Vorwärts-Erfolgs- statistik ins Gedächtnis gerufen: Vorwärts war im Meisterschaftsjahr 1949/ 50 der erste oberösterreichische Verein in der damaligen A-Liga und stand vor 48.000 Zuschauern im Wiener Stadion als öster- reichischer Cupfinalist Austria Wien gegenüber. Dann war Vorwä rts mit nur einjähriger Unterbrechung bis 1974 ste ts in der B- bzw. Regionalliga. Die Rot-Wei- ßen waren siebenmal Landesmeister und fünfmal oberösterreichischer Cupsieger. Vor drei Jahren war der Steyrer Erfolgs- verein für nur eine Spielsaison in der 2. Division. Man hat aus den Fehlern gelernt und daraus die Lehren für die neue Ära gezogen. F. L. Vizebürgermeister Heinrich Schwarz, Sportref erent der Stadt Stey r, über- reicht dem Kapitän der Vorwärts- Mannschaft den Pok al der Gemein- de Stey r für den Gewinn der Landesligameister- schaft und den A uf- stieg in die 2. Divi- sion. Fotos: Steinhammer

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