Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/6

· Im Bild oben die drei fertigen Häuser des Projektes Ortskai, die vierzig Garconnieren mit Wohnflächen von je 36 bis 40 Quadratmetern umfassen. Derzeit wird zügig an der Weiterführung des mit insgesamt 76 Wohnungen konzipierten Bauvorhabens gearbeitet . - Zum Bild links unten: Bürgermeister Weiss und Landesrat Neuhauser informieren sich vor Ort über den Baufortschritt des Projektes. Foto: Hartlauer Hundert Millionen Schilling für zentrale Kläranlage in Hausleiten Die Erd -, Baumeister- und Rohrverle- gungsarbeiten für die Errichtung der zen- tralen Kläranlage in Hausleiten kosten 99,5 Millionen Schilling. Der Gemeinderat beschloß die Freigabe des Betrages als Vorfinanzierung für den Reinhaltungsver- band. Bauherr der Kläranlage ist der Reinhal- tungsverband Steyr und Umgebung, der die Gemeinden Aschach/Steyr, Beham- berg (NÖ.), Dietach, St. Ulrich/Steyr, die Marktgemeinden Sierning und Garsten sowie die Stadt Steyr umfaßt. Zur Reinigung der Abwässer des Rein- haltungsverbandes soll in der ersten Aus- baustufe eine vollbiologische Kläranlage für 120.000 Einwohnergleichwerte (bezo- gen auf die Abwassermenge) bzw. 140.000 EG (bezogen auf die Verschmutzung) er- richtet werden, wobei der Anschluß der Industrie berücksichtigt ist. Diese Ausle- gung reicht für die nächsten 20 bis 30 Jahre, je nach Wachstum der Stadt. In weiterer Zukunft kann die Kläranlage noch um 50 Prozent erweitert werden. stt•yr Das aus der Kanalisation kommende Abwasser wird über eine Regenentlastung mit angeschlossene~ Regenbecken, die die Kläranlage vor Uberlastung schützen soll, durch den Grobrechen und den Fein- rechen geleitet, um sperrige Stoffe von der Anlage fernzuhalten . Anschließend durch- läuft das Abwasser den Sandfang zur Ausscheidung von sch_weren Sinkstoffen und Schwimmstoffen (01), die zu Betriebs- störungen in der Anlage führen würden. Die mechanische Vorreinigung des Ab- wassers geschieht in den Vorklärbecken, die als Längsbecken mit maschineller Schlammräumung vorgesehen sind. Die anschließende biologische Reinigung er- folgt in Belüftungsbecken, in denen durch Sauerstoffeintrag Kleinlebewesen den Ab- bau der gelösten Schmutzstoffe durchfüh- ren, und Nachklärbecken mit mechani- scher Schlammräumung. Der anfallende Schlamm wird nach Volumsverminderung in Schlammeindickern in den geheizten Faulräumen ca. 20 Tage/30° ausgefault. Anschließend wird der ausgefaulte Schlamm über eine Schlammdruckleitung an die geplante MülJ-Klärschlamm-Kom- postierungsanlage abgegeben, soweit er nicht direkt der Landwirtschaft zugeführt wird. Das biologisch gereinigte Abwasser wird in die Enns abgeleitet. Das anfallende Faulgas wird zur Ener- gieversorgung für die biologische Klärstu- fe und zur Heizung der Schlammfaulung und der Gebäude verwendet, zur Speiche- rung ist ein Gasbehälter vorgesehen, der eine bessere Ausnutzung ermöglicht. Das Betriebsgebäude nimmt · die Schaltwarte, die Sozialräume, die Heizungs- und Pumpanlagen und die Energiezentrale auf. Die Kläranlage wird mit einer sogenann- ten Schmalwand wasserdicht umschlossen, um eiI1erseits beim Bau die Wasserhaltung zu ermöglichen, andererseits jede Ver- schmutzung des Grundwassers auszu- schließen. Der Grundbedarf der Anlage beträgt 4,6 ha. Die Gesamtbaukosten werden etwa 125 Millionen Schilling betragen. 7/203

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