Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/5

' die Diskussion um den Wehrgra- ben hat nun eine neue Dimension insofern erreicht, als erstmals das Bundesdenkmalamt, vertreten durch deren Präsident Dr. Thal- hammer, mit der Stadt Steyr in meinem Büro am 27. April 1982 konkrete und wie zu hoffen ist, auch zielführende Gespräche be- gonnen hat. Gegenwärtig ist ein Team von Denkmalschützern im gesamten Bereich Steyrdorf unterwegs , um all e denkmalwür- digen Gebäude zu erfassen. Es wurde mit dem Bundesdenkmal- amt vereinbart, nach Abschluß der Erhebungen die Informa- tionen auszutauschen und die weiteren Schritte im Sinne einer möglichen Lösung zu besprechen. Einen Aufruhr im Wohngebiet Resthof löste bei den dortigen Be- wohnern die Aufstellung von Ver- kehrszeichen aus. Ich stelle hier ausdrücklich fest , daß dies aus einer Voreiligkeit der zuständigen Instanz entstanden ist, da sich hier das Verkehrsreferat und die GWG der Stadt Steyr nicht ent- sprechend in ihren Maßnahmen abgesprochen haben. Die Aufstel- lung erfolgte vor Erlassung ent- sprechender Beschlüsse und Be- scheide, so daß auch ich selbst da- von keine Kenntnis hatte. Der verständliche Unmut der Anra i- ner über die Änderungen der Ver- kehrsvorschriften wird sich aber hoffentlich dadurch legen , daß die von der GWG Stadt Steyr an- gebotenen Verbill igungen der Abstellplätze in den Tiefgaragen einen höheren Ausnutzungsgrad ergeben und damit ein besserer Verkehrsfluß durch weniger abge- Die Seite des Bürgermeisters stellte Fahrzeuge auf den Wohn- gebietsstraßen , vor ~llem aber durch eine bessere übersieht gleichzeitig eine höhere Verkehrs- sicherheit erreicht werden kann. Eine kulturell e Neuerung wird die Einrichtung einer Filiale der Stadtbücherei im Untergeschoß des Sparkassengebäudes bringen. Vorerst ist an eine zeitlich be- grenzte Öffnung gedacht, wobei auf die Interessen der Resthofbe- wohner weitestgehend Rücksicht genommen wird. Die Adaptie- rung ist so vorgesehen, daß neben dem Büchereibetrieb auch Lese- stunden für Kinder abgehalten werden können und im besonde- ren auch für kleinere Veranstal- tungen eine Möglichkeit besteht. Große Sorge bereiten die in letz- ~~r Zeit mehrmals aufgetretenen Olverunreinigungen auf unseren Flüssen, wobei die letzte im Steyrfluß, ausgehend vom Gebiet der Gemeinde Grünburg, auftrat. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß der Reinhaltungsverband Steyr und Umgebung nunmehr den Yergabebeschluß zur Errich- tung der G rol3kläranlage mit Ein- speisung aus allen bestehenden Kanalsträngen getroffen hat. Zwei Kanaldüker, die unter dem Ennsfluß im Bereich Münichholz und Haratzmüllerstraße errichtet werden, bringen weitere Sicher- heiten für unser Wasser. Daneben ist der Beschäftigungseffekt für die Bauwirtschaft nicht zu überse- hen, da die Kläranlage im bau- li chen Teil mit etwa 100 Mil- lionen Schilling anzusetzen ist und die beiden Düker ungefähr mit 30 Millionen Schilling. Nach Vollendung dieser Kanalbauwer- ke ist lediglich noch der Bereich Steyrdorf nicht einwandfrei von gebrauchten Abwässern, mit allen damit in Verbindung stehenden Gefahren, entsorgt. Die neue Reihenhausanlage mit 27 Häusern auf der Ennsleite, er- richtet von der GWG der Steyr- Werke, ist nunmehr bewohnt und die Stadt Steyr hat in ihrem Be- mühen, die Abwanderungen aus der Stadt einzudämmen , auch ih- rerseits entsprechende Hilfen bei- gesteuert. Für die nächste Einzel- haussiedlung sind die Aufschlie- ßungsarbeiten auf den Hofer- gründen bereits angelaufen. Am Dienstag, 18. Mai, findet eine Interessenversammlung statt, um die Wünsche der Bewerber aufzu- nehmen und abzustimmen. Dazu werden Beamte des Bauamtes des Magistrates die nötigen techni- schen Erläuterungen geben. Mit dem Beginn dieser Siedlungs- errichtung wird ein weiterer Schritt zur Befriedigung von Ein- zelhaus interessenten gesetzt, ver- bunden mit der Hoffnung, Steyrer in Steyr behalten zu können, nachdem aus der Volkszählung 1981 ein Bevölkerungsrückgang von etwa vier Prozent zu ver- zeichnen ist. Mit diesen Hin- weisen und Informationen ver- bleibe ich wie stets Franz Weiss Bürgermeister

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