Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/5

.,,._ _~ ,.,.. ~-- 1 ~ .;, E ine neue und bisher einmalige Form partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Technik stellt das Institut für angewandte Öko-Ethologie am Ennsstausee Staning dar, das Bundes- präsident Kirchschläger am 29. April 1982 eröffnete: Gemeinschaftlich gegründet von der Verbundgesellschaft, den Enns- kraftwerken und der Forschungsgemein- schaft Wilhelminenberg, entstand unter der Leitung von Prof. Otto König an der Grenze zwischen Nieder- und Oberöster- reich eine Stätte der Forschung, in der Möglichkeiten untersucht und Methoden ff}stitut für angewandte Oko-Ethologie am Staninger Stausee eröffnet Der schon sehr sel- tene Schwarzstorch soll sich nun im Be- reich r]er Ennsstau- seen vermehren. Fotos: Hartlauer erarbeitet werden sollen, wie gestörte Lebensräume in industriell genutzten Ge- bieten, den Naturgesetzen folgend, revita- lisiert werden können. Die Rückführung solcher Biotope in Natur- und Kulturland- schaften unter dem AsP.ekt -,,Lebensraum aus zweiter Hand" ist das Ziel dieser Kooperation zwischen Elektrizitätswirt- schaft und Wissenschaft. Die Elektrizitäts- wirtschaft hat den ges_etzlichen Auftrag, Bevölkerung und Wirtschaft zu ökonomi- schen Bedingungen ausreichend und kon- tinuierlich mit Strom zu versorgen. Schon bisher hat sie sich dabei bemüht, mit Die vielfältigen Formen der Fische in unseren Gewässern. natürlichen Ressourcen so sorgfälig wie möglich umzugehen. Der nunmehrige Schritt zur direkten Zusammenarbeit von Naturschutz und Technik auf wissen- schaftlicher Basis, soll diesen Bemühungen einen noch stärkeren Antrieb verleihen. Zum wissenschaftlichen Arbeitspro- gramm des Institutes gehören die biologische Bestandsaufnahme im Ge- biet des Stausees Staning, die Beobachtung von Veränderungen, wie Zu- oder Abwanderung von Tieren, Auf- treten und Verschwinden von Pflanzen, und die Ansiedlung von Tieren, die zwar in diesen Lebensraum passen, aber aus eigenem nicht in entsprechender Zahl einwandern. Daneben soll auch die volksbildnerische und pädagogische Komponente nicht zu kurz kommen. So wurde mit der Errich- tung eines Lehrpfades am Stausee begon- nen, Schulklassen sollen mit Arbeit und Zielen des Institutes vertraut gemacht wer- den. Verbundgesellschaft und Ennskraft- werke kommen für die Personal- und Betriebskosten auf, stellen Haus und Gründstück sowie Teile der Einrichtung zur Verfügung. Bei der Adaptierung der Anlage (Aushebung des Teiches) hat das Bundesheer geholfen. Ein Kuratorium, das nach der Eröffnung zu bilden ist, wird entsprechend den Forschungszielen über Investitionen entscheiden und die Berichte des Institutes entgegennehmen. Das Institut befindet sich auf einem 3000 Quadratmeter großen Areal in un- Lebensraum aus zweiter Hand 12 / 168

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