Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/4

,D ie Zusammenarbeit von priva- ter Initiative und öffentlicher ' Hand hat zu sehr lebendigen Beziehungen mit unseren Partnerstädten geführt, wir haben auch eine Jugendgruppe, die sehr engagiert ei- gene Aktivitäten entwickelt", freute sich Bürgermeister Franz Weiss als Präsident des Komitees der Stadt Steyr für interna- tionale Städtefreundschaften bei der Ge- neralversammlung des Vereines. Vor zehn Jahren wurde im Steyrer Rathaus der Freundschaftsvertrag zwischen Steyr und der amerikanischen Stadt Kettering offi- ziell unterzeichnet. Aus dieser Partner- schaft haben sich inzwischen vielfältige Begegnungen entwickelt, an denen auch viele Jugendliche beteiligt sind. Anfang September fährt die Stadtkapelle nach Kettering und erwidert damit den Besuch der amerikanischen Musiker beim 1000- Jahr-Jubiläum in Steyr. Im Juli kommen sechzehn Jugendliche aus Kettering zu einem mehrwöchigen Aufenthalt nach Steyr. Intensiv sind auch die Kontakte mit der Partnerstadt Plauen in der DDR. Nach einem Gastspiel des Steyrer Mando- linenorchesters Arion in Plauen und ei- nem Besuch von DDR-Künstlern in Steyr zeigt Steyr heuer im Rahmen des Plauener Spitzenfestes eine Ausstellung in der Schwesterstadt mit Kunsthandwerk aus der Volkshochschule und Bildern aus Steyr. In ihrem Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr erinnerte die Geschäftsführe- rin des Komitees, Frau Regierungsrat An- neliese Clar, an die herzliche Aufnahme einer Steyrer Delegation unter Führung von Bürgermeister Weiss durch das Kette- ringer Schwesterstadtkomitee. Die Steyrer begeisterte bei diesem Besuch besonders das persönliche Engagement und die Frei- willigenarbeit der Ketteringer Gastgeber. Dr. Kurt Waldheim, damals noch Gene- ralsekretär der UNO, bereitete der Steyrer Delegation einen herzlichen Empfang und würdigte die Aktivitäten der Stadt im Dienste der Völkerverständigung. Beim internationalen Städtetag in Columbus, sfeyr Bürgermeister Weiss freut sich als Präsident des Komitees flir internationale Städtefreundschaften über die vielfältigen Kontakte mit den Schwesterstädten. Im Bild (v. !. n. r.) Vorstandsmitglieder des Vereines: Dipl.-Ing. Erwin Rollett, Frau Reg.-Rat Anneliese Cla,~Bürgermeister Weiss, Vizebürgermeister Heinrich Schwarz und Prof Dkfm. Helmut Zagler. Lebendige Städtefreundschaft der zwe i Autostunden von Kettering ent- fernten Hauptstadt des Bundesstaates Ohio, referierte Bürgermc::ister Weiss vor Delegierten aus aller Welt über die Erfah- rungen Steyrs auf dem Gebiete der inter- nationalen Städtefreundschaften. Achtzehn Jugendliche aÜs fünf verschie- denen Schulen Steyrs besuchten im ver- gangenen Jahr unter der Leitung von Magister Cermak drei Wochen die Schwe- sterstadt Kettering. Vorher verbrachten sie interessante Tage in Washington, wo ih- nen auf Vermittlung von Ketteringer Freunden eine Führung im Weißen Haus und ein Besuch des FBI ermöglicht wurde. Zum Abschluß stand dann noch eine Be- sichtigung von New York auf dem Pro- gramm. Durch den Zusammenbruch der Fluggesellschaft MONTANA gab es Schwierigkeiten mit dem Rückflug. Aber auch hier wurde mit vorbildlicher Zusam- menarbeit das Problem gemeistert: mit Hilfe der Stadt, des Komitees und den Bemühungen des Reisebüros Nemetschek wurde der Rückflug finanziert. Von ihrem Aufenthalt in Kettering sprechen die Ju- gendlichen in Superlativen. Typisch dafür ein Ausspruch: ,, Ich fühle mich als drittes Kind der Familie." Die Mitglieder des Vereines zur Förde- rung internationaler Städtefreundschaften pflegen die persönlichen Kontakte beim Besuch von Ausstellungen, Konzerten und Lichtbildervorträgen. In nächster Zeit ist ein gemeinsamer Besuch der Severin-Aus- stellung in Enns geplant. Beim kommen- den Stadtfest wird der Verein mit einem eigenen Stand für seine Ziele werben. Das Komitee der Stadt Steyr für inter- nationale Städtefreundschaften ist ange- sichts seiner vielfältigen Aktivitäten natür- lich froh , wenn sich dem Verein weitere Mitglieder anschließen. Anmeldungen nimmt Frau Clar (zu erreichen im Jugend- amt, Tel. 23 9 81/391) entgegen. Gernot Purkhart berichtete anhand von Dias vom Aufenthalt der Steyrer Studenten in Amerika, er würdigte besonders die herzliche Aufnahme durch die Gastgeber in Kettering. Fotos: Hartlauer 9/129

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2