Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/3

Journal Wo Was Wann in Steyr März/April 1982 19 3 Freitag, 19.30 Uhr, • • Stadttheater Steyr KONZERT des NÖ. TONKÜNST- LER-ORCHESTERS. - Dirigent: Peter Schneider. - Solist: Ilan Rogoff, Klavier. - Programm: J. Haydn: Ouvertüre zu ,,L' incontro improviso"; R. Schumann: Konzert für Klavier und Orchester a- :f'1oll, op. 54; L. v. Beethoven: Sympho- me Nr. 7 A-Dur, op. 92. PETER SCHNEIDER: Wurde 1939 in Wien geboren. Er war Wiener Sänger- knabe und unternahm mit dieser Insti- tution Tourneen in alle Welt. 1957 Ma- tura. Parallel zur Schule Studium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. - Komposition: Karl Schiske. - Dirigieren: Hans Swarowsky. - Abschluß mit Auszeichnung. - 1959: Studienleiter am Salzburger Landes- theater und Kapellmeister. - 1961: Hei- delberg - Studienleiter und später 1. Kapell1:11eister. - 1968: Deutsche Oper am Rhem, Düsseldorf, Duisburg - 1. Kapellmeister. - Seit 1978 General- musikdirektor in Bremen. - Gastspiele: Florenz, Edinbourgh, Warschau, Dan- zig, _Hamburg. - Konzerte : Hamburg, Berlm, San Franzisko, Düsseldorf. - 1981: Bayreuther Festspiele (,,Fliegen- der Holländer"). ILAN ROGOFF : Wurde in Tel Aviv geboren. Klavierstudium bei Karo! Klein in Tel Aviv. Erster Konzertauftritt im Alter von 12 Jahren. Fortsetzung der Studien bei Stefan Askenase am Royal Conservatoire in Brüssel und Leonard Shure in New York, später bei Vladimir Horowitz und Claudio Arrau. 1970 De- b?t mit William Steinberg und dem P1ttsburgh Symphonie Orchestra. Seit 1974 in London. Regelmäßige Auftritte mit führenden britischen Orchestern. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen. Tourneen durch Nord-, Süd-, Zentral- amerika, Israel und viele europäische Staaten, unter berühmten Dirigenten wie Dorati, Giulini, Krips, Stein, Mehta, Steinberg u. a. - Schallplattenaufnah- men. 20 3 Sa~stag, 20 Uhr, • • Casmo Steyr KÄRNTNER HEIMATABEND 30 / 114 21 3 Sonntag, 10 Uhr, • • Stadttheater Steyr FRÜHJAHRSKONZERTDERSTADT- KAPELLE STEYR. Leitung: Prof. Ru- dolf Nones. 21 3 Sonntag, 9 bis 16 Uhr, • • Dominikanersaal Steyr BRIEFMARKEN- und MÜNZEN- GROSSTAUSCHTAG mit Sonderpost- amt und Sonderstempel. 21 3 Sonntag, 17 Uhr, • • Stadtsaal Steyr 5-UHR-TEE mit der Gruppe „Grape- fruit" . 25 3 Donnerstag, 19.30 Uhr, • • Stadttheater Steyr Gastspiel des Landestheaters Linz: ,,TOSCA". Oper von Giacomo Puccini. - Abonnement II. 26 3 Freitag, 17.30 Uhr, • • Stadttheater Steyr Aktion „Der gute Film": ,,DAS SCHLANGENEI" - ein Ingmar-Berg- man-Film mit Liv Ullmann aus den USA, 1977. 27 3 Samstag, 14.30 Uhr, • • Marienkirche Steyr MATTHÄUS-PASSION von G. Ph. Te- lemann. - Kammerchor der Landesmu- sikschule Schlägl ; Auswahlchor der Kir- chenmusikabteilung Mozarteum Salz- burg; Ingemar Melchersson, Orgel ; Kammerorchester des oö. Landesmusik- schulwerkes; Sophie Grossruck, Sopran; Gertraud Wurzinger, Sopran; Harumi- chi F.ujiwara, Evangelist; Wolfgang Dosch, Jesus; Karl Achleitner, Bariton. - Leitung und Cembalo: Rupert Gott- fried Frieberger. 30 3 Dienstag, 19.30 Uhr, • • Stadttheater Steyr Gastspiel der „Euro-Studio"-Konzertdi- re~~ion Landgraf: ,,DER SELBST- MORDER" - Groteske in einem Akt von Arkadij A~ertschenko und „FRÜ- HERE VERHALTNISSE" - Posse mit Gesang in einem Akt von Johann N. Nestroy mit Dany Sigel, Silvana Sanso- ni, Michael Janisch und Fritz Muliar. „FRÜHERE VERHÄLTNISSE" gehört zu den Stücken, die Nestroy unsterblich gemacht haben. Kurz vor des Autors Tod verfaßt, umfaßt es noch einmal alles, was seine Bedeutung ausmacht. Da sind die Lieblingsfiguren des Autors auf die liebsten reduziert : aus der unte- ren Etage das Mädel aus der Vorstadt und der philosophierende Hausknecht, aus d~r oberen der Prinzipal mit dem chrorusch schlechten Gewissen und die blasierte Dame aus besserem Haus, die bevorzugten Schützen und Zielscheiben des nestroyschen Witzes. Nestroy bün- delt in seinem Spätwerk noch einmal seine Lieblingsthemen: wie der Zufall Menschen zusammenführt, überführt und überfährt, das Untere nach oben kehrt und das Obere nach unten, wie sie sich gegenseitig erpressen und demas- kieren und wie sie nur an einem hängen ,,in dieser materiellen Zeit" - am Geld . Es ist eine seltsame Tragikomödie im Leben Nestroys , daß seine Generation den großen Zeit- und Gesellschaftskriti- ker nicht erkannte und sich bloß an die ,,Spaßettln" hielt. Denn über diese hin- aus hat Nestroy in seinen Lustspielen die ganze Luft seiner Zeit eingefangen, einer Zeit, die in ihrer eigenartigen Poe- sie so nie wiederkehren wird. Eine ganze Landschaft mit ihrem zur Reife und zur überreife gebrachten Menschenschlag ist in ihm klingend und leuchtend ge- worden. Der russische Autor Arkadij Awert- schenko (1881 bis 1925) schrieb neben unzähligen Kurzgeschichten und Novel- len auch Romane und Theaterstücke. Eines seiner besten ist „DER SELBST- MÖRDER", ein hervorragendes Bei- spiel seiner Kunst, mit wenigen Strichen Charaktere zu zeichnen, Situationen zu schildern und Konflikte wachsen und abklingen z_1:1 lassen. Eigentlich ist „DER SELBSTMORDER" ein Stück über den verhinderten Selbstmord oder über die FRITZ MULJAR als „Hausknecht Muff! " in Nestroys „Frühere Verhältnisse''.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2