Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/3
Berichte______ Strand! (Linz) , zwei Mitglieder des „Jun- gen Kreises" sowie Konsulent Josef Hoch- mayr individuelle, ausgeprägte Gestal- tung. Harald Grundner führte in gewohnt sicherer Art durch den Nachmittag. Die eindrucksvolle Erinnerungsfeier, für deren schönen Verlauf Konsulent J. Hoch- mayr herzliche Dankesworte an all<i Mit- wirkenden und Gäste richtete , klang mit dem Absingen der Landeshymne festlich aus. J. Fr. Zwischen Römerzeit und Völkerwanderung Ausstellung des Landes Oberösterreich im Ennser Stadtmuseum Die oberösterreichische Landesausstel- lung, die 1m Stadtmuseum Enns vom 24. Konzert in der Evangelischen Kirche Apri l bis 26. Oktober 1982 unter dem Titel „Severin zwischen Römerzeit und Völkerwanderung" zu sehen sein wird, findet schon jetzt bei Fachleuten des In- und Auslandes reges Interesse. Erstmals ist daran gedacht, die Kultur der Zeitenwen- de von der Antike zur Völkerwanderung in einer Ausstellung zu präsentieren. Es liegen bereits Zusagen namhafter Museen und Sammlungen vor, Leihgaben zur Ver- fügung zu stellen. So werden Objekte aus Ungarn, Jugoslawien und der Türkei er- wartet. In der Bundesrepublik Deutsch- land haben sich z. B. das Württembergi- sche Landesmuseum, das Römisch-Ger- manische Zentralmuseum Mainz und das Germanische Nationalmuseum Nürnberg zur Mitarbeit bereit erklärt. Ebenso sind Exponate aus der Prähistorischen Staats- sammlung München und dem Museum der Stadt Regensburg zu erwarten. Das Kulturamt der Stadt Steyr veran- staltete am Freitag, dem 26. Februar, in der Evangeli schen Kirche ein kleines Kir- chenkonzert, welches von Lehrern der Musikschule Steyr dargeboten wurde. Das Programm vermerkte nur drei Komponi- sten, garantierte also eine hörbare stilisti- sche Einheit; die Werksa uswahl orientierte sich an kleineren Proben bzw. Teilen aus umfangreichen Werken. Eröffnet wurde das Konzert mit der Sona ta a tre op. 1/ 5 von Antonio Caldara (1670 Venedig - 1736 Wien) , welches ansprechend musi- ziert wurde. Emmo Diem führte das Quar- tett souverän von der Orgel her. Hans Fröhlich und Pauline Breirather überzeug- ten im Wechsel spiel der Violinen , Gerda Niedereder spielte kl angschön den Cello- part. Zwei Sopranarien von J. S. Bach aus den Kantaten Nr. 89 / 5 und Nr. 5717, 1732 bzw. 1740 in Leipzig entstanden, gaben Frau Breirather Gelegenheit, ihren Orato- Emmo DIEM an der Orge l. rienstil wirkungsvoll darzustellen . Aus den ,,Neuen deutschen Arien" von G . F. Hän- del vom Jahre 1739 sang die Sopranistin die Nr. 3 in ansprechender Gestaltung und guter Phrasierung, jeweils vortrefflich und dezent von den Instrumentali sten beglei - tet. Mit zwei Duetten für Violine und Cello von J. S. Bach (keine BWV-Nr.) zeigten H . Fröhlich und G . Niedereder gutes Zusammenspiel. Die Sonate g-Moll op. 2 Nr. 7 von G. F . Händel , um 1720 komponiert, vervollständigte das Pro- gramm. E. Diem imponierte wiederum durch exaktes Spiel und eindrucksvolle Registrierkunst. Seine temperamentvolle Gestaltung übertrug sich auf die drei Streicher in wirksamer Weise und ermög- lichte so eine geschlossene Wiedergabe. Der Beifall des leider spärlich erschie- nen Publikums war den gezeigten Darbie- tungen angemessen. J. Fr. Zusammen mit den vi_~lfältigen Ausstel- lungsstücken aus ·ganz Osterreich soll so- mit der Beweis erbracht werden, daß trotz aller Wirren dieser bewegten Zeit des 5. nachchristlichen Jahrhunderts der Donau- raum von gemeinsamen Kulturelementen geprägt war, wenn auch die einfachen, fast ärmlichen Gebrauchsgüter der einheimi- schen Bevölkerung in krassem Gegensatz zu den reich geschmückten Gegenständen der Hunnen und Germanen stehen . Anlaß für die oberösterreichische Landesausstel- lung in Enns ist das Severinjahr 1982, in dem man des Todes des Heiligen vor eineinhalb Jahrtausenden gedenkt. Seve- rin als Priester, Diplomat und Offizier, als Mittler zwischen den Völkerschaften und Schützer des jungen Christentums wird daher zentrale Gestalt und Leitfaden durch die große Exposition in Enns sein. Die optimale Eignung des Ausstellungs- ortes Enns-Lorch - das römische Lauria- cum war Bischofssitz zur Zeit Severins und Aufenthaltsort des Heiligen - bot die Möglichkeit, sowohl die archäologische Römersammlung des Museums der Stadt Enns in die Ausstellung einzubeziehen als auch die konservierten Ausgrabungen unter der Lorcher Basilika zu zeigen. Das Gerüst für die Landesausstellung bietet die von Eugippius , dem Abt des Severinklosters zu Lucullanum und Zeit- genossen des Heiligen geschaffene Lebensbeschreibung Severins ; (luf sie wird in Zitaten verwiesen. 19/103
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