Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/2

AG, dem Hauptwerk mit der Lkw-, Trak- toren- und Waffenfabrikation, dem Wälz- lagerwerk und dem Hauptreparaturwerk. Etwa 9500 Arbeitnehmer aus Steyr und vielen Einzugsgemeinden finden hier Ar- beit. Die Spezialmaschinenfabrik GFM mit rund 900 Beschäftigten besitzt hohes internationales Niveau in der technischen Entwicklung und legt eine fast hundert- prozentige Exportquote vor. Die Enns- kraftwerke, personell stark zurückgefallen, sind als Energieproduzent auch für die Zukunft äußerst wichtig. Im Aufbau zum zweitgrößten Betrieb in Steyr befindet sich die BMW-Steyr-Motorengesellschaft, die in wenigen Jahren 1500 bis 1800 Arbeits- plätze prognostiziert. 10 Millionen Arbeitslose in der Europä- ischen Gemeinschaft, davon allein 3 Mil- lionen in England, lassen !war die Sorgen um die Beschäftigung in Osterreich weni- ger schwerwiegend erscheinen, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Entwicklung größte Aufmerksamkeit erfordert. Die Vorschauen der heimischen Betriebe sind durch ihre vielfältigen inter- nationalen Beziehungen und nicht uner- heblicher Exportanteile daher besonders vorsichtig ausgefallen. Trotzdem laufen die Aussagen auf die Erhaltung der Be- schäftigung hinaus, ein Umstand, der uns manche Sorge leichte: tragen läßt. Die Expansion der Wirtschaftsbetriebe in den letzten Jahren und Jahrzehnten führte allerdings auch dazu, die Einzugs- gebiete für den Arbeitsmarkt ständig zu erweitern; so daß es heute einen sehr hohen Prozentsatz Arbeitspendler gibt. Rund 23.500 Arbeitsplätze in Steyr beher- bergen etwa 8500 Pendler. Die enorme Verkehrsbelastung wird noch verstärkt durch die Entwicklung der Stadt zu einem Geschäfts- und Handelszentrum. In den Vorsorgen der Stadt Steyr, insbesondere im Voranschlag für 1982, finden diese Tatsachen einen entsprechenden Nieder- schlag. Die Erwartungen bei der Volks- zählung 1981 , daß Einwohnerzahl und wirtschaftliche Entwicklung parallel lau- Bürgermeister WEISS: ,,Freuen wir uns über das Er- reichte, und hüten wir uns, das Maß zu verlieren." Fotos: Hartlauer fen , haben sich jedoch nicht bestätigt. Bekanntlich liegt im Raum Steyr das zweithöchste Wirtschaftsaufkommen von Oberösterreich und wir liegen auch in der Spitze der gesamten Republik. Unsere Forderung, den Raum Steyr daher stärker und besser an die Hauptverkehrsadern anzuschließen, ist nicht nur ein legitimes Recht des Gemeinderates, sondern ein Erfordernis der weiteren Entwicklung un- serer Wirtschaftsstruktur bei zunehmen- den Exportquoten der Betriebe. Es haben daher der Gemeinderat und verschiedene andere öffentliche Institutionen mit Nach- druck den Bau der S 37 zur Westautobahn verlangt. Bei der beschäftigungspolitischen Bedeutung der Steyrer Betriebe für Um- land- und Einpendlergemeinden scheint.ts daher unverständlich, daß es Kreise gibt, die gegen dieses Straßenprojekt öffentlich auftreten. Schließlich müssen hier Ge- samtinteressen vor Einzelinteressen ste- hen, so sehr natürlich auch den privat Betroffenen das Recht auf Meinungsäuße- rung und auf Ersatz verlorengegangener Grundflächen zugestanden werden muß. Darüber hat es aber auch nie einen Zwei- fel gegeben. Zur Entlastung der manchmal überforderten innerstädtischen Straßenzü- ge streben wir auch eine neue Verbindung aus Richtung Münichbolz über die Enns zur S 37 an. Eine entsprechende Projekts- kizze liegt bereits auf, wozu auch das Institut von Universitätsprofessor 9/53

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