Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/2
Neue Bilche Landschaftserlebnis im Gemälde Anton Sailer: ,,HERMANN BÖCKER - MEISTER DES AQUARELLS." 96 Seiten mit 32 Farbbildern im Großformat und 37 Schwarzweißabbildungen, Format 21,5 mal 27 cm. Ganzleinenband mit mehrfarbigem Schutzumschlag, DM 48.- , Verlag Karl Thie- mig. Hermann Böcker ist weder eih moderni- sti ; 'cher noch avantgardistischer Maler. Sein niederdeutscher Sinn zwang und zwingt ihn, sich auch noch nach der Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Wirklichkeit der er- sche inenden Umwelt im Sinne eines Abbi l- des auseinanderzusetzen." Diese Worte, die der Oldenburgische Mu- seumsdirektor Dr. W. Gilly einer Böcker- AussteLlung voranstellte, charakterisieren Wesen und Werk eines Künstlers, der die Vielfalt der freien Natur in eine BiJdwirk.Jich- keit hinüberführte und damit dem Betrachter erst das eigentliche „Erlebnis einer Land- schaft " vermitte lt. Obendrein aber geschieht das mit der subtilen Transparenz einer Aqua- relltechnik, die Hermann Böcker bis in letzte Feinheiten hinein meisterhaft beherrschte. In Oldenburg geboren, wurde er dank ein_es Hamburger Mäzens in München ansässig, und wie zuvor das Eldenberger Moor bot ihm nun das Dachauer Moos unerschöpfliche Motive. Aber wenn Böcker sich vor allem als „Moorma ler" einen Namen machte , beweist dieser Bildband, daß sein Schaffen keinesfalls einseitig war. Als Verfasser der Monographie schildert Anton Sailer den Weg Hermann Böckers mit seiner Frau Juliane überaus lebendig, auch führt er dabei dicht an die Aussagekraft des Künstlers heran. Böcker selber erzählt obendrein von seinen Maler- fahrten, und so rundet sich das Ganze mit seinen 32 Farbtafeln und einer Fülle von Schwarzweißzeichnungen zu interessanten Begegnungen. Begriffe und Vorgänge Christoph WiJhelmi: ,,HANDBUCH DER SYMBOLE IN DER BILDENDEN KUNST DES 20. JAHRHUNDERTS. " 544 Seiten, 150 Abbi ldungen , DM 48.-, Safar i-Verlag. Vor den Chiffren und Symbolen der mo- dernen Kunst steht der Galerie- oder Mu- seumsbesucher heute oft ratlos. Hier hilft dieses neuartige Handbuch der Symbole. Den Bedeutungshintergrund verschlüsselter Bildinhalte und die notwendige Detailinfor- mation bietet eine Auflistung einer Vielzahl von „Gegenständen und Figuren" von A bis z. Die Idee zu diesem Sachwortbuch stammt aus der praktischen Arbeit des Autors, der zahlre iche Ausste llungen der Gegenwarts- 32176 kunst organisiert. Die vielen immer wieder- kehrenden Fragen des Publikums nach den Symbolen und Allegorien ließen ihn nach Aufschlüsse lungen suchen. So hat er über 2000 Veröffentlichungen durchgesehen und präzise Aussagen über Symbole zusammen- getragen, die im Ausschnitt mit genauen Quellenangaben a ufgenommen wurden . Die in diesen Texten angesprochenen Gegenstän- de und Begriffe sind in der Art einer Konkor- danz a lphabetisch verzahnt, um den Leser durch ein Netz von Verweisen an die eigent- liche Symbolinterpretation heranzuführen. Alle erwähnten „Begriffe und Vorgänge" bilden einen gesonderten lexikalischen Teil. · Damit kommt dieses NachschJagwerk ge- rade dem Bedürfnis eines breiten Publikums entgegen und erleichtert dem Interessierten Zugang zu den Symbolen der modernen Kunst. Der zeit liche Rahmen reicht von 1900 bis in die siebziger Jahre. Die inhaltliche Abgrenzung endet dort, wo ein Werk noch nicht in einer Veröffentlichung interpretiert worden ist. So bleibt der dokumentarische Charakter dieses Handbuches als Que ll en- werk erhalten. Kunstschätze aus dem Schwarzen Kontinent Malcolm McLeod: ,,AFRIKA." Aus dem Englischen von Daniela Schetar. 136 Seiten mit 61 ganzseitigen Farbtafeln, davon 4 Dop- pelfalttafeln, 31 mal 39 cm, Leinen, DM 88.- , Hirmer-Verlag. Malcolm McLeod, Leiter der ethnographi- schen Abteilung des Britischen Museums London, hat in diesem Band eine repräsenta- tive Auswahl zusammengestellt, die die ganze Vielfalt afrikanischer Stilarten und Formen auf großen Farbtafeln eindrucksvoll vor Au- gen führt. Afrikanische M_asken und Skulptu- ren sind tief verwurzelt in den Trad1t10nen der einzelnen Stammesverbände und daher eigentlich nur tnehr Fragmente eines kom- plexen Gesamtkunstwerks; ihre Funktion und Erscheinung wurden ergänzt von Musik , Tanz, Gebärde, Opfer und Gebet. Diese Gegenstände waren lebendiger Bestandteil und Ausdruck der sozialen Struktur einer Gesellschaft. Kunstvolle Bearbeitung verrät geübte Handwerker, aber die originellen Schöpfungen sind oft auch das Werk von Laien, die rituelle Gebrauchsgegenstände selbst anfertigten. Die meisten der Bildwerke waren nur vorübergehend von Bedeutung, ihr vergängliches Material in dem tropischen Klima von begrenzter Lebensdauer. Allem m den Gebieten mit monarchistischer Herr- schaftsform gab es eine höfische Kunst, die den Anspruch königlicher Herrschaft in ex- quisiten Werken aus beständigen Edelmetal- len dokumetiert. Der Autor schöpft aus sei- ner reichen Kenntnis , aus Überlieferung und Forschungsarbeit, um die Masken , Figuren und Kultgegens tände aus Gold , Bronze, Messing, Leder und Elfenbein in ihren kulti - schen Kontext zurückzuordnen . Die prachtvollen Farbtafeln vermitteln mit suggestiver Eindringlichkeit den Ausd_ruck der Lebenskraft, a ls deren Träger und Mittler die elementaren Schöpfungen Schwarzafrikas zu verstehen sind. Jugendstil aus Amerika Hugh F . McKean: LOUIS COMFORT TIFFANY. Fotos von Will Rousseau und anderen. Aus dem Amerikanischen von Hei- dewig Fankhänel. 312 Seiten mit 301 Abbil- dungen , davon 214 vierfarbig. Format 24 mal 28 cm. Leinen, DM 98 .-, Kunstverlag Wein- garten. Tiffany-Vasen, -Lampen und -Keramik finden sich in den großen Museen der Welt und erzielen heute auf Auktionen, Antiqui- täten-Märkten und Sammlerbörsen Höchst- preise - als „Perfektionismus des Jugend- stils". Doch wer verbirgt steh hmter dem „Markenzeichen" T iffany? Was schufTiffany wirklich? Der Kunstverlag Weingarten bringt die Monooraphie über jenen legendären Künst- ler he~aus, der um die Jahrhundertwende nicht nur zu den angesehendsten Männern Amerikas gezählt wurde, sondern de_r vor allem wie bislang kein anderer amenkaru- scher Künstler den stärksten Einfluß auf die Entwick.Jung· des Kunsthandwerks ausübte: Louis Comfort Tiffany ( 1848 - 1933), Sohn des erfolgreichen Juwelen- und Silberhänd- lers Charles Lewis Tiffany. Das ungewöhnlich viel schichtige Werk des Künstlers wird aus allen Schaffenspenoden dargestellt, einsch li eßlich der bedeutendst_en im La ufe der Zeit ze rstörten Werke: · Gemal- de , Glasfenster, Inneneinrichtungen, Grab- malkunst, Glasmosaiken , Vasen, Lampen, Keramik, EmaiJarbeiten , Juwelierkunst wer- den in leuchtend farbigen und hervorragend gedruckten Abbildungen gezeigt - jeweils unter Angabe der verwendeten Markie- rungen und Signaturen . Die Erzeugnisse der „Tiffany-Studios" , in denen zei tweilig bis zu 200 Kunsthandwerker beschäftigt waren , wirkten revo lutionär auf die Wohnkultur seiner Zeit. Tiffany war mit se iner Glaskunst auf allen internationalen Ausstellungen der Jahrhundertwende ver_tre- ten und errang ni cht nur höchste Auszeich- nungen , sondern erzielte sch~n damals Re- kordpreise. (Heute werden seme Lampen z. B. zwischen 50.000 und 250.000 DM gehan- delt.) Doch nicht nur als Kunsthandwerker erlangte Tiffany Ansehen (und Reichtum) . Höhepunkte seiner steilen Karnere waren der über 20 Tonnen schwere Glasvorhang für das Nationaltheater in Mexico-City, Innen- ausstattun0en für den Wohnsitz von Mark Twain und für das Weiße Haus , die auf Veranlassung von Präsident Theodore Roo- seve lt zerstört wurde. Der Autor Hugh F. McKean, der Tiffany erstmals 1930 auf seinem legendären 80-Zim- mer-Landsitz Laurelton Hall begegnete, zeichnet hi er das Bild einer Persönlichkeit mit einer der eigenwilligsten philosophischen Kunstauffassungen dieses Jahrhunderts . In seinen Gemälden vom Impressionismus und Jugendstil geprägt, verwendet er in seiner Glaskunst abstrakter Formen und ze igt selbst Ansätze zum Expressiven. Tiffany gehört zu den ersten Pionieren der mode rnen Kunst, die sich tiefer in den Modernismus als andere Künstler ihrer Zeit wagten. Der reich bebilderte Band wendet sich nicht nur an Sammler und kunsthandwerk- lich Interessierte. Für die kunstgeschichtliche Jugendstilliteratur wird das Werk über Tiffa- ny zu einem unverzichtbaren Bestandteil. Licht und Schatten auf der Bühne der Natur Brett Weston: ,, PHOTOGRAPHIEN AUS FÜNF JAHRZEHNTEN ." Einfüh rung von R. H . Gravens, 132 Seiten, 108 Abbildungen , Großformat, gebunden. DM 128.-, Verlag Rogner & Bernhard. Leben und Werk Brett Westons nehmen in der Geschichte der Fotografie und, im weite-
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