Amtsblatt der Stadt Steyr 1982/1

stehen 5,8 Millionen Schilling im Voran- schlag. Für die Förderung von Industrie und Gewerbe sind 4 Millionen Schilling vorgesehen. Im kommenden Jahr wird mit der Erneuerung der Rohrleitungen des Freibades (3 Millionen Schilling) und der Sanierung der Sauna (700.000 Schilling) begonnen. Für den Ankauf von Grund - stücken und Liegenschaften stehen 6 Mil- lionen Schilling im Budget. Zwei Mil- lionen Schilling gibt die Gemeinde den Stadtwerken für die Erschließung neuer Brunnen. Der Zuschuß der Stadt für den Bau des Fußgängersteges über den Enns- fluß im Zusammenhang mit der Wasser- versorgung des BMW-Steyr-Motorenwer- kes ist mit einer Baurate von 5 Millionen Schilling veranschlagt. Im Wirtschaftsplan der Stadtwerke wird für das Jahr 1982 ein Aufwand von 108 Millionen Schilling ausgewiesen. Der Zu- schuß der Stadt als Vergütung für Abgän- ge im Betrieb des Stadtbades und der Kunsteisbahn ist mit 5,2 Millionen Schil - ling präliminiert. Die Stadtwerke investie- ren im kommenden Jahr 11 Millionen Schilling für den Ausbau des Wasserlei- tungsnetzes, je 3 Millionen Schilling für die Erweiterung des Brunnenschutzgebie- tes in Dietach, einen Garagenbau und die Erweiterung des Rohrnetzes für die Gas- versorgung. 2, l Millionen Schilling sind für den Ankauf eines Gelenkbusses vorge- sehen . Stadtrat Fürst wies als Finanzreferent in seiner Budgetrede darauf hin, daß ange- sichts sinkender Gemeindeeinnahmen in allen Bereichen des Haushal tsvoransch la- ges auf größtmögliche Sparsamkeit geach- tet wurde. Trotz angespannter Finanzlage wurden aber im Sozialbereich keine Kür- zungen vorgenommen. Der Gesamthaus- halt ist gegenüber dem Vorjahr um 22,5 Millionen Schilling (4, 18 Prozent) kleiner. Der Schuldenstand der Stadt wird bis Ende des Jahres 340 Millionen Schilling betragen, das entspricht einer Pro-Kopf- Verschuldung von 8700 Schilling. ,,Ange- sichts von Millioneninvestitionen, die sich auch im Vermögen der Stadt niederschla- gen", sagte der Finanzreferent, ,,ist dieser Schuldenstand nicht ruinös, die Finanzla- ge der Stadt kann durchaus als geordnet und gesund bezeichnet werden." Fürst betonte, daß auch aus dem Budget 1982 starke Impulse auf die heimische Wirt- schaft ausgehen werden. 290 Millionen Schilling gehen als Aufträge der Stadt und Stadt fördert den Eigenheimbau Stadtrat Konrad KINZELHOFER be- faßte sich als Sprecher der sozialistischen Fraktion mit grundsätzlichen Aspekten der Gemeindepolitik und führte dazu wörtlich aus: „Das vom Gemeinderat am 22. Juli 1977 beschlossene Entwicklungskonzept für die Stadt Steyr und deren Umlandre- gion hat sich hervorragend bewährt. Der beste Beweis liegt darin, daß es in den wichtigsten Punkten bereits erfüllt ist, so z. B. bei der Ansiedlung von Betrieben, bei der Abwasserbeseitigung, im Schulkon- zept, bei der Verbundlichung von Lehran- stalten, beim Ausbau des Nahverkehrs und des innerstädtischen Straßennetzes. Mit diesem Entwicklungskonzept haben wir aber auch unsere Mitbürger angespro- chen, sich mehr mit den Interessen der Stadt zu identifizieren. Auch das ist einge- treten, das Jubiläumsjahr 1980, unser Stadtfest sind ein Zeugnis dafür, ebenso wie das Antlitz Steyrs, welches mit Privat- m1ttat1ve und mit Hilfe der öffentlichen Hand gestaltet wurde und jeden fremden Besucher und uns selber begeistert. Die Arbeitsmarktsituation ist derzeit nicht schlecht bei uns. Unsere Einkommen und unser Lohnniveau zählen zu den höchsten in Oberösterreich, auch die Auftragslage in den Betrieben ist den Verhältnissen nach entsprechend gut. Können wir aber wirklich beruhigt sein, auch wenn wir auf diese Erfolge zurückblicken? Weltweite Probleme, wie sie jetzt .überall bestehen, möchte ich hier ausklammern. Aber auch sie erfüllen meine Fraktion mit Besorgnis. Was ich aber aussprechen möchte, sind unsere zukünftigen Aufgaben in der Stadt se lbst und in den Umlandregionen. Schon unser Stadtstatut zeigt uns, wofür wir als · Gemeinderäte verantwortlich sind . Wir haben alle Angelegenheiten, die im aus- schließlichen oder überwiegenden Inter- esse der in der Stadt verkörperten ört- lichen Gemeinschaft gelegen und geeignet sind , durch die Gemeinschaft innerhalb Finanzreferent Rudolf FÜRST: „Die Finanzlage der Stadt kann durchaus als geordnet und gesund bezeichnet werden." Foto: Hartlauer ihrer Unternehmungen an die Wirtschaft und stellen einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze dar. ihrer örtlichen Grenzen besorgt zu wer- den, vorzunehmen. Hiezu noch einige zukunftsweisende Überlegungen: Die letzte Volkszählung setzt ein Signal. Wir waren schon vorbe- reitet, daß wir infolge des Geburtenrück- ganges und der allgemeinen Stadtflucht einen Bevölkerungsverlust hinnehmen werden müssen. Mit 4,2 Prozent ist er allerdings überraschend hoch ausgefallen. Aber die Siedlungstätigkeit um Steyr in den Landbezirken kann dafür nicht allein Ursache sein. So besitzt auch der Bezirk Steyr-Land die geringste Zuwachsrate, nämlich nur 1,3 Prozent, d. s. 700 Bewoh- ner mehr, von allen übrigen oberöster- reichischen Bezirken. Es wird unsere zu- künftige Aufgabe sein, hier die Ursachen zu analysieren und dann rasch Entschei- dungen zu treffen. Wir müssen jetzt eine Entwicklung feststellen, die eigentlich wi- dersprüchlich ist. In Steyr gibt es mehr Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze als je zuvor. Hohes Lohn- und Einkommensni- veau ist feststellbar. Dem gegenüber steht eine um sehr viel wenigere Wohnbevölke- rung in der Stadt und unterdurchschnitt- liche Zunahme im umgebenden Bezirk. Ich möchte einer abschließenden Analyse nicht vorgreifen, nur einige wichtig er- scheinende noch ungelöste Fragen aufzei- gen: Steyr liegt trotz seiner anerkannten Wirtschaftskraft verkehrsmäßig gesehen änkung der sozialen Leistungen 7

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