Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/12

Wasserversorgung bestehenden Brunnenanlagen wurde ein weiterer Tiefbrunnen für eine Lieferlei - stung von zirka 75 Litern pro Sekunde errichtet. 1959 wurde ein 1942 errichteter Brunnen auf die gleiche Förderleistung ausgebaut. Damit war von der Förderka- pazität die Voraussetzung zur Befriedi- gung des ständig steigenden Wasserbedar- fes gegeben. Der nunmehrige Schwer- punkt wurde auf die Verlegung von Trans- portleitungen und Errichtung von Spei- cherbehältern gelegt. Bereits 1959 stand dem Wasserwerk Steyr ein Speichervolu- men von zirka 15.350 Kubikmetern bei einer täglichen Wasserabgabe von zirka 7500 Kubikmetern zur Verfügung. Auch die an die Stadt angrenzenden Gemeinden Garsten und St. Ulrich wurden in diese zentrale Wasserversorgungsanlage mit ein- bezogen. 1964 wurde für die gesamte Was- serversorgung eine Fernwirk- und Fern- meldeanlage errichtet, die das Ziel hatte, die Betriebsführung wirtschaftlicher zu ge- stalten und außerdem die Leckstellen - überwachung zu intensivieren. Die weiterhin verstärkt betriebene Rohrnetzerweiterung bewirkte, daß 1968 bereits 110 Kilometer Netz der Dimension 350 bis 100 Millimeter zur Verfügung standen und hiedurch 2,5 Millionen Ku- bikmeter Wasser je Jahr geliefert wurden. Probebohrung in Wolfern-Kroisbach. Mit diesem Gerät fiir Trockenschlag- bohrungen wurde ein Brunnen 35 Meter tief bis zum Schlier abgeteuft. Die Bohrung brachte eine Ergie- bigkeit von 50 Liter Trinkwasser pro Sekunde. steyr Damit ist der Verbrauch zwischen 1945 und 1968 auf das fünffache angestiegen. Dem Wasserwerk stehen zur Zeit sechs Hochbehälter für die Speicherung von 16.400 Kubikmeter zur Verfügung. Die tägliche Wasserförderung im Brunnenfeld Dietach betrug 1980 durchschnittlich 12.000 Kubikmeter bei einer Gesamtjah- resabgabe von 4,24 Millionen Kubikmeter für zirka 45 .000 Einwohner. Die Rohrnetz- verluste konnten in den Jahren 1977 bis 1980 auf unter acht Prozent gesenkt wer- den. Die Länge des Rohrnetzes beträgt derzeit ohne Hausanschlüsse 135 Kilome- ter, die hiefür eingesetzten Rohrmateria- lien bestehen zu zirka 52 Prozent aus Grau- und Sphäroguß, zu zirka 35 Prozent aus Asbestzement und der Rest aus Kunststoffrohren. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch hat im Jahre 1980 265 Liter pro Tag (einschließ lich der Indu- strie- und Gewerbeabnehmer) betragen. Wird der Pro-Kopf-Verbrauch auf die tat- sächliche menschliche Nutzung reduziert, so beträgt dieser 182 Liter pro Tag. Aus Gründen einer geordneten Planung für den Ausbau der Wasserversorgungsan- lagen im Raum Steyr (einschließlich der Umlandgemeinden) wurde 1979 ein Was- serverband gegründet, dem - außer der Stadt Steyr - auch die Gemeinden Gar- 'I ' ' lf r H. . • • 1 sten und St. Ulrich angehören. Im Rah- men des Wasserverbandes wurde in den letzten Jahren verstärkt der Trinkwasser- aufbringung das Augenmerk zugewendet, so daß nach den bisher vorliegenden Er- gebnissen im Raum Steyr bei gleichblei- bender Bevölkerungsentwicklung bis zu 80.000 Einwohner mit Trinkwasser hoher Qualität versorgt werden können. Aus- drücklich muß festgestellt werden: Das an die Abnehmer im Raum Steyr gelieferte Wasser wird weder aufbereitet noch schutzdesinfiziert. Das Steyrer Trinkwas- ser ist daher auch geschmacklich von ein- wandfreier Qualität. Derzeit läuft im Rahmen des Wasser- verbandes „Region Steyr" ein Baupro- gramm, das die Einbeziehung der neuen Trinkwasservorkommen und die sichere und kostengünstige Trinkwasserverteilung für die Mitgliedsgemeinden zum Ziel hat. Die dafür aufzuwendenden Kosten wer- den auf der Preisbasis 1980 zirka 115 Millionen Schilling betragen . Die Fertig- stellung des Bauprogramms soll bis 1990 abgeschlossen sein. Durch diese hohen Investitionen hat der Wasserverband „Re- gion Steyr" und damit vor allem die Stadt Steyr Maßnahmen gesetzt, die die Trink- wasserversorgung im Raume Steyr bis in das 21. Jahrhundert hinein sichern sollen. 41 1449

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