Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/12

I am Freitag, dem 20. November, fand die feierliche Verabschie- dung meines Amtsvorgängers, Altbürgermeister Josef Fellinger, statt, nachdem er eine Woche zu- vor völlig überraschend und plötzlich verstarb. Eine große Zahl von Trauergästen würdigte durch ihre Anwesenheit das Le- ben und Wirken Fellingers, und es versteht sich von selbst, daß in diesem Amtsblatt ein umfangrei- cher Nachruf erscheint. Ich habe anläßlich einer Sondersitzung des Gemeinderates am Bestattungs- tag einen Nachruf gehalten und es war mir auch eine Ehre und Verpflichtung, des Verstorbenen bei der offiziellen Feierlichkeit zu gedenken. Die Stadt Steyr wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. In diesem Amtsblatt ist auch ein Aufruf für eine Spendenaktion von Amnesty International, den ich hier gerne erwähne und un- terstütze, da in einer Zeit, wo in vielen Ländern demokratische Freiheiten vorenthalten werden, Diktatur, Terror und Kerker als Antwort für politische Freiheit gelten , solche Anliegen besonders wichtig scheinen. Ich würde mir wünschen, daß die Steyrer Bevöl- kerung zur Bewältigung der Auf- gaben von Amnesty International einen namhaften Beitrag leistet und sich des beigelegten Erlag- scheines bedient. In einer nicht öffentlichen Infor- mationssitzung des Gemeinde- rates am 24. November konnten lang anstehende Prob leme ent- scheidungsmäßig gelöst werden, worunter die Weiterführung der Tomitzstraße in die Wehrgraben- niederung. der Teilbebauungsp lä- ne für den Wehrgraben Leine Die Seite des Bürgermeisters fußgehersichere Unterq uerung der Blümelh uberstraße und die Sanierung der Flußhänge am Schiffweg und an der Lauberleite waren. Ich bin sehr froh, daß es diesmal gelang, überall einstim- mige Entscheidungen zu erhalten und nunmehr gezielt und rasch mit Ausschreibungen und Bauar- - beiten vorzugehen. Am Schiffweg wurde die Hangsanierung mit ei- ner Bürgermeisterverfügung und Zustimmung des Gemeinderates unmittelbar beauftragt. Die Ar- beiten sind bereits angelaufen. Die Steyr-Werke stellen der Ge- meinde ihr Hanggrundstück ko - stenlos zur Verfügung und leisten erfreulicherweise einen namhaf- ten Sanierungsbeitrag von einer Million Schilling. Es ist zu erwar- ten , daß bereits mit 1982 mit der Wegfreigabe zu rechnen i?.t. Bei der Lauberleite steht die Auße- rung des privaten Hauptgrundei- gentümers noch aus. Wenn hier die Klärungen abgeschlossen sind, wird vom Amt unverzüglich die Ausschreibung eingeleitet und mit der Vergabe der Bauar- beiten zu rechnen sein. Nachdem Ende dieses Jahres noch die Fuß- geher- und Rohrbrücke vom rechten zum linken Flußufer be- nützbar wird, nächstes Jahr der Schiffweg ungehindert begangen werden kann und im Anschluß die Lauberleite ebenso, sind al - lein für die Nutzung der damit erschlossenen Freizeiträume und Spazierwege seitens der Stadt rund zwölf Millionen Schilling aufzuwenden. Man sieht, daß hier versucht wird, den Wün- schen der Bevölkerung gerecht zu werden und natürlich auch eine finanzielle Bedeckung dieser Ausgaben zu finden. Die bevorstehenden Weihnachts- tage und der anschließende Jah- reswechsel veranlassen mich, auch dazu einiges zu bemerken. Das Jahr 1981 ist gemessen an den Umständen für Steyr und für die Steyrer Bevölkerung ein gu- tes. Sicher blieben manche Wün- sche offen, dafür konnten andere Anliegen, deren Dringlichkeit es erforderte, vorzeitig erledigt wer- den. Trotz verschiedener Einbrü- che im Wirtschaftsleben ist der - zeit die Beschäftigungslage weit- gehend gesichert, so daß in der Stadt Steyr und auch in der Ein- zugsregion noch Vollbeschäfti- gung herrscht. Dieser Umstand ist für uns um so erfreulicher, als es in Österreich Regionen gibt, die mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Ganz zu schweigen von den europa- und weltweiten Wirtschaftskrisen. So gesehen, bringen wir nun ein gu- tes und ein glückliches Jahr hin- ter uns und es ist mein größter Wunsch, daß auch das kommen- de Jahr 1982 keine Verschlechte- rung bringen möge. Soweit es an der Stadtverwaltung, dem Ge- meinderat und an mir persönlich liegt, werden wir alles versuchen, um im Sinne der bisherigen Lei- stungen weiterzuwirken. In die- sem Geist wünsche ich Ihnen fro- he Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie und bei guter Ge- sundheit und für 1982 jenes Glück und die Zufriedenheit, die den Lebensinhalt erst vollwertig machen. Franz Weiss Bürgermeister

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