Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/11

Spielzeit · des Steyrer Kripperls Vom 29. November 1981 bis 17. Jän- ner 1982 hat das Steyrer Kripperl wieder Spielzeit. Im folgenden Beitrag bringen wir eine Programmübersicht. Spielzeiten sind jeweils um 14, 15.15 und 16.30 Uhr. Karten können beim Fremdenverkehrsamt Steyr, Rathaus, Telefon (0 72 52) 39 81/235, vorbe- stellt werden. Bei jeder Vorstellung werden die Szenen mit dem Nachtwächter, den Bergknappen, den Liachtlanzünder, den Handwerkern, dem Bäcker Nazi und der Steyrtalbahn gezeigt. Was außerdem an den einzelnen Spiel- tagen zusätzl ich gezeigt wird, lesen Sie in dieser Programmübersicht. Sonntag, 29. November: Wildbretschützen - Almabtrieb - Kohlbauernbua - Krampus und Ni- kolaus - Schiffszug. Sonntag, 6. Dezember: Wildbretschützen - Krampus und Nikolaus - Schlittage - König David. Sonntag, 13. Dezember: Wildbretschützen - Lotterie - Schlittage - Ägyptischer Josef. Sonntag, 20. Dezember: Wildbretschützen - Weihnachtspro- gramm (Der Engel weckt die Hirten auf, die Hirten ziehen zur Krippe , kommt ihr Hirten, es wird schon glei dumpa, Kling Glöcklein .. .) - Schlit- tage. Sonntag, 27. Dezember: Wildbretschützen - Weihnachtspro- gramm - Schlittage - Rauchfangkeh- rer. Sonntag, 3. Jänner 1982: Wildbretschützen - Schlittage - Rauchfangkehrer - Sternsinger und Heilige 3 Könige. Sonntag, 10. Jänner 1982: Lotterie - Sternsinger. und Heilige 3 Könige - Flucht nach Agypten. Sonntag, 17. Jänner 1982: Wildbretschützen - Wällisch Hans - Fronleichnamsprozession. Bei genügender Nachfrage zusätz- li ch am Sonntag, 24. Jänner 1982: Wildbretschützen - Kindstauf -· Lotterie - Fronleichnamsprozession. 32/ 400 Viele folgten der Einladung in das Bummerlhaus zur Eröffnung der Aus- stellung von Edith Kerb!. Die Künstle- rin dankte mit herz - lichen Worten für das große Interesse. Bürgermeister Weiss würdigte die vielfälti - gen Talente von· Edith Kerb!, die bis einschließlich 22. November in den Ausstellungsräumen \ des Bummerlhauses Ölgemälde, A9uare~7e und Keramik zeigt. Fotos: Hartlauer Dem Schauen hingegeben Zur Ausstellung Edith Kerbls im Bummerlhaus So sagt sie selbst : ,,Stundenlang schauen und dann bricht es scheinbar spielerisch hervor. " Wenn man, nicht in Farbe, sondern in Worten, ein Porträt Edith Kerbls ent- werfen wollte, müßte man einen Men- schen darstellen, der zurückgezogen und bescheiden, fernab von Kuns trummel und modischen Tendenzen, das tut, wozu es ihn zwingt. Und wenn Wider- stände überwunden sind und das Bild da ist, überprüft wird es erst später, nach dem Rausch des Schaffens, bedeutet das Glück. Edith Kerbl ist in Steyr geboren, Wehrgraben, Werndlgasse 13, und ar- beitet seit achtzehn Jahren als Malerin. Ihre Themen: Landschaften und das Porträt in Öl und Aquarell. Sie macht auch Keramiken, das Material begei- stert sie, die Keramikvasen mit Porträt, lustig eher in der Maske des tragischen Clowns. Sehr schön ihre Lilienbilder, eisig, gefährlich, und das kleine einsame Mädchen könnte ferne an Munch erin- nern. Eine ihrer Lieblingsfarben ist vio- lett. Bei den eindrucksvollen Meerbil- dem mit starken abgegrenzten Farben, grün, dunkelblau, nicht lieblich, eher drohend, spürt man mutigen Blick und eine mutige Hand. Im Ölbaumgarten die Bäume mit den gewundenen Stämmen, aus der Ewig- keit wachsend, und ein rotes Haus am Meer, entrückte Stimmung. Unsere Landschaften, nachvollzieh- bar, mildere Farben - und eine Entdek- kung, ein nicht gezeigtes Bild, ein Bau- ernhof in Dietach, ein Vierkanthof, eine unserer ländlichen Burgen. Natürlich gibt es auch Stilleben, im Atelier auf dem Tisch, dazu noch ein Stuhl, gelber Teppich, di~ Wand lila-grün. Bei den Porträts in Öl muß zuerst das Bild ihres Mannes genannt werden, ein skepti- sches, etwas finsteres Gesicht, streng mit sich selbst und der Umwelt. Die Porträts in Aquarell sind zarter, ansprechend, eine andere Sprache. Daß Edith Kerbl auch den Wehrgraben gemalt hat, ist wohl verständlich, da sie dort geboren wurde. Der Wehrgraben, ein beliebtes Motiv für Maler, wiedergegeben aus verschiedener Sicht, ist bei Edith Kerb! noch greifbar, nicht ganz versunken in Zerstörung und Vergessenheit. Edith Kerbl ist noch „unterwegs", und die Ausstellung im Bummerlhaus bezeugt ihren Willen, weiterzugehen auf der mühsam-beglückenden Straße de- rer, die in Farbe, ,,Wort" oder Ton umsetzen wollen, was sie ergreift. Dora Dunkl

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