Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/11

Journal Wo Was Wann . lll Steyr THEATER Donnerstag, 19. November: Gastspiel des Landestheaters Linz: ,,AMADEUS" - von Peter Shaffer. - Abonnement I - Gr. A und C - Rest- karten ab 13. 11. im Freiverkauf an der Kasse des Stadttheaters Steyr. - Stadt- theater, Volksstraße 5, 19.30 Uhr. Der kaiserliche Hofkompositeur An- tonio Salieri hat erkannt, daß seine Begabung neben dem aufstrebenden Genie Mozart zur Bedeutungslos1gkeit verblaßt, und er bedient sich unzähliger Intrigen, um den verhaßten und bewun- derten Konkurrenten auszuschalten. Schließlich läßt er sogar das Gerücht ausstreuen, er selbst habe den Gegner mit Arsen vergiftet. So hofft er, wenig- stens einen Zipfel von Mozarts Nach- ruhm an seinen Namen zu binden. Kon- trastierend zu dem Höfling Salieri ent- steht in Peter Shaffers lockerer Szenen- folge ein recht unkonventionelles, aber erfrischendes und einleuchtendes Mo- zartbild. Montag, 23. November: Gastspiel des Tourneetheaters Land- graf: ,,DER HERR ORNIFLE oder DER ERZÜRNTE HIMMEL" - Ko- mödie von Jean Anouilh (Deutsch von Franz Geiger). - Keine Abonnement- vorstellung! Alle Karten im Freiver- kauf' - Stadttheater, Volksstraße 5, 19.30 Uhr. Graf Ornifle ist ein sehr talentierter und schöner Mann. Er sch reibt Verse für die Kirche und das Kabarett. Er versteht es, seinen Reichtum und die Frauen zu genießen. Er versteht nur eines nicht: die Liebe. Er ist, ohne es zu wissen, Vater eines jungen Mannes , der das Gegenteil seines Vaters ist. Dieser junge Mann taucht eines Tages bei Ornifle auf, um seine Mutter zu rächen. Er richtet die Pistole auf seinen Vater, und dieser fällt um: ein Herzanfall und der Hinweis auf die Realität hinter die- ser „zä hneknirschenden" Komödie, wie der Verfasser Anouilh sie genannt hat. Ornifle ist der moderne Don J uan. der stets auf der Flucht vor sich selbst ist und Betäubung sucht. Er ist der 30/398 Mensch, bei dem von der Liebe nichts übrig bleibt als der Sex, nur daß bei Anouilh sich Sex in Charme auflöst und Tragik in schwebenden Witz. Donnerstag, 26. November: Gastspiel des Landestheaters Linz: „DER KONSUL" - Musikdrama von Gian-Carlo Menotti. - Abonnement I - Gr. A und B - Restkarten ab 20. No- vember im Freiverkauf an der Kasse des Stadttheaters Steyr. - Stadttheater, Volksstraße 5, 19.30 Uhr. Dieses „Drama der menschlichen Verzweiflung", wie es Menotti selbst genannt hat, brandmarkt die „Un- menschlichkeit" des Konsulates einer nicht näher genannten europäischen Diktatur in unserer Gegenwart, wo je- der hilfesuchende Mensch zum unper- sönl ichen F~ll , zur bloßen Aktennum- mer degradiert wird. Die unbarmherzig und mitleidlos ablaufende Tragödie des Freiheitskämpfers John Sore! und seiner Frau Martha wird hier zur allgemein gültigen Anklage gegen Unrecht und Gleichgültigkeit. Zu Recht wurde „Der Konsul" mit dem Pulitzer-Preis und dem Preis der New Yorker Theaterkriti- ker ausgezeichnet. Donnerstag, 3. Dezember: Gastspiel der NEUEN SCHAU- BÜHNE, München (Durra Tourne.e): ,,GASLICHT" - Kriminalstück von Pa- trick Hamilton - mit den Darstellern Heidelinde WEIS, Herbert FLEISCH- MANN, Hilde VOLK, Erik ODE u. a. - DIE TITELROL- LE des „Herrn Or- nijle" ist mit Hein;: DRACHE besetzt, der bereits im Berli- ner Renaissance- rhea/er und in der ,,Komödie im Ba)'- rischen Hof: Mi/n- chen, für seinen Or- nifle ,.rauschenden Beifall und immer · wieder großen Sehfußapplaus " ern1e1e, wie die Presse schrieb. Hein z Drache wur- de für die Inszenie- rung des S1ückes „ Herr Ornijle" in München als Küns1/er des Jahres 1980 ausgezeichne1. Fo10 : Zacher Keine Abonnementvorstellung! Alle Karten im Freiverkauf! - Stadttheater, Volksstraße 5, 19.30 Uhr. Donnerstag, 10. Dezember: Gastsp_i_el des Landestheaters Linz: DER LUGNER" - Komödie von Car- 1~ Goldoni. - Abonnement I, Gr. A und C, Restkarten ab 4. Dezember im Frei- verkauf an der Kasse des Stadttheaters. - Stadttheater, Volksstraße 5, 19.30 Uhr. Der oeniale Vielschreiber Goldoni gilt als Überwinder der Commedia dell' arte. Im „Lügner" von 1750 sind deren Typen allerdings noch vertreten: Von Pantalone und Dottore bis hin zu Arlec- chino und Colombina. Aber im Zen- trum des köstlichen Stücks steht der charmante Nichtsnutz Lelio, dem die schöne Rosaura ins Auge sticht. Er fak- kelt. nicht lange und „schmückt sich mit den Zeichen zarter Huldigung", die Ro- saura vom schüchternen Florindo zuge- dacht werden. Eine Schwindelei zieht die nächste nach sich, schon ist Rosau- ras Hand zum Greifen nah - da holen Realität und Wahrheit den Lügner ein. Donnerstag, 17. Dezember: Gastspiel des Landestheaters Linz: „DIE MÖWE" - Komödie von Anton Tschechow. - Abonnement II, Rest- karten ab 11. Dezember im Freiverkauf an der Kasse des Stadttheaters Steyr. - Stadttheater, Volksstraße 5, 19.30 Uhr. Dieses stimmungsreiche Werk, 1898 vorn Moskauer Künstlertheater zu ei-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2