Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/8

M it der Durchführung der öster- reichischen Tennismeisterschaft wird vom 21. bis 27. September das größte sportliche Ereignis Steyrs abge- wickelt. In monatelangen Vorbereitungen hat der ATSV Steyr weder Kosten noch Arbeit gescheut, um dieses Großereignis reibungslos durchzuführen. Mit den .Spit- zenspielern Peter Peigl und Hans Kary wurden bereits Verträge abgeschlossen. Das Hauptinteresse gilt natürlich dem Steyrer Peter Feigl, der ja auf der Renn- bahn das Sprungbrett für eine große Karriere gefunden hatte. Durch Preisgel- der in der Höhe von 75.000 Schilling hat diese Meisterschaft noch an Zugkraft ge- wonnen. Preisgelder: Herren-Single: 1. Platz 10.000 Schilling und eine Videoanlage im Wert von 35.000 Schilling, gespendet von der Firma Hartlauer, 2. Platz 8000 Schil- ling, 3. Platz 4000 Schilling, Doppel: 8000 Schilling; Damen-Single: 6000 Schilling, Doppel 4000 Schilling, Mixed-Doppel 6000 Schilling. An alles wurde gedacht. So wurde auch eine Regenversicherung für die beiden Finaltage in der Höhe von 300.000 Schil- ling abgeschlossen, wofür eine Prämie von 64.200 Schilling zu entrichten ist. Bei Re- gen müssen die Spiele in die Halle verlegt werden, so daß im Tag- und Nachtbetrieb die Meisterschaft zeitgerecht abgewickelt wird. Am Platz werden Bänke für 800 Zuschauer aufgestellt. Gigantische „Tennislawine" Tennis hat in den letzten Jahren auch in Steyr ungeahnten Aufschwung erlebt. Der ,,weiße Sport" erfuhr die größte Breiten- entwicklung und steht im Sommer an erster Stelle. Waren es 1945 eine Handvoll Pioniere, die auf zwei Plätzen mit primitiv- sten Mitteln begonnen hatten, so stehen heute 38 Plätze (dazu je drei Plätze in den Nachbargemeinden St. Ulrich und Gar- sten) in sechs Vereinen den 1197 gemelde- ten Spielern im Steyrer Raum offen. Schnür! statt Tennisnetz Nach dem Krieg mußte zuerst auf dem jetzigen Turnvereinsplatz der Bomben- 24/280 Hans Eigner, eine der Stützen des ATSV Steyr. Fotos: Steinhammer schutt eines nahegelegenen Trichters weg- geschaufelt werden. Ing. Franz Springer war bei den Pionieren und erinnert sich an diese Zeit, wo man statt eines Netzes ein Schnür! gespannt hatte und Zeitungsstrei- fen darübergehängt wurden. Die „Prak- ker", deren Saiten meist geknüpft waren, hatte man vom Dachboden herunterge- holt. Ein Tennisball war eine ausgespro- chene Rarität, der jahrelang gespielt wur- de. Heute wird der Ball nur für neun Games , das sind ca. 15 Minuten, verwen- det. Parkschwierigkeiten gab es keine. Je- der kam mit dem Fahrrad. Der erste Motorisierte war Dozent Dr. Otto Hrad mit eine,m vielbestaunten Roller. Eine Kaltbrause war ein echter Luxus. Meister- schaftsbetrieb gab es noch keinen. So wurden nur Privatduelle ausgetragen. Zum Steyrer „Tennisvater" wurde der kürzlich verstorbene Dkfm. Ing. Rudolf Rossum, der unter schwierigsten Bedin- gungen in weiterer Folge zwei Tennispiät- ze dazubaute und 1959 das parkähnliche und wohldurchdachte Tennisstadion auf der Rennbahn schuf. ATSV Steyr war Lehrmeister Mit der Gründung einer Tennissektion im Jahre 1948 wurde der ATSV Steyr - vorerst noch am Turnvereinsplatz zu Hause - zum ältesten Steyrer Verein. Schon vor der Übersiedlung auf die Renn- bahn im Jahre 1959 wurden fünf Mann- schaftsmeistertitel errungen. Dann wurden im Tennisstadion modernste Vorausset- zungen mit Swimming-pool für eine Lei- stungsexpansion gelegt. Viermal bestritt die Mannschaft ihren Meisterschaftsbe- trieb in der Staatsliga. 1964 war das erfolg- reichste Jugendjahr mit vier von fünf mög- lichen oberösterreichischen Titeln. Der internationale Tennis-Juniorencup, die österreichische Senioren-Staatsmeister- schaft und das nationale Tennisturnier 1976 mit Peter Feig! als Sieger waren die sportlichen Höhepunkte. r nzwischen ist die Landesmeisterserie auf elf angewach- sen und der Verein steht neuerdings vor der Aufstiegsqualifikation in die Staatsli- ga. 1980 wurde der Platz mit einem Kosten- aufwand von 1,5 Millionen Schilling gene- ralsan.iert. Die Mitglieder haben diesen Betrag zur Hälfte durch Mitgliedsbeiträge finanziert. Den 320 Mitgliedern stehen sieben Plätze zur Verfügung. FünfHerren- und eine Jugendmannschaft bestritten den Meisterschaftsbetrieb: 1. Mannschaft (Eig- ner Buchner, Ahrer, Mag. Gruber, Prof. Spruzina, Froschauer, Kaiser) wurde Landesmeister, 2. Mannschaft: 4. Platz in der 2. Landesliga, 3. Mannschaft: 5. Platz in der Bezirksklasse Ost, 4. Mannschaft: 7. Platz in der 1. Klasse Ost, Senioren: 5. Platz in der Senioren-Landesliga. Der ATSV Steyr stellt auch mit Hans Eigner den Stadtmeister. Die Geschicke des Ver-

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