Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/8
:,."l."\".1., ,(_ Beim Weltkongreß der Städte in Columbus befaßte sich auch ein Ausschuß mit internationalen Städtepartnerschaften. Bürgermeister Weiss referierte vor diesem Forum über die Aktivitäten zwischen Stey r und Kettering. den Jahr fährt die Steyrer Stadtkapelle nach Kettering und erwidert damit den Besuch der amerikanischen Musiker, die anläßlich des Stadtjubiläums nach Steyr gekommen waren. Neben diesen Aktivi - täten wird künftig auch ein Lehrer- austausch vorbereitet. ,, Im Laufe des zehnjährigen Kontaktes zwischen Steyr und Kettering wurden bereits viele private Freundschaften geschlossen, die von Dau- er sind", sagte Bürgermeister Weiss, der darauf hinwies, daß neben persönlicher Begegnung der kommunale und kulturelle Erfahrungsaustausch beiden Seiten vielfäl- tigen Gewinn bringe. Kettering hat bei- spielsweise auch noch eine Partnerschaft mit einer Stadt in England. Die Kontakte zu Steyr sind aber viel intensiver, weil die Amerikaner gerade die „ganz andere" österreichische Mentalität und Landschaft kennenlernen wollen. Die Steyrer Delegation wurde in Kette- ring überaus herzlich empfangen. ,,Ihr sollt lernen, Kettering so zu lieben, wie wir Steyr Steyr lieben", sagte Vizebürgermeister Ge- rald E. Busch. Corinna Patterson, Präsi- dentin des Ketteringer Schwesterstadt-Ko- mitees, hat mit ihrem Mitarbeiterstab die Gäste aus Steyr liebevoll betreut, und neben dem offiziellen Programm bot auch noch jede Gastfamilie individuelle Ausflü- ge zu Sehenswürdigkeiten. Die meist eingeschossigen Häuser der 62.000 Einwohner zählenden Stadt Kette- ring liegen in einer großräumig geglieder- ten Parklandschaft, die durch breite Stra- ßen aufgeschlossen ist. Obwohl es in der Stadt doppelt so viele Autos als Einwoh- ner gibt, sieht man im Wohngebiet kaum ein parkendes Auto, da jedes Haus über geräumige Garagen verfügt. Der fließende Verkehr wird vom Verwaltungszentrum aus von einem Computer gesteuert, der von Zählschwellen auf den Straßen die Frequenzimpulse empfängt, auswertet und dann die Verkehrsampeln optimal schaltet. Ein aus sieben Personen bestehender Stadtrat mit Bürgermeister John W. Grif- fith an der Spitze trifft alle Entscheidun- gen. Die Bürger beteiligen sich sehr enga- giert an der Kommunalpolitik. Sie bilden zur Lösung der verschiedensten Sachpro- bleme Ausschüsse und tragen dann ihre Wünsche dem Stadtrat vor. Das Gemein- deleben in Kettering ist stark geprägt von privaten und ehrenamtlichen Initiativen. So wird beispielsweise die gesamte Senio- renbetreuung von ehrenamtlichen Mitar- beitern getragen und nur der Sachauf- wand von der Stadt ersetzt. Die gesell- schaftlichen Beziehungen der Stadtbewoh- _ner durch gegenseitige Besuche sind sehr intensiv. Im nahegelegenen Dayton (600.000 Ein- wohner) findet sich ein großstädtisches Angebot kultureller und wirtschaftlicher Einrichtungen mit Zentrumsfunktion für Kettering und die umliegenden kleineren Städte. Als offizielles Geschenk der Stadt Steyr 15/271
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