Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/6

550.000 Schilling für Brennstoffaktion Der Gemeinderat bewilligte 550.000 Schilling für die Brennstoffaktion 1981 , die 720 hilfsbedürftigen Personen zugute kommt. Der Wert des Warenbons wurde gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 770 Schilling angehoben. Es haben jene Personen einen Anspruch, deren monat- liches Nettoeinkommen die Ausgleichszu- lagenrichtsätze nach dem ASVG nicht übersteigt. Richtsatzerhöhungen treten ein für jede weitere, dem gemeinsamen Haus- halt angehörige Person (S 315.-) sowie für über 80 Jahre alte und solche Personen , die dauernd bettlägerig und arbeitsunfä- hig sind (S 210.-). Hinsichtlich der An- rechnung von Lehrlingsentschädigungen wird ein Freibetrag von S 740.- gewährt. Unter Haushaltseinkommen ist das ge- samte monatliche Nettoeinkommen des Antragstellers und aller mit ihm im ge- meinsamen Haushalt lebenden Personen zu verstehen. Familienbeihilfen, Hilflosen- und Blindenbeihilfen werden nicht als Einkommen gerechnet. Der reine Mietzins (ohne Heizkosten) kann abgesetzt werden. Der gemeinderätliche Wohlfahrtsreferent ist ermächtigt, in berücksichtigungswürdi- gen Fällen in Abweichung von den Richt- sätzen Ausnahmen zu genehmigen. Bei der Erfassung der hilfsbedürftigen Haushalte ist die Einschaltung der Fürsor- geräte geplant. Tag der offenen Tür bei den Kindergärtnerinnen Im Rahmen der Bildungsberatung ver- anstaltete auch die Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen einen Tag der offenen Tür, an dem eine fröhliche Schar von Schülern und Eltern das Gebotene mit Interesse aufnahm. Es wurden Unter- richtsstunden, wie Pädagogik, Englisch, Chorgesang und Gitarre besucht, man lauschte begeistert kleinen Konzerten, ei - ner Stundenvorbereitung in Musikalisch- rhythmischer Erziehung, Tanz- und Turn- darbietungen und war erstaunt über die Vielfalt der Leistungen in Küche , Werk- statt und Nähstube. Leider konnte der Übungskindergarten nicht besucht wer- den, da er sich noch immer weitab der Schule, in der Resthofsiedlung, befindet. Es war ein sehr informativer und gelun- gener Tag der offenen Türen, bestätigten die zahlreichen Besucher, die sich für das nächste Mal eine Bilder- und Jugendbuch- ausstellung und einen Kasperltheater- Wettbewerb wünschen. Man konnte sich überzeugen, daß der Schultyp eine sehr vielseitige Ausbildung und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, die auch in Zukunft gute Berufsaussichten eröffnen. steyr Auf Einladung des Präsidenten des österreichischen Nationalr_(!,tes weilte eine elfköpfige Delegation des Volkskongresses der Volksrepublik China in Osterreich und stattete auch Steyr einen Besuch ab. Vizebürgermeister Heinrich Schwarz informierte im Sitzungssaal des Gemeinderates die Gäste aus dem Fernen Osten über die Struktur der Stadt Steyr. Bei einem Rundgang durch Stey r zeigten sich die Chinesen begeistert von der Schönheit der Stadt. - Im Bild vorne Vizebürgermeister Schwarz mit dem chinesischen Dolmetscher. Foto: Hartlauer Steyr braucht Nordbrücke als Zubringer zur Schnellstraße S 37 Dringend notwendig hält der Steyrer Gemeinderat im Zusammenhang mit der Errichtung der Schnellstraße S 37 den Bau einer Brücke über die Enns als Zubringer von der Münichholz-Landesstraße zur neuen Schnellstraße und damit zur West- autobahn. Einen entsprechenden Be- schluß, mit dem der Magistrat zur Antrag- stellung bei der Bundesstraßenverwaltung beauftragt wurde, faßte das Plenum am 14 . Mai. Der Gemeinderat der Stadt Steyr ist der Auffassung, daß im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der S 37 nach Enns unbedingt ein Zubringer aus Mü- nichholz über den Ennsfluß errichtet wer- den muß. Durch den geplanten Bau der Schnellstraße ist eine Konzentration des Verkehrs im Bereich Gleink zu erwarten. Das unmittelbar an die Schnellstraße an- schließende innerstädtische Straßennetz, das überwiegend durch verbautes Gebiet der Stadt führt, ist jedoch nicht in der Lage, eine weitere Verkehrszunahme auf- zunehmen. Zudem wird eine wesentliche Verstärkung des Schwerverkehrs durch die Inbetriebnahme des BMW-Steyr-Moto- renwerkes eintreten. Allein aus diesem Industriebetrieb ist mit mindestens 45 Lkw-Zügen pro Tag zu rechnen, die das bestehende Stadtstraßensystem zusätzlich belasten würden. Nach einer von der Stadt Steyr im Zusammenhang mit der Planung der S 37 in Auftrag gegebenen Vorstudie ist festzu- stellen, daß durch den Bau einer Verbin- dungsspange von der S 37 über die Enns zur Münichholz-Landesstraße nicht nur der Verkehrsanschluß des neuen Motoren- werkes entscheidend verbessert werden kann, sondern auch die übrigen Industrie- betriebe (Hauptwerk und Wälzlagerwerk der Steyr-Daimler-Puch AG) wesentlich leichter erreicht werden können. Zusätz- lich ergibt sich durch den Bau dieses Zubringers auch die Möglichkeit einer leistungsfähigen Nord-Süd-Verbindung von der Schnellstraße zur Eisen-Bundes- straße B 115 mit der ausgebauten Märzen- kellerumfahrung, die geeignet ist, die neu- ralgischen Punkte „Blümelhuberberg und Ennser Knoten" entscheidend zu entla- sten . Eine fühlbare Verkehrsentflechtung würde damit am südlichen Ende der S 37 und im Stadtgebiet bewirkt werden. 9/ 193

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