Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/6

LICHTBILDER- VORTRAG Mittwoch, 24. Juni: Farblichtbildervortrag Mag. Robert Steinwendtner: ,,ES BLÜHT AM WANDERWEG" - Blumen in Groß- aufnahmen (gemeinsame Veranstaltung Kulturamt Steyr/ Österr. Alpenverein, Sektion Steyr). - Dominikanersaal, Grünmarkt 1, 20 Uhr. AUSSTELLUNG Freitag, 26. Juni bis Sonntag, 12. Juli: AUSSTELLUNG EDUARD KLELL. - Bilder in Harzöllasurtechnik, Hand- zeichnungen und Originalradierungen . - Ausstellungsräume Bummerlhaus, Stadtplatz 32 . Bis 30. Juni: AUSSTELLUNG EDITH KERBL - Ölgemälde. - Atelier-Cafe, Grünmarkt 25. Täglich geöffnet von 9 bis 22 Uhr, außer Dienstag, Sonn- und Feiertag von 10 bis 20 Uhr. Bis 15. August: AUSSTELLUNG EDITH KERBL - Ölgemälde. - Cafe Muigg, Kopernikus- straße 2. Täglich geöffnet von 11.30 bis 22 Uhr, außer Montag, Samstag und Sonntag ab 14 Uhr. VORSCHAU AUF VERANSTALTUNGEN IM JULI : Freitag, 10. Juli: ORGELKONZERT PHILIPPE SWANTON . - Pfarrkirche Steyr-Christ- kindl , 19.30 Uhr. Donnerstag, 23. Juli: KAMMERKONZERT. - Ausführen- de: Thomas Christian, Violine; Raphael Wallfisch, Violoncello; Walter Kamper, Klavier. - Altes Theater, Promenade 3, 19.30 Uhr. Öffnungszeiten des Heimathauses Dienstag, 9.30 bis 12 Uhr und 14.30 bis 17 Uhr Mittwoch, 9.30 bis 12 Uhr Donnerstag, 9.30 bis 12 Uhr und 14.30 bis 17 Uhr Freitag, 9.30 bis 12 Uhr Samstag, 9.30 bis 12 Uhr Sonntag, 9.30 bis 12 Uhr. Am Montag und an Feiertagen ge- schlossen . Eintritt frei! Landesausstellung über Geschichte und Kultur des Mondseelandes In der Ausstellung „Das Mondsee- land - Geschichte und Ku ltur", die im ehemaligen Stift Mondsee in Ober- österreich vom 8. Mai bis 26. Oktober 1981 zu sehen ist, wird daher der neolithischen Uungsteinzeitlichen) Pfahlbausammlung besondere Bedeu- tung beigemessen . Der Ausstellungsbe- sucher wird mit Entwicklung, Metho- den und Technik der Pfahlbaufor- schung konfrontiert, man erfährt vom Leben des neolithischen Pfahlbausied- lers , seiner Landwirtschaft, Jagd, Vieh- zucht, seiner handwerklichen Tätigkeit. Die Geschichte des Mondsee landes von der Römerzei t bis zur Autbebung des Benediktinerstiftes 1791 wird durch hervorragende Exponate - Originalur- kunden, Pläne und Dokumente - an- schaulich gemacht. Vier Räume im ersten Stockwerk des Ausstellungsgebäudes sind der Volks- kultur des Mondseelandes vorbehalten. Der ländliche Lebensraum wurde nach den Sachgebieten Haus, Stall und Ak- ker übersichtlich gegliedert, Exponate aus den Bereichen Tracht und Spiel vervollständigen das Bild . Detaillierte Dars tellungen der bäuerlichen Hand- werkskunst wie Töpfern, Weben, Flechten, Zimmern , Drechseln und Er- zeugen von Kienspan markieren einen weiteren Schwerpunkt, der bei jung und alt Interesse finden dürfte. Im Bibliotheksaal und im Betchor des einstigen Stiftes Mondsee schließ- lich fand die Hochkunst des Mondsee- landes ihre Heimstatt, und obwohl sie in jeder Epoche gültige Zeugnisse her- vorbrachte, wird sie doch überragt und überhöht von zwei Glanzpunkten: den vollendeten Werken der Mondseer Schreibschule und dem singulären Ta- lent des barocken Bildhauers Meinrad Guggenbichler, der vierundvierzig Jah- re seines Lebens in Mondsee verbracht und hier seiner Werkstatt vorstand. Das hohe künstlerische Niveau, das der Mondseer Schreibschule von der Zeit der Karolinger über das Hochmit- telalter bis ins 15 . Jahrhundert Aner- kennung und Wertschätzung einbrach- te , wird in der Schau „Das Mondsee- land - Geschichte und Kultur" doku- ment_iert durch exzellente Proben der Buchmalerei in Antiphdnalen, Homili- aren, Brevieren, Meßbüchern und Le- ben-Christi-Bescheibungen, wobei als Leihgeber neben österreichischen Insti- tutionen die Bayerische Staatsbiblio- thek München, die Stadtbibliothek Nürnberg und das Germanische Natio- nalmuseum Nürnberg aufscheinen. Nicht von fern her mußte man jene Exponate holen, die das Werden und Reifen Meinrad Guggenbichlers veran- schaulichen . Nachdem er mit dem Hochaltar zu Straßwalchen eine über- zeugende Probe seines Talentes gelie- fert hatte, übersiedelte der Meister nach Mondsee, und von hier gingen seine geschnitzten Heiligen und Kir- chenväter, seine Altäre und Kreuzi- gungsgruppen, seine Madonnen, Engel und Putten in die nähere und weitere Umgebung, nach St. Wolfgang, Ober- wang, Nußdorf und St. Georgen etwa und ins Salzburgische, nach Mattsee, Michaelbeuern, Irrsdorf oder Eugen- dorf. Die einstige Stifts- und heutige Pfarr- kirche von Mondsee darf nicht überse- hen werden : ihr Innenraum ist in die Ausstellung integriert und birgt drei- zehn Altäre, von denen sieben von Meinrad Guggenbichler oder zumin- dest aus seiner Werkstatt stammen. Dazu kommen die Oratorien, die Beichtstühle und vor a llem die Kanzel, die Guggenbichler zwischen 1682 und 1687 schuf. Aber neben der barocken Fülle lebt in dem Gotteshaus ungebro- chen die Gotik fort , am überzeugend- sten manifestiert in dem reich profilier- ten Sakristeiportal, dessen Tür mit den schönsten spä tgotischen Beschlägen verziert ist, die Oberösterreich aufzu - weisen hat. Die Szenerie rund um Mondsee, Atter- see und Wolfgangsee schließlich sieht der Besucher widergespiege lt in Aqua- rellen, Gouachen und Lithographien, so daß ihm die Ausstellung „Das Mondseeland" jene Symbiose von Landschaft, Kultur und Volkstum ver- mittelt, die diesen Landstrich für jeder- mann, der in ihm einkehrt, so liebens- wert macht. Das erkannten bereits die Freilichtmaler des Biedermeier, und es ist deshalb wohl verständlich, daß zum Symbol der Landesauss tellung „Das Mondseeland - Geschichte und Kul- tur" ein Ausschnitt aus einer kolorier- ten Lithographie Jakob Alts von 1833 gewählt wurde, auf dem sich alles das ve reint darges tellt findet. Ausstellungsort: Mondsee, ehema- liges Stiftsgebäude (Heimatmuseum) . - Ausstel\ungsdauer: 8. bis 26 . Oktober 198 1; geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr (Einlaß bis 17 Uhr). Führungen zu jeder vollen Stunde, Gruppen nach Beda rf. - Eintrittspreise: Einzelperso- nen 30 Schilling, Besucher in Gruppen ab acht Personen und Pensionisten 20 Schilling, Bundesheerangehörige in Uniform, Schüler und Versehrte IO Schilling; Führungskarte 5 Schilling. Die Eintrittskarte berechtigt zum ko- stenlosen Besuch des Freilichtmuseums Mondseer Rauchhaus . 33/217

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