Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/6

Berichte______ Zu einem schönen Erfolg wurde das Steyrer Gastspiel des russischen Folklore-Ensembles R UBOBISTOK, das im Rahmen seiner Österreich-Tournee im Stadttheater mit Lied und Tanz begeisterte. Das 40 Mitglieder zählende Ensemble zeigte Tanzkunst mit geradezu artistischer Ausformung. Die farbenprächtigen Nationaltrachten gaben den wechselnden Szenen malerisches Gepräge. Fotos: Ebenhofer Lieder und Tänze aus Rußland tung lag in den Händen von Prof. Otto Sulzer. Aber wir wollen nicht genau werten, feststellen , wem das Hauptverdienst am Zustandekommen vom Alltag losgelöster 'Momente zukommt, sondern viele solcher festlicher Stunden sammeln „so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen sich viele Blüten schenken läßt". Me Junge Künstler stellen sich vor Im 8. Konzert der Reihe „Junge Steyrer Künstler-stellen sich vor", welches am 27. Mai im Alten Theater stattfand, waren die Geschwister Marina und Wolfgang Lan- derl zu hören. Beide dem Steyrer Publi- kum schon länger als vorzügliche Instru- mentalisten bekannt, konnten auch dies- mal mit ihren gediegenen Leistungen überzeugen. Marina Landerl bringt auf ihrer Flöte feinen, schwebenden Ton und schöpft auch das vorgegebene Tonvolu- men klanglich voll aus. Wolfgang Landerl , bereits Orchestermusiker an der Volksoper Wien, hat seit seinem letzten Auftreten weiter an Technik, Einfühlungsvermögen und Ausdruckskraft gewonnen . Der milde Klang seiner Geige ermöglicht ihm weite- re Erfolge im Bereich der Kammermusik. Die Geschwister eröffneten das Pro- gramm mit einem Duett für Flöte und Violine in G-Dur von Ph. E. Bach, dem ältesten Kantorsohn. Das dreisätzige Stückchen wurde mit erfreulicher Präzi- sion, gutem Zusammenspiel und varia- blem Vortrag gespielt. In der Klangrei- henmusik 1977 für Flöte von Otto Sulzer bewältigte die Solistin alle technisch- Steyr rhythmischen und agogischen Schwierig- keiten mit Noblesse 11nd Sicherheit. In den Rumänischen Volkstänzen für Violine und Klavier - vier Sätze - konnte sich Wolfgang Landerl neben dem exzel- lenten Begleiter Günter Bauer vortrefflich behaupten. Seine Flageolets im zweiten Satz waren hörenswert, das Zusammen- spiel mit dem Klavierpartner gelang vor- trefflich. Bleibt noch zu vermerken, daß dieses Werk Bela Bart6k gemeinsam mit dem Geiger Zoltan Szekely 1937 in Paris in einem Radiokonzert musizierte. In der Sonate für Flöte und Klavier von Francis Poulenc, die Atonales, Impressio- nistisches geschickt verschmilzt, dominiert doch das Melodisch-Harmonische. Über- aus flötengerecht komponiert, werden die drei Sätze zu einem klanglichen Erlebnis, vor allem auch durch den prächtigen Kla- viersatz, von Günter Bauer meisterhaft gespielt. Die Wiedergabe der Sonate Nr. 5 für Flöte und Klavier in C-Dur, KV 14, allerdings für Violine veröffentlicht, gab eine nette Gelegenheit, die Kompositions- kunst des achtjährigen W. A. Mozart zu bestaunen. Daß der Pianist hier etwas zu dominant wirkte, mag verständlich sein. Der Schluß des Abends wurde mit der Sonate Nr. 7 in c-Moll, op. 30 für Violine und Klavier von Beethoven gesetzt. Dieses viersätzige Opus, 1802 entstanden, wurde durchgehend wunderschön musiziert; bei- den Solisten gelang eine homogene, vor- treffliche Wiedergabe. Der reiche Beifall des zahlreichen Publikums forderte zwei Zugaben: einen Duett-Satz von Fr. Kuh- lau (Flöte und Violine) sowie das Scherzo aus der Frühlingssonate Nr. 5 in F-Dur von Beethoven. J . Fr. Unter der Leitung von Gerald Reiter bot der Männergesangsverein Sängerlust in seinem Konzert am 23. Mai wieder ein anspruchsvolles Programm mit vorzüglicher Interpretation. Foto: Hartlauer 15/199

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