Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/5

Gleiche Zielsetzungen von Stadt und Land in der Wirtschaftspolitik für Steyr Keramikfabrik Sommerhuber will nun drittes Werk mit einem Investitionsaufwand von 30 Mill. S bauen - Hotelneubau mit achtzig Betten geplant F ragen der Wirtschafts- und Fremden- verkehrsentwicklung der Stadt Steyr waren Hauptthema der Gespräche, die Landesrat Dr. Leibenfrost kürzlich anläß- lich seines offiziellen Besuches der Stadt Steyr mit Bürgermeister Weiss, den Vize- bürgermeistern Schwarz und Fritsch sowie Vertretern der Magistratsdirektion in An- wesenheit von Landesrat Ing. Reich! führ- te. Bei der Abwägung der Chancen und Maßnahmen für die Stadt Steyr sei von der klar dominierenden Stellung der ei- senverarbeitenden Industrie auszugehen, die in einem historisch bedingten Wachs- tumsprozeß die Struktur Steyrs und seiner Umgebung.geprägt hat, erklärten Landes- rat Dr. Leibenfrost und B_~rgermeister Weiss in grundsätzlicher Ubereinstim- mung. Die sektorale Verteilung der Ar- beitsbevölkerung mit Anteilen des land- wirtschaftlichen Sektors von 2,3 Prozent, des industriell-gewerblichen Sektors von 65,9 Prozent und des Dienstleistungssek- tors von 31 ,8 Prozent unterstreicht die Bedeutung von Steyr als Industriestadt, während die rund 8600 Tageseinpendler die starke Stellung der Stadt als Arbeits- zentrum auch für die umliegende Region deutlich machen. Dieser Pendlerstrom wird einer Studie zufolge in den nächsten fünf Jahren auf etwa 10.500 pro Tag anwachsen, wozu sicher auch der weitere Ausbau des Steyr-BMW-Werkes beitragen wird. Die Entscheidung, dieses Motoren- werk am Standort Steyr zu errichten, sei steyr neben der vorhandenen Qualifikation der Arbeitskräfte, vor allem den gemeinsamen Anstrengungen von Stadt und Land zu verdanken, die in dieser Frage eine sach- bezogene Einigkeit und Konsequenz ge- zeigt hätten, erklärte der Wirtschaftsrefe- rent. Bürgermeister Weiss wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß das neue Steyr-BMW-Werk bis 1983 eine Jahres- produktion von 200.000 Diesel- und Ben- zinmotoren erreichen wird, zu deren Transport eine kreuzungsfreie Verkehrs- verbindung Steyrs mit der Autobahn drin- gend notwendig sei. Unter Hinweis auf die Konjunkturemp- findlichkeit der Industriestruktur der Stadt Steyr betonte der Wirtschaftsreferent die Notwendigkeit, durch eine ausgewogene Förderung die Erhaltung und Ansiedlung mittlerer und kleiner Handels- und Ge- werbebetriebe zu unterstützen. Gerade diese Betriebsstrukturen leisten auch in schwierigen Zeiten einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung und Vermehrung von Arbeitsplätzen und ermöglichen eine vielfältige Berufsausbildung. Die Bemü- hungen der Stadt Steyr in diese Richtung stehen deshalb mit den Intentionen der Wirtschaftsförderung des Landes im Ein- klang. Die wirtschaftliche Entwicklung und der Aufschwung des Fremdenverkehrs der Stadt sowie insbesondere die internationa- len Kontakte der BMW- und Steyr-Werke erfordern zudem ein zusätzliches Quartier- angebot der gehobenen Kategorie. Nach- dem im vergangenen Jahr bereits zwei Hotels mit Unterstützung der Stadt Steyr renoviert wurden, ist nunmehr ein Hotel- neubau mit 80 Betten geplant. Landesrat Dr. Leibenfrost brachte anläßlich dieser Informationsgespräche über die problem- orientierte Wirtschafts- und Fremdenver- kehrsförderung der Stadt Steyr deren grundsätzliche Übereinstimmung mit den Zielen der Landeswirtschaftspolitik zum Ausdruck und erklärte sich bereit, diese Maßnahmen, so wie bisher, im Rahmen der Möglichkeiten des Landes und seines Ressorts zu unterstützen. Im Anschluß an die Kontaktgespräche mit den Vertretern der Stadt besuchte der Wirtschaftsreferent das Autohaus Feich- tinger und das im Vorjahr errichtete Werk II der Keramik-Kachelfabrik Som- merhuber im Gewerbeansiedlungsgebiet der Stadt Steyr. Die nicht zuletzt durch die Energiesituation geförderte dynamische Entwicklung der Firma Sommerhuber zeigt sich an den weiteren Ausbauplänen des Unternehmens. Im Anschluß an das Werk II ist der Bau eines dritten Werkes · mit einem Investitionsaufwand von rund 30 Millionen Schilling ge_plant, in dem rund 80 Arbeitskräfte beschäftigt werden sollen. Zusammen mit dem derzeitigen zu rund 60 Prozent weiblichen Belegschafts- stand wird die Firma Sommerhuber nach Fertigstellung des Werkes III rund 350 Mitarbeiter beschäftigen und damit noch mehr als bisher zur Entlastung des Ar- beitsmarktes des Bezirkes Steyr beitragen. Betriebsbesuch in der Keramikfabrik Sommerhuber. Im Bild (v. !. n. r.): Fir- menchef Sommer- huber, Landesrat Dr. Leiben/rast, Bürgermeister Weiss. Foto: Hartlauer 7/155

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