Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/5

Berichte______ gramm, zumeist Miniaturen beachtlicher Ausdruckskraft mit persönlichster Aussa- ge. Die kurzen Erläuterungen zu den ein- zelnen Stücken durch E. Diem waren den jungen Zuhörern gewiß eine gute Hilfe zu besserem Verstehen . Den acht mitwirkenden Schülern kann durchwegs korrektes Spiel, klarer An- schlag, beachtliches Einfühlungsvermögen sowie hörbare Musikalität bescheinigt werden. Der jeweilige Charakter der dar- gebotenen Stücke wurde gut getroffen und deutlich gemacht. Im Hinblick auf die Ausgewogenheit der Darbietungen und die Einheitlichkeit des Programms scheint eine Wertung nicht am Platze. In den sechs Stücken „Wenn der Frosch auf Rei- sen geht" bewährten sich Helma Pirringer, Regina Köglberger, Lotte Krisper und Elisabeth König. Die „Kleine Sonate" op. 51 wurde von Robert Unterfurtner tadel- los gespielt. Aus dem op. 76 „Für mich" trugen Michael Atteneder und Gabriele Lausecker fünf Stücke vor. ,,Klänge und Farben" op. 95 zeichnen sich durch weit- gestreuten Ideenreichtum aus. Astrid Mano, Regina Köglberger und Gabriele Lausecker erwiesen sich hier als vortreff- liche Interpreten. Es gab verdienten, herz- lichen Beifall. J. Fr. Nicht immer sind es die Klänge von Vo llblutjazzern, die im Jazzcorner in Steyr zu hören sind. Am 10. April gastierte eine reine Amateurband, die„ Unite Five': mit recht gutem musikalischem Nivea u. Im Bild Hannes Prischl am Tenorsaxophon. Foto: Ebenhofer 17 Musikkapellen bei den Bezirksbläsertagen Die Bezirksbläsertage 1981 , veranstaltet von der Bezirksleitung Steyr des oö. Blas- musikverbandes mit Unterstützung des Kulturamtes im Turnsaal des Caritashei- mes Gleink, erfreuten sich auch diesmal reger Beteiligung durch die Musikkapellen und zahlreicher interessierter Zuhörer. Der äußere Rahmen wie die Programmab- folge waren dem der vergangenen der- artigen Veranstaltungen fast gleich. Be- zirksobmann OSR Dir. A. Forster begrüß- te Musiker und Gäste, Dr. K. Aigner übernahm in gewohnt netter Weise die Führung durch das musikalische Gesche- hen. 17 Blasmusikorchester mit 617 Musi- kern, darunter gegen 60 weibliche, stellten sich überaus erfolgreich der Jury, beste- hend aus MD Karl Schmidinger (Stadl- Paura), VD Alfons Aigmüller (Alt- Schwendt) sowie Bezirkskapellmeister Franz Mayrhuber (Braunau/ Ranshofen). Eine Leistungssteigerung gegenüber dem Vorjahr war unüberhörbar, was auch in den Wertungen zum Ausdruck kam. 10 Kapellen erhielten eine ausgezeichnete, sechs eine sehr gute und nur eine die gute Gesamtbeurteilung. Alle vier Leistungs- stufen waren vertre ten. In der Kunststufe konnte die Stadtka- pelle Steyr mit 40 Musikern unter der steyr Leitung von MD Prof. Rudolf Nones er- neut ihre große Leistungsfähigkeit und hohe Musikkultur unter Beweis stellen. Das Pflichtstück „An der schönen blauen Donau" von J. Strauß im Blasorchester- Arrangement gelang besonders klang- schön und differenziert. Mit dem Selbst- wahlstück, der Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz" von C. M. v. Weber, ebenfalls für Blasorchester gesetzt, fand der erste Tag des Musikfestes einen rauschenden, schwungvollen Abschluß . Für langjährige Verdienste um die Or- ganisation der Bezirksbläsertage wurde Frau AR A. Moser (Kulturamt der Stadt Steyr) von Bezirksobmann OSR Dir. A. Forster mit der Goldenen Ehrennadel des oö. Blasmusikverbandes ausgezeichnet und die Urkunde dazu mit herzlichen Dankesworten überreicht. J. Fr. Fortsetzung von Seite 24 stellung nur im Rahmen einer Führung möglich ist, kann sie nur Gruppen gezeigt werden. Eine vorherige Anmeldung im Pfarramt Garsten (Telefon 0 72 52/24 1 96) ist daher unbedingt not- wendig. Irland und die Hebriden • • • Rückschau auf die Foto- ausstellung Peter Forsthubers in der Fotogalerie 7-Stern Wenn diese Zeilen erscheinen, ist die Ausstellung vorbei, aber nicht vorbei ist die tiefe Berührung, die diese Bilder brachten. Die Hebriden, flache Inseln, Südwestirland, umgeben vom Atlantik, ohne Bäume, Blick ins Unendliche, nur Meer und Himmel. Das Spiel der Wolk<?n, getrieben vom Westwind, das Licht der Sonne wandert mit den Wolken. Einsamkeit - und jene Abgeschiedenheit, die nur der ertragen kann, der in sich selber zu tauchen vermag. Peter Forsthuber bringt mit seinen Foto- grafien jene andere Welt in die unsere, die lärmende, die sich vor der Einsamkeit fürchtet. Seine Bilder sind Kunstwerke , die ergreifen. ,,Das Haus am Meer", ein dunkles Haus, einsam, unter regengrauem Himmel, auf baumlosem, fast schwarzem Grund, dazwischen silbrig glänzendes Wasser, Wasser vom M\;!er. Bei der Be- trachtung des Bildes erschrickt man fast, betroffen von einer Sehnsucht, dort zu sein; losgelöst von allem und preisgegeben sich selbst . .. Dort könnte man das Ver- langen stillen, sich jener Traurigkeit hin- zugeben, die im Grund unseres Daseins liegt. Ein anderes Bild: Wellen, Vögel, die darüberfliegend kreischen, fast hörbar wird das einsame Kreischen, so stark ist das Bild. Peter Forsthuber hat einigen Bildern Texte beigegeben, er hat sie selbst über- setzt, diese Zeilen sind von W. B. Yeats. Die Texte, die er gefunden hat, sind wun- derschön, poetisch, märchenhaft, my- thisch, es gibt einen alten Geschichten- schreiber mit Geistern, sprechen Elstern und das „hungrige Gras". Man sollte Peter Forsthuber bitten, diese Geschichten ein- mal vorzulesen, bei einer neuen Ausstel- lung seiner Bilder. Alles was in diesen Geschichten steckt, wird in den Fotogra- fien ausgedrückt, und das ganze atembe- raubend schöne, traurige Land. Vielleicht hat Peter Forsthuber dieses Land ganz besonders erlebt, er fuhr mit dem Fahrrad die Küstenstraße entlang, ein Freund be- gleitete ihn, und auf dem Fahrrad atmet man die Luft, die Düfte, spürt den Regen und den Wind. Die einsamen Tiere, Scha- fe , Kühe, begegnen uns in seinen Bildern wieder, einzelne Gehöfte, Heidekraut, kahle Hügel. Der Wind nimmt alles mit. Dennoch könnte man von diesem Land besessen sein, wenn man einmal dort ge- wesen und insgeheim sagen: ,,Du bist Orplid, mein Land! ... D. D. 15 / 163

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