Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/4
Steyr braucht Schnellstraße Dringlichkeitsantrag ~urde einstimmig beschlossen Landeshauptmann Dr. Ratzenböck hat einer 200köpfigen Delegation, die am 17. März vor dem Landhaus gegen die geplante Schnellstraße zwischen Steyr und Enns (S 37) demonstrierte, zugesagt, er werde sich beim Bautenminister dafür ein- setzen, daß eine neuerliche Überprüfung der Notwendigkeit dieser Schnellstraße durchgeführt werde. Auf Grund dieser Aussage des Landeshauptmannes brachte Stadtrat Leopold Wippersberger (SP) am 19. März im Gemeinderat folgenden Dringlichkeitsantrag ein, der einstimmig angenommen wurde: „Im Interesse der Stadt Steyr und des Enns- und Steyrtales muß mit allem Nach- druck die Forderung erhoben werden, daß alle verantwortlichen Stellen des Bundes und des Landes eindeutig die rasche Er- richtung der S 37 betreiben. Die sicherlich berechtigten Interessen von Grundbesit- zern sind nach den gesetzlichen Möglich- keiten abzusichern. Eine Verzögerung des Baues allerdings kann nicht mehr vom Steyrer Gemeinderat akzeptiert werden, zumal dadurch der Weiterbestand und die kommende Entwicklung des Wirtschafts- lebens dieser Region nachträglich beein- flußt wird. Der Bürgermeister und der Magistrat Steyr werden aufgefordert, alle erdenklichen Schritte auf Grund dieses Dringlichkeitsbeschlusses des Gemeinde- rates umgehend in die Wege zu leiten. " Zur Begründung seines Antrags führte Wippersberger aus: ,,Seit Jahren wird von allen verantwortlichen Stellen des Bundes, des Landes und der Stadt auf die Notwen- digkeit der Errichtung der S 37 hinge- wiesen. Resolutionen wurden einstimmig hier im Gemeinderat gefaßt. Zu den Vor- bringen einzelner Initiativgruppen gegen die S 37 wurden jedesmal ausführliche Stellungnahmen abgegeben, die die Wer- tigkeit der Argumente ins richtige Licht setzen. Auf der einen Seite handelt es sich um landwirtschaftlichen Grundbesitz von sicherlich hervorragender Qualität, der durch den Bau der S 37 beeinflußt wird. Die volkswirtschaftliche Bedeutung ist zweifellos geringer als die Beeinträchti- gung, die der Wirtschaftsraum Steyr durch das Fehlen einer modernen Straßenver- bindung erleidet. Die Region Steyr zählt zu den produk- tivsten Gebieten Osterreichs. Es liegt pro- zentuell an vierter Stelle und bringt auch im Bereiche Oberösterreichs die zweit- größte Wertschöpfung. Dieser Region und der Stadt Steyr hält man aber eine moder- ne Straßenverbindung vor, wie sie anson- sten im übrigen Bundesgebiet jedem Dorf zugebilligt wird. Zahlreiche Ortsdurch- fahrten, unübersichtliche und gefährliche Straßenstellen hindern das weitere Wirt- schaftswachstum dieser Gegend und stel- len auch für die Ein- und Auspendier eine tägliche akute Gefährdung dar. Mit allem Nachdruck muß daher der Gemeinderat der Stadt Steyr verlangen, 4/116 daß von allen verantwortlichen Stellen eine eindeutige, positive Aussage zur S 37 abgegeben wird. Dies gi lt für das Land Oberösterreich ebenso wie für das Bundes- ministerium für Bauten und Technik. Es soll nochmals betont werden, daß die berechtigten Interessen von Grundbesit- zern unter allen Umständen geschützt, Nachteile finanziell abgegolten und Scha- denersatzansprüche geleistet werden sol- len. Gegenüber den berechtigten Forde- rungen der Region und Stadt Steyr aller- dings kann eine weitere Verzögerung des Baues der S 37 nicht mehr hingenommen werden." In einer Aussendung des SP-Pressedien- stes sprach sich Landeshauptmann-Stell- vertreter Dr. Hartl für einen raschen Bau der S 37 aus. Wenn Landesha~ptmann Dr. Ratzenböck eine neuerliche Uberprüfung für den Bau der S 37 ankündige, so sei das eine Verzögerungstaktik, da keine neuen Ergebnisse mehr zu erwarten seien, sagt Hartl, der jede weitere Verzögerung des Baues dieser Straße ablehnt, weil „es sich hier um eine wirtschaftliche Notwendig- Gemeinderat keit handelt". Eine solche Straße würde nicht nur der in Steyr bestehenden Indu- strie, sondern auch den in Bau befind- lichen Motorenwerken eine wesentliche Verbesserung der Verkehrs- und Trans- portverbindungen bringen. Stadt zahlt Millionen für Märzenkellerumfahrung Die Stadt Steyr hat als Kostenbeitrag für den Straßenbau Damberggasse im Zuge der Märzenkellerumfahrung zwei Millionen Schilling zu zahlen und für den Abschnitt Eisenstraße 1,7 Millionen Schil- ling. Der Gemeinderat hat 1972 der Über- nahme von 22 Prozent der Kosten für den Straßen- und Brückenbau, Grunderwerb und Projektskosten und 100 Prozent der Kosten für den Neubau der Straßenbe- leuchtung und Versorgungsleitungen zu- gestimmt. Insgesamt gab der Gemeinderat in der Sitzung am 2. April 3,7 Millionen Schilling als Kostenbeitrag der Stadt frei. bewilligte 8,5 Mill. Schilling für den Bau der Rohrbrücke über die Enns in Münichholz 8,5 Millionen Schilling bewilligte der Gemeinderat für den Bau eines Rohrste- ges zur Schließung der Hochbehälter-Füll - leitung T'1,ünichhoiz im Bereich der ehe- maligen Uberfuhr Sandmayr. Das Projekt haben wir in der Februar-Ausgabe des Amtsblattes bereits ausführlich dargestellt. Für die Wasserversorgung des neuen BMW-Steyr-Motorenwerkes muß über den Ennsfluß vom Steinwändweg zum Polizeisportheim ein Rohrsystem geführt werden, das auf einem Fußgängersteg be- festigt wird. Damit schafft man neben einer leistungsfähigen Wasserleitung auch eine Fußgängerverbindung zwischen den Stadtteilen Münichholz und Hausleiten, die früher in Form eines Fährbetriebes bereits bestanden hat. Stadt verkauft der GWG Baugrund für 32 Wohnungen Der Gemeinderat beschloß den Verkauf eines 6521 Quadratmeter großen Areals auf den Reithoffergründen an die GWG der Stadt Steyr zur Errichtung von zwei mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern mit 24 Wohneinheiten und zweigeschossi- gen Häusern mit acht Wohneinheiten. Die von Architekt Dipl.-Ing. Eberhard Neu- deck geplante Anlage kann nach Übereig- nung des Grundstückes an die GWG nun bei der Wohnbauförderung eingereicht werden. Um Mietzinse durch Grund- stückskosten nicht zu stark zu belasten, hat der Gemeinderat auch in diesem Fall den Verkaufspreis mit 635 Schilling pro Qua- dratmeter sehr niedrig angesetzt. Der tat- sächliche Wert liegt bei 1000 Schilling. Vier Mill. S Zuschuß für Bäder und Kunsteisbahn Der Gemeinderat genehmigte vier Mil- lionen Schilling als Ersatz für den Abgang in den städtischen Bädern und beim Be- trieb der Kunsteisbahn. Die Einnahmen aus Tarifen bleiben immer weiter hinter den Betriebskosten zurück. Die vier Mil- lionen sind eine Akontozahlung. Der Ver - . Just beider Teilbetriebe wird für das Jahr 1980 mit insgesamt 4,8 Mill. S beziffert. swyr
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