Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/4

Titelchancen für Vonvärts und Amateure Ein ausgesprochenes Fußballhoch so wie Wels in der 2. Division erlebt auch Steyr in der 1. Landesliga zum Meister- schaftsauftakt. Die verheißungsvollen sportlichen Erfolge beider Steyrer Lokalri- valen fachten die Begeisterung an und wurden zu Publikumsmagnaten. Daß Steyr eine ausgesprochene Fußballstadt ist, beweisen die Zuschauerzahlen. Die oberösterreichische Spitze hält Vorwärts im Herbst mit einem Zuschauerschnitt von 1504 Besuchern. In der 2. Division war der Besucherschnitt sogar 3313. Zum ersten Heimspiel im Frühjahr kamen 1400 Fuß- ballanhänger auf den Vorwärtsplatz und - 700 zum Amateurespiel. Die prächtige Zuschauerkulisse bietet demnach den mo- ralischen Hint~rhalt für eine Leistungsstei- gerung. In Steyr hofft man, daß eine der beiden Mannschaften Landesmeister und somit Aufstiegsaspirant in die 2. Division werden würde. Obwohl nach der 2. Runde (Redak- tionsschluß) Amateure noch vor Vorwärts lag, wird Vorwärts zum klaren Favoriten gestempelt. Beide Mannschaften haben, im Spitzenfeld liegend, die beste Aus- gangsposition hiefür. Doch Vorwärts leug- Steyr Schwarzlmüller vom SK Amateure im Duell mit einem Gegenspieler Totaler Einsatz der Vorwärtsspieler. W algram, links im Bild, erzielt das 5:0 gegen Leonding. Neben ihm Hoch- edlinger. Fotos: Steinhammer net die Aufstiegsabsichten keineswegs und arbeitet in der derzeitigen Außenseiterrol- le drauf los. Mit den zwe i ausgeschiedenen Polen ist auch der Mißstimmungsherd be- se1t1gt und em kameradschaftliches Team bildet die Basis für Zielset;::ung und Erfolg. Ab 17. Jänner rief Trainer Alfred Günth- ner noch bei Kälte, Eis und Schnee zum Training ins Freie. So tankte eine abgehär- tete Vorwärtself Kondition, was sich schon auf Anhieb unverkennbar bemerkbar machte. Vorerst gilt es in der Verfolgungs- jagd Punkt um Punkt aufzuholen. Nach der Devise „zu Hause keinen Punkt verlie- ren und auswärts aus der Defensive kon- tern" sollte die Rechnung aufgehen. Sollte der große „Meis terwurf' gelingen, so stünden Hin- und Rückspiel gegen den Kärntner Meister (wahrscheinlich Rapid Lienz oder Spittal) und den steirischen Sieger (wahrscheinlich Flavia Solva) ins Haus. Über weitere Zukunftspläne zer- bricht man sich noch nicht den Kopf, doch würde man erfahrungsgemäß mit dem vorhandenen Grundstock ohne Auslän- derexperimente - nur der 33jährige exzel- lente Techniker Petras würde weiter ver- pflichtet - das Auslangen finden müssen. „Wir reden nicht vom Titel und hoffen auf eine Position im Dreierspitzenfeld!" heißt die Amateurezielsetzung. Der Grundstein für erhoffte Siege wurde in Mallorca in einer Trainingswoche gelegt. Vom Winter fuhren 21 Blauweiße in den Frühling Spaniens, wo auf Hartplätzen und bei mildem Klima wertvolle Vorberei- tungsarbeit geleistet wurde. Hiebei be- rappte jeder Spieler 2000 S, und der Verein schoß 3000 S als Ausgleich für nicht bezahltes Training bei. Die junge Mannschaft weist ein Durchschnittsalter von 21,9 Jahren auf und besteht großteils aus „Eigenbau" . Im Herbst haben die Spieler mit unver- ho~ften Leistungen aufgewartet, so daß im FruhJahr die „Latte" noch um zwei Ränoe höher gelegt wurde. ,,Nach zwei Jahr~n müßte die Nachwuchspflege dieses jungen Teams zum Tragen kommen!" setzt Sek- tionsleiter Werner Ulrich auf eine blau- weiße Zukunft. 29/141

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