Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/4

Durchführung von drei Festgottesdien- sten und der Fronleichnamsprozession sowie die Planung kirchenmusikalischer Veranstaltungen. Im Hinblick auf die kirchlichen En- sembles kam es zum Abschluß eines Vertrages zwischen der Stadt, der Di- özese und dem Bundesdenkmalamt, wo- durch die Finanzierung der Restaurie- rung der Marienkirche, der Fassade des Stadtpfarrhofes, der Hauptfassade der Michaelerkirche, des Vorstadtpfarrho- fes , die Restaurierung der Margarethen- kapelle und der Kirche in Christkindl sichergestellt werden konnte. Der Fachausschuß „Kirchliche Kunst" war Veranstalter der vom Ver- ein finanzierten beiden Festgottesdien- ste (anläßlich der Eröffnung des Fest- jahres und anläßlich der Eröffnung der internationalen Landesausstellung), die beide kirchenmusikalische Höhepunkte im Festjahr bildeten. Dazu kam noch ein Jugendgottesdienst sowie die Fron- leichnamsprozession mit historischem Gepräge, die in einem kurzen Bericht im Rahmen der Sendung „Zeit im Bild" zu sehen war. Da der Vereinsvorstand im Einver- nehmen mit der Stadt beschloß, die Durchführung und Finanzierung der kulturellen Veranstaltungen im Festjahr durchwegs über die betreffenden Ver- rechnungsstellen des Kulturamtes bzw. durch die Mitarbeiter des Amtes abzu- wickeln, waren lediglich drei Sitzungen des Fachausschusses „Kultur" notwen- dig. Zur Finanzierung der geplanten Vorhaben wurde das Kulturbudget der Stadt im Festjahr entsprechend aufge- stockt. Die vorgesehenen Zuschüsse mußten jedoch nur zu einem geringen Teil in Anspruch genommen werden, da den höheren Ausgaben durch einen er- freulichen Publikumszuspruch auch hö- here Einnahmen gegenüberstanden, als ursprünglich angenommen werden konnte. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, daß für 1980 für kulturelle Veran- staltungen Ausgaben von 6,4 ~onen und Einnahmen von 1,5 Millionen Schilling veranschlagt waren, was einem Zuschußbedarf von 76 Prozent entspro- chen hätte. Bis zum Ende des Jubiläums am 26. Oktober waren lediglich Ausga- ben von 2,9 Millionen Schilling zu ver- zeichnen, denen Einnahmen von ca. 1,8 Millionen gegenüberstanden. Der Zu- schußbedarf konnte mit 45 Prozent sehr niedrig gehalten werden. Neben Veranlassungen für die Son- dermarke und die .500-Schilling-Münze seien hier nur einige Veranstaltungen herausgegriffen: die beiden großen Bäl- le in Steyr und Wien, die Aufführung der 9. Symphonie von L. v. Beethoven, das internationale Tanzturnier, sowie eine ganze Reihe von Ausstellungen (Hans Hofmann, Franz Dworschak, Os- car Asboth, die große Stahlschnittaus- stellung - um nur einige zu nennen). Dazu kommen die sechs Konzerte im Rahmen des -,,Steyrer Orgelsommers", steyr die Konzerte der 300-Jahr-Feier der Stadtkapelle, die „Kulturkontakte", der 15. Österr. Archivtag, die Veranstal- tungsreihe „Die Jagd im Raume Steyr" sowie die Konzerte mit dem Bruckner- orchester Linz, dem NÖ. Tonkünstler- orchester und dem Grenzlandchor Ar- noldstein. Als eine der wichtigsten Initia- tiven haben die Mitglieder des Fach- ausschusses „Öffentlichkeitsarbeit", unter dem Vorstand von Hofrat Konsu- lent Dipl.-Ing. Goldbacher, die Be- wußtseinsbildung über die historische Bedeutung des Festes bei der Steyrer Be- völkerung sowie die regionale und über- regionale Werbung für die Jubiläumsver- anstaltung in Presse, Rundfunk und Fernsehen angesehen. Für die·Verwirk- lichung dieses Vorhabens haben die Ausschußmitglieder in sechs Sitzungen die Grundlagen erarbeitet. In sechs Pressekonferenzen wurden die Medien entsprechend informiert. Diese Bemühungen wurden durch große Berichte über Steyr in den in- und ausländischen Medien, aber auch durch die zahlreiche Teilnahme der Bevölke- rung an den Festveranstaltungen, be- lohnt. Besonders gut bewährt hat sich das vom Fachausschuß „Öffentlichkeits- arbeit" vorgeschlagene Rahmenplakat, das für alle Veranstaltungen im Festjahr verwendet wurde. Der Fachausschuß „Sport" war unter dem Vorsitz von Stadtrat Kinzelhofer in Zusammenarbeit mit dem Sportreferat der Stadt überwiegend mit der Planung, Koordinierung und Hilfe bei der Durch- führung von Sportveranstaltungen be- faßt. In vier Sitzungen wurden die not- wendigen Richtlinien erarbeitet und der finanzielle Rahmen abgesteckt. Neben den laufenden Meisterschaften wurden 27 Veranstaltungen im Rahmen der 1000-Jahr-Feier abgewickelt, dabei fol- gende Großveranstaltungen: die euro- päischen Polizeimeisterschaften im Cross-Lauf, internationale Zielfab.rten, ein internationales Schwimm-Meeting mit 600 Nennungen und eine internatio- nale Winterwanderung. Vier Staatsmei- sterschaften in Badminton, Boxen, Judo und Schach, wobei bei der Boxmeister- schaft mit 1500 Zuschauern ein absolu- ter Besucherrekord in der Sporthalle Tabor zu verzeichnen war. Weiters seien erwähnt die Basketball-Länderspiele, das Fußballspiel der Steyrer Stadtaus- wahl gegen FK A~_stria Memphis Wien sowie das ASKO-Jugendtreffen mit über 3000 Sportlern. Die größte Anzahl an Ausschußsit- zungen hatte der Fachausschuß „Stadt- bildpflege" unter dem Vorsitz von Stadtbaudirektor OSR Dipl.-Ing. Ehler zu verzeichnen, nämlich neun. Dafür wurden gerade in diesem Fachausschuß Unterlagen erarbeitet, die für die Stadt- bildpflege in der Zukunft noch als Grundlage dienen können. Unter Zuhil- fenahme der Planunterlagen des Stadt- bauamtes wurden im Altstadtbereich (Grenzziehung entsprechend der Haa- .ger Konvention) der Bauzustand - und soweit noch nicht festgestellt - auch der denkmalpflegerische Wert der Objekte aufgenommen und bei der Fassadenak- tion beratend mitgewirkt. Das zu unter- suchende Stadtgebiet wurde in sechs Teilbereiche aufgeteilt, jeweils zwei Mit- glieder des Fachausschusses führten die Erhebungen durch und leiteten die Untersuchungsergebnisse schriftlich dem Stadtbauamt zu. Hierauf wurde errechnet, daß bei vollkommener Fassa- denrestaurierung der 320 erfaßten Ob- jekte ein Betrag von über 20 Millionen Schilling erforderlich wäre. Auf Grund der vorgenommenen Wertigkeitsreihung sowie im Hinblick auf die vorhandenen Mittel und die nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehenden Restauratoren wurde bei der Fassadenaktion der letz- ten Jahre vorgegangen. Darüber hinaus wurde d-urch den Ausschußvorsitzenden eine Untersu- chung des Bauzustandes der Stad tpfarr- kirche (ohne Turm) vorgenommen, die auch fotografisch festgehalten ist. Die Vorschläge der Ausschußmitglieder zur Säuberung der Flußufer sowie zum Pflanzen von Bäumen konnten realisiert werden. Neben diesen in den Kurzberichten über die acht Fachausschüsse erfaßten Aktivitäten sind noch der Wettbewerb zur Schaffung eines Symboles, die Aus- stellung der eingereichten Arbeiten und die Verwertung des Symboles für Auf- kleber, die Verwertung des Sujets As- both für Gedenkblocks und Postkarten, die umfangreichen, mit der Schaffung und dem Verkauf der Festschrift im Zusammenhang stehenden Arbeiten, die Koordinierung des Veranstaltungs- kalenders sowie die Abwicklung des gesamten Schriftverkehrs einschließlich der 65 Sitzungsprotokolle erwähnt, die im Vereinssekretariat erledigt wurden. Dazu kamen die vielfältigen· Veranlas- sungen im Zusammenhang mit dem Stadtfest, die Zusammenarbeit mit dem Amt der oö. Landesregierung in allen die Stadt und den Verein betreffenden Fragen in bezug auf die internationale Landesausstellung, sowie die gesamte Abrechnung der Veranstaltungen. Für Verdienste um das Stadtjubiläum hat der Verein „1000 Jahre Steyr" noch drei Persönlichkeiten den Symbolring zuerkannt: Es sind dies Ferdinand Zau- ner, der Bürgermeister von Hallstatt, das ist jene Gemeinde, die der Landesaus- stellung von Steyr den Namen gegeben hat; Konsulent Ferdinand Hasibeder, Obmaru1 des Vereines der Oberöster- reicher in Wien, der das Steyrer Ballfest in Wien veranstaltete, und Oberrat Dr. Josef Reitinger, verantwortlich für die Schulung des Führungspersonals bei der Landesausstellung. Bürgermeister Weiss kündigte an, daß am 27. und 28. Juni dieses Jahres wieder ein Stadtfest geplant sei. Für zwei Tage werde der innere Stadtkern zur Fußge- herzone. Nähere Details werden noch bekanntgegeben. 11 /1 23

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