Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/3

etwa 4000 österreichische Durchschnitts- haushalte mit elektrischem Strom versorgt werden. Am Kraftwerk selbst sind für die Stau- zielerhöhung nur geringfügige Umbauten, wie das Heben der Windwerke für die Wehrverschlüsse und das Aufbetonieren der sogenannten Staubalken erforderlich. Es werden jedoch gleichzeitig umfang- reiche Ergänzungen der Betriebseinrich- tungen des während des zweiten Weltkrie- ges begonnenen und seit über 30 Jahren in Betrieb stehenden Bauwerkes notwendig. So werden ein 25 -t-Portalkran ange- schafft und zeitgemäße Raparaturver- schlüsse für die Wehrfelder installiert. Die elektro-maschinelle Auswirkung des Kraftwerkes ist imstande, die erhöhte Lei- stung ohne zusätzliche Änderungen zu erbringen. Im Stauraum sind größere Ge- ländeaufhöhungen in Haidershofen und Münichholz im Gesamtausmaß von 14,5 ha durchzuführen. Am linken Ufer, gegenüber Haidershofen, wird eine land- wirtschaftlich genutzte Fläche von etwa 20 ha durch einen rund 1 km langen Damm eingepoldert und eine Pumpstation für die Oberflächenentwässerung errichtet. Das Gasthaus Pick}, dessen Keller jetzt schon im Staubereich liegen, muß abgelöst werden. Weiters sind eine Reibe kleinerer Arbeiten, wie die Aufhöhung bestehender Ufersicherungen und Bootslandestege, kleinere Geländeaufhöhungen und Lei- tungshebungen erforderlich. Durch die Stauzielerhöhung wird die Stauwurzel, je nach Wasserführung, zwischen dem Pumpwerk der Steyr-Werke und dem Gasthaus San~mayr liegen. Als Stauwur- zel wird der Ubergang zwischen Stausee und freier Flußstrecke bezeichnet. Über Antrag hochwassergefährdeter Anrainer, vor allem aus der Kellausied- lung, wird schon bei einer Wasserführung von 500 m 3 /s begonnen, abzustauen, so daß bei einem Durchfluß von 1100m 3 /s in der Enns die alte Staukote 282,00 m üA erreicht ist. Damit wird bei Spiegelkoten, die unterhalb des einjährigen Hochwassers und auch unter der tiefsten Kellersohle der Kellausiedlung liegen, der Zustand vor Stauerhöhung erreicht, es treten also durch die Stauzielerhöhung keine zusätz- lichen Beeinträchtigungen durch Hoch- wasser auf. Bei der Wasserrechtsverhandlung am 23. Februar haben die Vertreter der Stadt Steyr einen Maßnahmenkatalog einge- bracht, der die Reinhaltung des Trinkwas- sers auch nach dem Aufstau voll garan- tiert. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft hat als Wasserrsichts- behörde die Wünsche der Stadt Steyr akzeptiert. Im Zusammenhang mit der Stauzielerhöhung hat Bürgermeister Weiss ein Gespräch mit Bautenminister Sekani- na über den vorzeitigen Bau der zentralen Kläranlage geführt, die urs-prünglich erst nach 1985 errichtet werden sollte. Sekani- na hat noch nicht endgültig entschieden, versprach .aber Weiss, daß er sich im Interesse der Erhaltung der Gewässergüte des Ennsflusses beim Wasse1wirtschafts- fonds für eine vorzeitige Errichtung der mit 100 Millionen Schilling veranschlagten Kläranlage einsetzen werde. Bürgerservice erfüllt viele Wünsche der Bevölkerung MERKUR-Versicherung spendete neues Einsatzfahrzeug Vertreter der MERKUR-Versicherung übergaben vor wenigen Tagen Bürgermei- ster Franz Weiss ein Fahrzeug im Wert von 90 .000 Schilling, das im Rahmen des Bürgerservice der Stadt eingesetzt wird. Diese Spende sieht MERKUR-Direktor Frohwald Kogler als Beitrag seines Institu- tes zum Dienst am Bürger. Das Versiche- rungs unternehmen hat die Aktion in Steyr gesetzt, weil aus diesem Raum ein Fünftel des gesamten oberösterreichischen Prä- mienaufkommens stammt. Bürgermeister Weiss dankte für die großzügige Spende und erinnerte, daß MERKUR außerdem im vergangenen Jahr einen Beitrag von 25.000 Schilling für die Jubiläumstombola gestiftet habe. In einem Pressegespräch gab Bürger- meister Weiss einen Rückblick auf die Aktivitäten der Bürgerservice-Einrichtung im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 823 Fälle registriert. 94 Anrufe kamen in das Büro des Bürgermeisters, 479 Anliegen wurden an Friedrich Reisner, den Einsatz- fahrer , herangetragen ; Reisner entdeckte aber auch auf seinen Einsatz- und Kon- trollfahrten immer wieder Unzukömm- lichkeiten, die sein Eingreifen in 250 Fäl- len erforderten. Bis auf 43 Fälle konnten alle An liegen von Reisner selbst oder mit Hilfe der jeweils zuständigen Stellen posi- tiv erledigt werden. Die an das Bürgerser- vice herangetragenen Meldungen betrafen u. a. ausgefallene Straßenbeleuchtungs- körper, die durch städtische Elektriker immer wieder rasch instand gesetzt wur- den, Beschwerden gab es über Schlaglö- cher sowie Verunreinigung von Straßen und Gehsteigen. Beschädigte Kanaldeckel und Verkehrszeichen, gebrochene Stiegen- geländer und das Rückschneiden von Bäumen beschäftigten ebenfalls das Bür- gerservice. Außerdem ersuchten vor allem ältere Menschen fallweise um persönliche Auskünfte. Der Einsatzfahrer kann jeder- zeit von hilfesuchenden Bürgern angehal - ten werden. Kleinere Fälle werden nach Möglichkeit an Ort und Stelle behoben, bei größeren Beschwerden wird vom Ein- sa tzfahrer der Kontakt zu den einzelnen Dienststellen des Magistrates auf direktem Weg hergestellt. Das mobile Bürgerservice kann natürlich auch während der norma- len Dienststunden des Magistrates ange- fordert werden, das ist Montag, Dienstag und Donnerstag von 7.30 bis 17.10 Uhr und Mittwoch und Freitag von 7.30 bis 13 Uhr. Ist der Einsatzwagen unterwegs , kann er jederzeit vom Büro des Bürger- meisters mittels Funk zur hilfesuchenden Stelle beordert werden. Wer einen Übel- stand behoben haben will , ruft das Bürger- meisterbüro, Tel. 23 9 81 oder 23 9 85, Klappe 216 (Durchwahl). Bürgermeister Weiss „probiert " das neue Bürgerdienst-Fahrzeug. Rechts im Bild MERKUR-Direktor Kog/er. Foto: Hartlauer 7/ 87

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